Cima Rossa di Martello - Vordere Rotspitze 3033 m, Aufstieg über die Schranspitze 2888 m


Publiziert von jagawirtha , 11. Oktober 2017 um 15:02.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 2 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Bozen nach Meran, dann immer Richtung Reschenpass, in Goldrain ins Martelltal und bis zum PP der Zufallhütte, Nähe der Enzianhütte oder vom Reschenpass kommend ebenfalls in Goldrain ins Martelltal
Unterkunftmöglichkeiten:Zufallhütte - Rif.N-Corsi, Marteller Hütte Öffnungszeiten beachten
Kartennummer:Tabacco Nr. 045

Kurzfristig habe ich über den DAV Summits Club eine 7 tägige Reise in die Ortlergruppe gebucht, um zum Saisonabschluss noch ein paar 3000 er machen zu können, denn der September war irgendwie nicht in meinem Tourenplan vorhanden. In Südtirol könnte das Wettter im Oktober etwas besser sein als in den übrigen Alpen dachte ich mir. Meine Anreise erfolgte über den Brenner, Bozen und Meran in den Vinschgau und von dort in das Martelltal. Das Ziel war die Zufallhütte im Talschluß. Die Reisegruppe hat sich in Goldrain in einem Hotel getroffen und fuhr gemeinsam zum PP der Zufallhütte. Der Gepäcktransport erfolgte mit der Materialseilbahn.

Am nächsten Morgen war gleich schönes Wetter und wir starten gegen 8.30 Uhr auf unsere 1. Tour zu der Vorderen Rotspitze. Die Bergführer hatten vorgeschlagen nicht direkt aufzusteigen, sondern in einem Bogen über die Schranspitze und zwei Gletscherseen auf die Cima Rossa di Martello zu gehen. Dazu nehmen wir den Weg Nr. 103 bzw. 150 und steigen über eine kleine Geländekante hoch zu der alten Staumauer, die vor fast 130 Jahren in Handarbeit erbaut wurde. Die Staumauer überqueren wir und gehen direkt auf den Wasserfall zu. Der Steig Nr. 37 führt kurz vorm Wasserfall nach links und dann steil in einigen Kehren nach oben. Hier werden gut 200 hm geschafft. Der Steig würde auch zur Marteller Hütte führen, wir zweigen ab auf Steig 37 A und gehen über die mächtige Gletschermoräne auf fast 2700 m hoch. Dort legen wir eine kurze Rast ein und geniessen die Aussicht auf die Zufallspitze, die Königspitze, Zebru, Ortler und einige Gletscher.

Ab hier folgen wir nicht dem markierten Steig, sondern steigen links davon über Gletscherschliff in direkter Linie zu der Vorderen Schranspitze auf, teilweise steil und mühsam, aber keineswegs ausgesetzt. Bald legt sich die Steilheit und wir suchen uns über dem ersten Gletschersee, der erst seit kurzer Zeit durch den Rückgang des Schranferners entstanden ist, ein windstilles und sonniges Plätzchen mit Sicht auf den Schranferner um ausgiebig Pause zu machen. Von unserem Pausenplatz aus sehen wir schon die Aufstiegsrinne zum Gipfel der Vorderen Rotspitze.

Nach der Rast gehen wir fast waagrecht in leichtem Auf und Ab Richtung Norden zum Einstieg in die Rinne, die zum Gipfel der Rotspitze führt. Dort müssen wir jedoch warten bis eine andere Gruppe im Abstieg diese verläßt. Dies ist wegen möglichen Steinschlags und der Seilversicherung nötig. Dann aber nehmen wir auch die letzten Höhenmeter zum Gipfel in Angriff, am Anfang der Rinne bringt ein Stahlseil Sicherheit im Aufstieg, der durchaus eine gewisse Steilheit und Schneereste und damit Rutschgefahr aufweist. Im oberen Bereich legt sich die Steilheit etwas, aber hier gehen wir fast ausschließlich im Schnee, vorsichtiges und umsichtiges Gehen ist angesagt. Bald wird die Sicht auf das GK frei und die letzten Meter steigern die Vorfreude auf das Gipfelerlebnis. Eine wunderbare Aussicht ist uns sicher und dazu bestes Wetter. "Wipf", der Bergführer erklärt uns die umliegenden Berge und die in der Ferne, bei der Vielzahl kann man sich aber nicht alle merken.

Für den Abstieg nehmen wir wieder die Rinne mit der Seilversicherung und folgen dann dem Steig Nr. 31 mit dem direkten Abstieg zur Zufallhütte. Die Plimaschlucht überqueren wir mit der neuen Hängebrücke, danach ist nochmal eine kleiner Gegenanstieg zur Zufallhütte zu bewältigen. Damit schliesst sich eine super Rundtour zur Cima Rossa di Martello.

Nachtrag:
Normal gebe ich in meinen Berichten immer die tatsächliche Gehzeit ohne Pausen an, in diesen Berichten mit der Gruppe des DAV Summit Club bezieht sich die angegebene Zeit immer auf die Gruppe mit sämtlichen Pausen, d.h. man kann die Touren auch in kürzerer Zeit bewältigen.


Tourengänger: jagawirtha


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 11. Oktober 2017 um 18:40
Postkartenwetter kann ich da nur sagen und tolle Fotos. So winterlich, wie bei uns am 26.09. war es auch nicht mehr.

Was für eine tolle Gegend!

Beste Grüße
Hanspeter

jagawirtha hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Oktober 2017 um 01:47
Danke dir, ja die Gegend ist toll mit vielen machbaren 3000 er, aber am Tag darauf hatten wir einen Kälteeinbruch mit Eisregen und Schnee. Am Mittwoch war aber wieder bestes Wetter beim Anstieg auf die Madritschspitze, Bericht folgt noch.
LG
Gerhard


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