Die Nadel im Höfatshaufen...
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...muss erstmal gefunden werden, denn sie versteckt sich gut in den wilden, unzugänglichen Nordabstürzen des Massivs. Man sieht sie nur von wenigen Standorten, etwa von der Stiege. Wenn man sie dann aber entdeckt hat, fasziniert sie mit schlanker Ästhetik, vergleichbar im Allgäu nur mit den Siplinger Nadeln. Ein toller Gipfel, den man zumindest als Höfatsfan einmal besucht haben muss.
Bevor allerdings die kurze Kletterei beginnt, muss man sich zunächst durch mühsames und unheimlich steiles Buschwerk kämpfen. Diese Rahmenbedingungen sind weder bei klassischen Bergsteigern noch bei Kletterern salonfähig, so dass die Höfatsnadel ein exklusives Ziel darstellt. Von den drei Besteigungen in 2017 gehen zwei auf unser Konto. Das GB (häufigster Besucher ist übrigens Bernd Urlaub) wird also auf absehbare Zeit nicht ausgetauscht werden müssen.
Zur Schwierigkeit:
bis zur Rauhenhalsalpe teilweise seilversicherter, anspruchsvoller Bergweg T 4
Zustieg zur Nadel: T 6
Höfatsnadel: IV, Einstieg und letztes Drittel II+ und II
Übergang zur Stiege: Eine Stelle III und Gehgelände T 5-6
Direktabstieg zur Käseralpe: T 5
Zum Zeitbedarf:
Oberstdorf-Oytal-Prinzenkreuz: 20 min radeln
Prinzenkreuz-Rauhenhalsalpe: 50 min
Rauhenhalsalpe-Höfatsnadel: 1 Std 30 min
Höfatsnadel-Stiege: 1 Std
Stiege-Käseralpe: 45 min
Käseralpe-Prinzenkreuz: 25 min
Prinzenkreuz-Oberstdorf: 15 min radeln
Die Zeiten, in denen wir zu Fuß das seit Niks Berichten "schönste aller Oytäler" hinaufgewandert sind, sind inzwischen vorbei. Während man per pedes selbst mit flottem Gehtempo 1,5 Stunden bis zum Prinzenkreuz braucht, radeln wir mit den E-Bikes und 25 km/h aufwärts. Da kommt man gleich viel entspannter und ausgeruhter an den Bergfuß.
Bei der ersten Linkskehre wird die Fahrstraße zur Käseralpe verlassen, und es geht weglos in den Tobel hinein. Noch vor der Engstelle und den ersten Felsen wird der Bach nach rechts überquert. Ab da geht es auf einem gut zu erkennenden Pfad weiter, der bald den Tobel nach Westen verlässt. Einige Stellen sind seilversichert. Generell geht es kräftig bergauf. Es gibt kaum Flachpassagen bis zur Rauhenhalsalpe (1568m). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind bereits auf diesem ersten Abschnitt unerlässlich.
Nach einer kurzen Pause werden nun schwache Pfadspuren ohne Höhengewinn verfolgt. Vor der markanten Steilrippe führen die Spuren sowohl unten als auch oben weiter. Aufgrund des schmierigen Untergrunds schnallen wir uns nun Steigeisen an. Dann eiert man nicht so rum. Die zusätzliche Sicherheit beruhigt die Nerven, und es spart hier wirklich auch einiges an Zeit.
Unten scheinen sich die Spuren bald zu verlaufen, so dass wir in extremem Wandergelände hinauf auf die Rippe steigen. Die wird immer steiler, so dass wir am oberen Ende des Buschwerks auf die andere Seite wechseln, etwas absteigen und dann die Grashänge östlich der Nadel für den weiteren Aufstieg bevorzugen. So gelangen wir bald in die kleine Scharte südlich der Nadel, an der die Kletterei beginnt.
