Neunerkofel 2582m Normalweg, Pala di Popera und Arzalpenkopf 2371m, Croda Sora i Colesei


Publiziert von bergteufel , 18. April 2018 um 14:45.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 2 November 2017
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Kreuzbergpass - Arzalpensattel - Neunerkofel

Servus Bergsportler / -in!

Heute geht es auf den "Neuner" 2582m. Normalweg.  Italienischer Name: Pala di Popera

Der Harald und ich starten um 9 Uhr ganz gemütlich am Kreuzbergpass. Wir nehmen den markierten Wanderpfad durch den Wald, bis wir bei dem oberen Lifthäuschen ankommen. Hierher kann man auch am rechten Rand der Skipiste laufen, kommt aber zu dieser Jahreszeit mit den sich in Betrieb befindlichen Schneekanonen in Kontakt. Jetzt rechts haltend und dann weiter bergan, auf die den Berg formenden Bunkeranlagen Mussolinis zu. Rechts daneben weiter im Geröllfeld aufsteigen, am Schluß ein Drahtseil nutzend, und du erreichst den Arzalpensattel 2291m. Die Einsattelung zwischen "Neuner" und Arzalpenkopf. Von hier nach links in 10 Minuten markiert zum Arzalpenkopfgipfel.

Einschub: Vor zwei Tagen waren wir schon mal hier oben. Gemeinsam mit dem Georg. Leider war unsere Besteigung vom Neunerkofel nicht von Erfolg gekrönt. Aber wir hatten im Abstieg noch schnell den Abstecher zum "Achter", dem Arzalpenkopf 2371m gemacht und ihn von der Scharte in 10 Minuten erwandert. Für mich als Sonnenuhrjäger war das ein Muß, der Chronologie geschuldet. Der "Achter" steht ja für den winterlichen sehr frühen Morgen in Sexten. Man sollte ihn einfach mitnehmen, wenn man den Neuner steigt. Hier dem Georg sein Bericht:     

http://www.hikr.org/tour/post126783.html

Die Route:
Vom Sattel queren wir nur ein kurzes Stück auf dem deutlichen Pfad nach rechts (Westen). Dort wo er die Felskante fast berührt, geht es weglos bergan, nahe der Felswand. Bei einem kleinen grünen Polster unter einem Felsdach quert man nahezu horizontal (westlich) das Geröllfeld. Um die nächste Felsnase herum und entlang der Südwestwand des Neuners in einer breiten, grasbestückten Rinne hoch. Wieder nur ein kurzes Stück ansteigen und rechts zieht die Aufstiegsrinne zum Neuner weg (überall Steinmännchen).
Gleich mal eine IIer Stelle zum Hinfassen, danach leichter. Es folgt ein Klemmblock (SG II) und weiter die Rinne bergan. Nicht bis zu deren Ende steigen, denn deutlich vorher verläßt man sie nach rechts auf schotteriges Gelände mit Steinmann.

Hier haben wir uns vorgestern verleiten lassen und sind Steinmännchen und Abseilschlingen rechts in die Westflanke gefolgt. Ein Kamin mit IIIer Passage war dabei. Heute weiß ich, wären wir noch kurz weitergestiegen hätten wir einen Steinmann erreicht. Von dort hätte man gut machbar zum obersten Abseiler am Nordgrat queren können. Nun gut...

Heute geht`s den Normalweg !? hoch. Parallel zur Aufstiegsrinne klettert man zunächst über schotterbedeckten Fels (SG II) und dann in einer Rinne zu einem schon vom Stand aus sichtbaren Kamin. Hier eine Schlinge und hoch (SG III-, schwerste Stelle). Du kommst auf eine kleine Terrasse.  Hier Abseilschlinge.

Gleich vorweggenommen: diese Abseilschlinge zurück zum Anfangspunkt nutzen und nicht hinunter zur Scharte.
Das Abklettern in der Aufstiegsrinne in diesem oberen Teil ist scheiße und sehr steinschlaggefährdet.


Jetzt weiter nordwärts auf einem rinnenartigen Band. Der SG II wird kaum berührt, aber es ist fürchterlich brüchig (eine Passage erinnert mich stark an den "Igel" bei der Gratüberschreitung von der Überschall- zur Brantlspitze. Robert Lemke würde sagen: "Welches Steinderl hätten`s denn gern, es sind alle da und locker") und ausgesetzt. Von der Abseilschlinge querst du ansteigend eine gute halbe Seillänge weiter und dann turnaround nach rechts, in der Wand hoch und gut strukturiert weiter in eine Rinne. Darin hoch bis zum Nordgrat (Stellen SG II). Dies ist auch die Abseilrinne. Am Felsgrat ausgesetzt (Passage SG II) zum Gipfel. Man sieht zur Rechten eine große Felsnase mit Schlingen (oberster Abseiler). Wir hatten ein 50m Seil dabei. 

Am Gipfel empfängt uns ein Steinmann. Die Aussicht ist begrenzt, sperren doch "Elfer" und "Zehner" das Blickfeld. Nahe erscheint einem der Großglockner. Der Blick nach Slowenien ist frei. Leider ist der erste schwere Brocken der Sonnenuhr der Alpinschule Sexten kein Gipfelbuch wert, es gibt nur ein Marmeladeglas mit feuchten Zettel. Schade, daß dieser Berg so ein Schattendasein in der Sonnenuhr hat. Für mich bleibt der Neuner und die "Uhr" trotzdem ein großes Bergsteigerziel.

Auch hier gibt es ein finales Schmankerl. Prüfe jeden Abseiler, wenn du noch länger leben möchtest.

Fazit: Der "Neuner" ist eine ernste Bergfahrt. Ungezähmtes Dolomitengelände. Stark.

Danke Harald, daß du ein zweites Mal mitgestiegen bist. Für dich war es der Anfang der Sonnenuhr. Bin sicher, du wirst sie meistern, vielleicht bin ich hin und da mit von der Partie, Kamerad.

Hier findet ihr die Gipfel der Sextener Sonnenuhr.

http://www.hikr.org/tour/post128598.html


Berg Heil, habe die Ehre
der Bergteufel

Tourengänger: bergteufel


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