Alle Drei Schwestern und der anschließende Grat mit Fürstensteig


Publiziert von boerscht , 4. November 2017 um 15:54. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:14 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   A   A-V 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1420 m
Abstieg: 820 m
Strecke:12,5 km
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Schönstes Herbstwetter will ausgenutzt werden. Die Tour hatten paul_sch und ich schon früher im Jahr geplant, das Wetter spielte da jedoch nicht mit. Also werden heute die Drei Schwestern, alle Drei, und der Grat mit Fürstensteig nachgeholt.

Parkplatz Gafadura - Sarojasattel - Drei Schwestern T3+; 2 h:

Vom Parkplatz Gafadura gehen wir die Forststraße, bei welcher man die Serpentinen über den dazwischen liegenden Wanderweg abkürzen kann, zur Gafadurahütte
Kurz vor dieser zweigt der Weg zum Sarojasattel ab. Durch Wald gehts zu diesem hinauf. 
Von hier aus sieht man oberhalb schon die kleine und mittlere Schwester. 
Der Weg ist nun blau weiß markiert und führt durch die Latschenzone nach oben unter die Felstürme. Ab hier ist der Weg nun teilweise mit Stahlseil versichert, ist jedoch einfach zu begehen, teilweise minimal ausgesetzt. 
Es geht an wilden Felsnadeln vorbei, wobei wir nicht widerstehen können auf einen fotogenen Spitz hinaufzukraxeln. Mir ists etwas zu brüchig und ich mache einen Rückzieher fürs Foto, während Paul hinauf geht (T5).
Über eine erste Leiter geht es weiter und man sieht links die Lücke zwischen Mittlerer und Kleiner Schwester, in die wir später Abseilen werden.
Hier folgt nun mit einer weiteren Leiter, Hölzernen Stufen, welche etwas antik aussehen und etwas Kraxelei der anspruchsvollste Teil des Aufstieges.

Mittlere Schwester - Kleine Schwester T4 II; 30 min:

Zwischen Mittlerer und kleiner Schwester deponieren wir die Rucksäcke und legen Klettergurte und Helm an. 
Mittlerweile ist der Wanderweg schon sehr stark frequentiert, kein wunder bei dem herrlichen Wetter.
Von weitem sieht der Aufstieg auf die mittlere Schwester schon sehr ausgesetzt und nicht so einfach aus. Nach einigem überlegen geht Paul den Vorstieg an.
Wir sichern vom nagelneuen gebohrten Stand am Einstieg aus. Viele Sicherungsmöglichkeiten gibt es nicht, die Kletterei ist jedoch auch ziemlich kurz und stellt sich dann doch als sehr einfach heraus. Auf halber Höhe kann man eine Bandschlinge als Zwischensicherung um ein Kopf legen. Wir gehen hier auf einem kleinen Band nach rechts um den Kopf herum und dann hinauf (II). Gegen oben hin neigt sich der Fels zurück und man kann im Prinzip zum Gipfel gehen (I). Oben am Gipfel hat es ebenfalls einen guten neuen Stand, von welchem man nachsichern kann.
Viele gehen den Aufstieg auf die mittlere Schwester wohl ohne Sicherung, so auch ein Berggänger nach uns. Falls ich nochmal hinkomme denke ich, würde ich es auch ungesichert angehen.

Vom Gipfel steigt man nun über Geröll in Richtung kleine Schwester ein paar Meter bis zu dem ebenfalls soliden gebohrten Ring ab. Falls Leute auf dem Klemmblock stehen sollte man hier dringend aufpassen keine Steine loszutreten. Von hier Seilen wir auf den Klemmblock ab (ca. 8-10 m). Auf diesem ist ebenfalls ein Ring vorhanden.
Ungesichert geht es vom Klemmblock in dem Riss, in welchem der Blitzableiter des Gipfelkreuzes der kleinen Schwester liegt, auf diese hinauf (I).
Vom Gipfel der kleinen Schwester klettert man nun ca. 2-3 m in einem Riss direkt unterm Gipfel ab (I). Hier befindet sich der gebohrte Ring zum Abseilen in die Scharte zwischen den Schwestern. Wir hatten ein 60m Halbseil dabei, das hat locker gereicht, mit 50 m Seil sollte man sicher sein.

Durch die Scharte geht es direkt wieder auf den Wanderweg, welcher zur großen Schwester führt.
Bei so Wetter wie heute, darf man sich allerdings bei der Kletterei nicht von den vielen Augen ablenken lassen, welche einem hierbei vom Wanderweg und der großen Schwester zuschauen.

Große Schwester - Garsellikopf - Kuegrat - Gafleispitz - Fürstensteig - Gaflei T3+; 3 h:

Weiter gehts auf die große Schwester und dann über den bereits vielfach beschriebenen Weg über Garsellikopf, Kuegrat und den Abstecher zum Gafleispitz, zum Einstieg des Fürstensteiges.
Auf dem gesamten Weg hat es immer wieder einige Kraxelstellen, welche meist mit Seil gesichert sind. Bei schönem Wetter wie heute hat man eine super Aussicht, der Weg ist allerdings sehr stark frequentiert. Anmerken will ich noch, dass es auf dem gesamten Grat keine Möglichkeit gibt Wasser aufzufüllen.

Der Fürstensteig führt schön angelegt durch die Felswand des Alpspitz nach Gaflei hinunter. Im Oberen Teil befindet sich eine kecke Felsnadel, die als Fotomotiv super ist und vom Wanderweg aus bestiegen werden kann.


Schöne, aussichtsreiche Tour mit spannender kurzer Kletterei und coolem Abseilen zwischen den Türmen. Hat auf jeden fall wieder Lust auf mehr solcher einfacher Klettereien mit Seil in mir geweckt. Auch ohne die 2 kleineren Schwestern ist die Wanderung auf jeden Fall empfehlenswert.


Tour mit: paul_sch, Rebecca

Tourengänger: paul_sch, boerscht


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»