Zunächst wird eine kleine Stufe überklettert (II). Wenige Meter weiter (rechts ein großer Block, der sich gut für eine Zwischensicherung eignet) wird es anspruchsvoller. Nahe der Kante steil hinauf (IV-, leicht brüchig) auf einen kleinen Absatz (an der linken Seite kann man einen Klemmkeil oder Friend platzieren), dann weiter direkt hinauf (kurz IV) und wieder leichter zum Standplatz mit Gipfelbuch und Haken drei Meter unterhalb des höchsten Punktes. Über die letzte Stufe (II+) auf den schmalen Gipfel mit kleinem GK.
Wegen des doch etwas brüchigen Gesteins ist Vorsicht geboten.
Abstieg mittels Abseilen ca. 20 Meter.
Die steilen Grashänge in nordöstlicher Richtung knapp 150 Höhenmeter hinab zu den schon von oben sichtbaren Spuren Richtung Stiege. Dann werden unterhalb einer Felswand die Hänge traversiert. Kurz darauf steigt man rechts hoch über steiles, aber recht gut gestuftes Gras (T 5-6) unter die Felsabbrüche des Nordostgrates der Kleinen Höfats. Direkt unter den Felsabbrüchen kann man nun ohne Probleme bis unter die Stiege queren. Zum Schluss über die bekannte 10 Meter hohe Schrofenstufe (III, 2 alte Haken inklusive einer Schlinge, unangenehm bei Nässe) zur Stiege (1792m).
Von hier aus haben wir noch einen kleinen Abstecher zum Beginn des Nordostgrates der Kleinen Höfats gemacht.
Von der Stiege weglos hinab ins Oberloch. Weiter unten auf ca. 1620m trifft man auf die Wegspuren, die von der Oberen Gutenalpe kommen. Jetzt etwas links halten und durch die im Sommer wasserführende Rinne hinunter. Nach einer kurzen Felspassage wird die Richtung gewechselt, und es geht im Folgenden schräg rechts hinunter Richtung Käseralpe bis in den Talboden. Zuletzt wieder leicht aufwärts zur noch bewirtschafteten Käseralpe (1406m).
Vor der Kulisse des Rädlergrates wandern wir hinunter zu unseren Bikes. Gut kann man vom Weg den Routenverlauf dieses Allgäu-Extrem-Klassikers studieren.
Tourengänger: Stefan, Ulf
Bevor allerdings die kurze Kletterei beginnt, muss man sich zunächst durch mühsames und unheimlich steiles Buschwerk kämpfen. Diese Rahmenbedingungen sind weder bei klassischen Bergsteigern noch bei Kletterern salonfähig, so dass die Höfatsnadel ein exklusives Ziel darstellt. Von den drei Besteigungen in 2017 gehen zwei auf unser Konto. Das GB (häufigster Besucher ist übrigens Bernd Urlaub) wird also auf absehbare Zeit nicht ausgetauscht werden müssen.
Zur Schwierigkeit:
bis zur Rauhenhalsalpe teilweise seilversicherter, anspruchsvoller Bergweg T 4
Zustieg zur Nadel: T 6
Höfatsnadel: IV, Einstieg und letztes Drittel II+ und II
Übergang zur Stiege: Eine Stelle III und Gehgelände T 5-6
Direktabstieg zur Käseralpe: T 5
Zum Zeitbedarf:
Oberstdorf-Oytal-Prinzenkreuz: 20 min radeln
Prinzenkreuz-Rauhenhalsalpe: 50 min
Rauhenhalsalpe-Höfatsnadel: 1 Std 30 min
Höfatsnadel-Stiege: 1 Std
Stiege-Käseralpe: 45 min
Käseralpe-Prinzenkreuz: 25 min
Prinzenkreuz-Oberstdorf: 15 min radeln
Die Zeiten, in denen wir zu Fuß das seit Niks Berichten "schönste aller Oytäler" hinaufgewandert sind, sind inzwischen vorbei. Während man per pedes selbst mit flottem Gehtempo 1,5 Stunden bis zum Prinzenkreuz braucht, radeln wir mit den E-Bikes und 25 km/h aufwärts. Da kommt man gleich viel entspannter und ausgeruhter an den Bergfuß.
