Giruno in Airolo

Lange geplant, heute hat es endlich geklappt, die gemeinsame Tour mit Henrik. Es wurde eine Tour der Superlative. Dafür habe ich extra meine neuen steigeisenfesten Schuhe angezogen. Unsere Tour zeichnete sich heute durch null Höhenmeter, wenige Gehmeter und ganz viele Fahrkilometer aus.

Die Tour fing schon mit einem Mißverständnis an, Henrik wartete in Basel in der Schalterhalle und ich oben auf der Passerelle bei Gleis 9. Gemeinsam trafen wir uns dann auf dem Bahnsteig und die Tour konnte losgehen. Statt einem ICN bot man uns bis Arth-Goldau nur einen IC an. Na ja, macht nichts, in Arth-Goldau mussten wir sowieso in den IR umsteigen. Der brachte uns bis Erstfeld, dann weiter mit dem RE nach Airolo.

In Airolo gab es lausige Temperaturen und soviel Schnee, dass das Bahnsteigdach auf ganzer Länge mit Holz abgestützt werden musste.

Vom Bahnhof überwanden wir, nachdem wir den langen Wanderwegweisermast betrachtet hatten, die wenigen Gehmeter bis zum Hotel des Alpes in kurzer Zeit. Als wir das Restaurant betraten war es noch fast leer und als wir es verließen war es wieder leer. Montags gibt es jede Pizza für 13 CHF, logisch dass wir eine sonst teure wählten.

Die Pizza kam und sie war leider nicht sehr heiß. Also noch einmal zurück. Und wie man eine Pizza aufwärmt habe ich auch hier gelernt. Man nehme einen heißen Teller und stelle den kalten darauf, irgendwie wird die Pizza schon warm. Mit den Messern war das so eine Sache, die waren nämlich recht stumpf, auch ein Austausch brachte keine Besserung. Also demnächst das eigene Sackmesser mitnehmen, dann hat man die Chance die Pizza auch warm zu verzehren. Ansonsten hat sie gut geschmeckt.

Nachdem wir die wenigen Gehmeter zum Bahnhof zurückgelegt hatten, erwartete uns eine Überraschung. An Bahnsteig 2 stand er nun, der Giruno, das neue Prachtsexemplar der SBB, dass uns ab Ende 2018 (glaube ich) durch den neuen Gotthardtunnel bringen soll. Nicht getarnt als Erlkönig aber noch mit vielen aussenliegenden Kabeln versehen war er auf Probefahrt. Ich konnte noch ein paar Fotos machen, aber als ich ihn von vorne noch ablichten wollte, summte er davon. So leise, dass man es kaum wahrnehmen konnte. Der neue EC auf Probefahrt auf der alten Gotthardstrecke. Für uns heute unerreichbar.

Wir warteten jetzt auf den RE, der uns zurück nach Erstfeld bringen sollte. In Erstfeld stiegen wir um in die S2 nach Sisikon, sind nur drei Haltestellen. Bevor unser Schiff abfuhr, hatten wir noch eine halbe Stunde Zeit, genug um uns in der SBB Beiz ein Getränk zu gönnen. Hier in der Beiz bekommen die SBB Mitarbeiter ein preisgünstiges Mittagessen, fremde Kunden zahlen ein wenig mehr.

Bis zur Schiffanlegestelle hatten wir wieder einige Gehmeter zurück zu legen, bevor wir mit weiteren Wartenden das Schiff besteigen konnten. Ab jetzt gab es viele Fahrkilometer. Während dieser Zeit konnten wir in Ruhe die umliegenden Gipfel betrachten, nicht immer gelang uns deren Bestimmung. Dafür hatten wir jede Menge Zeit zum Diskutieren, die wir auch ausgiebig nutzten.

Als wir in Luzern anlegten war es schon dunkel. Jetzt mussten wir wieder ein paar Gehmeter zurücklegen, um den Bahnsteig und dort den Zug nach Basel zu erreichen. Dort trennten sich unsere Wege nach einer wunderbaren Tour.

In Airolo schien die Sonne, auf der Fahrt nach Luzern war es trübe und in Basel regenete es.

Ach ja, die steigeisenfesten Schuhe habe ich heute nur zum Einlaufen getragen, für unsere Tour reicht normales Schuhwerk allemal aus.