Bei der ersten Linkskehre wird die Fahrstraße zur Käseralpe verlassen, und es geht weglos in den Tobel hinein. Noch vor der Engstelle und den ersten Felsen wird der Bach nach rechts überquert. Ab da geht es auf einem gut zu erkennenden Pfad weiter, der bald den Tobel nach Westen verlässt. Einige Stellen sind seilversichert. Generell geht es kräftig bergauf. Es gibt kaum Flachpassagen bis zur Rauhenhalsalpe (1568m). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind bereits auf diesem ersten Abschnitt unerlässlich.
Nach einer kurzen Pause werden nun schwache Pfadspuren ohne Höhengewinn verfolgt. Vor der markanten Steilrippe führen die Spuren sowohl unten als auch oben weiter. Aufgrund des schmierigen Untergrunds schnallen wir uns nun Steigeisen an. Dann eiert man nicht so rum. Die zusätzliche Sicherheit beruhigt die Nerven, und es spart hier wirklich auch einiges an Zeit.
Unten scheinen sich die Spuren bald zu verlaufen, so dass wir in extremem Wandergelände hinauf auf die Rippe steigen. Die wird immer steiler, so dass wir am oberen Ende des Buschwerks auf die andere Seite wechseln, etwas absteigen und dann die Grashänge östlich der Nadel für den weiteren Aufstieg bevorzugen. So gelangen wir bald in die kleine Scharte südlich der Nadel, an der die Kletterei beginnt.
Zunächst wird eine kleine Stufe überklettert (II). Wenige Meter weiter (rechts ein großer Block, der sich gut für eine Zwischensicherung eignet) wird es anspruchsvoller. Nahe der Kante steil hinauf (IV-, leicht brüchig) auf einen kleinen Absatz (an der linken Seite kann man einen Klemmkeil oder Friend platzieren), dann weiter direkt hinauf (kurz IV) und wieder leichter zum Standplatz mit Gipfelbuch und Haken drei Meter unterhalb des höchsten Punktes. Über die letzte Stufe (II+) auf den schmalen Gipfel mit kleinem GK.
Wegen des doch etwas brüchigen Gesteins ist Vorsicht geboten.
Abstieg mittels Abseilen ca. 20 Meter.
Die steilen Grashänge in nordöstlicher Richtung knapp 150 Höhenmeter hinab zu den schon von oben sichtbaren Spuren Richtung Stiege. Dann werden unterhalb einer Felswand die Hänge traversiert. Kurz darauf steigt man rechts hoch über steiles, aber recht gut gestuftes Gras (T 5-6) unter die Felsabbrüche des Nordostgrates der Kleinen Höfats. Direkt unter den Felsabbrüchen kann man nun ohne Probleme bis unter die Stiege queren. Zum Schluss über die bekannte 10 Meter hohe Schrofenstufe (III, 2 alte Haken inklusive einer Schlinge, unangenehm bei Nässe) zur Stiege (1792m).
Von hier aus haben wir noch einen kleinen Abstecher zum Beginn des Nordostgrates der Kleinen Höfats gemacht.
Von der Stiege weglos hinab ins Oberloch. Weiter unten auf ca. 1620m trifft man auf die Wegspuren, die von der Oberen Gutenalpe kommen. Jetzt etwas links halten und durch die im Sommer wasserführende Rinne hinunter. Nach einer kurzen Felspassage wird die Richtung gewechselt, und es geht im Folgenden schräg rechts hinunter Richtung Käseralpe bis in den Talboden. Zuletzt wieder leicht aufwärts zur noch bewirtschafteten Käseralpe (1406m).
Vor der Kulisse des Rädlergrates wandern wir hinunter zu unseren Bikes. Gut kann man vom Weg den Routenverlauf dieses Allgäu-Extrem-Klassikers studieren.
Tourengänger: Stefan, Ulf
Tourengänger:
quacamozza

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