Herbst und Winter auf der Valser 3-Seen-Tour


Publiziert von CampoTencia , 2. Oktober 2017 um 23:16. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Valsertal
Tour Datum:28 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 790 m
Abstieg: 1350 m
Kartennummer:1234 Vals

Über eine enge, kurvige Strasse und durch einen eindrucksvollen Tunnel gelangen wir von Vals mit dem Postauto zum Restaurant Zervreila, Bus-Endstation und Ausgangspunkt für viele schöne Touren rund um den Zervreilasee. Wir schlagen den Weg nach Guraletsch ein. Das Plätschern des Baches, der sich über eine Felsstufe ergisst, lässt endgültig die Lust auf die heutige Tour aufkommen. Nach knapp 200Hm stehen wir bereits bei der Alp Gross-Guraletsch. Zusammen mit Chli-Guraletsch zählen wir etwa ein Dutzend Häuser und Stallungen. Die Weide-Umzäunung aus Natursteinen am Hang darüber ist so markant und gross, dass sie sogar auf der Landeskarte eingezeichnet ist. Stetig geht es dem meist ausgeprägten Weg den Markierungen entlang hoch. Pfiffe von Murmeltieren lassen uns inne halten. Da! Siehst du sie? Eines hoch oben auf dem Grat, ein anderes hinter einem Erdhügel. Immer wieder begegnen wir ihnen, während wir zwischen den rot gefärbten Heidelbeerstauden dem Guraletschsee zustreben. Bald kommen wir in den Bereich, wo noch Schnee der letzten Tage liegt. Der Zuckerguss des Guraletschhorns käme noch viel besser zur Geltung, wenn die Wolken die Sonnenstrahlen freigeben würden! Noch eine letzte Steigung und der glasklare Guraletschsee liegt vor uns (Guraletsch: von gurges (lateinisch), Wasserstrudel, und glatsch (romanisch), Eis). Die weisse Pyramide des Fanellhorn spiegelt sich darin. Welch ein Anblick!
 
Auf gutem Weg geht es in der Westflanke des Guraletschhorn weiter. In den steilen Runsen liegt Schnee, der vorsichtig überquert werden muss. An einer Stelle ist eine Kette montiert, die bei den momentanen Verhältnissen nicht nötig ist. Mittlerweile hat die Sonne die Wolken verdrängt, alles erstrahlt in ihrem Licht. Der Ausblick nach Westen zum Zervreilahorn und Pizzo di Cassimoi und P. Cassinello dahinter ist eindrücklich und das tiefe Blau des Zervreilasees lässt das Herz höher schlagen. Zwei riesige Steinsäulen abseits der Route lassen uns einen Umweg machen, bevor wir die letzten Meter zum Ampervreilsee hinter uns bringen. Eigentlich dürfen wir froh sein, dass es vor ca. 10 Tagen geschneit hat. Der Anblick auf den See und das verschneite Guraletschhorn dahinter ist einfach umwerfend! Wasser, Schnee, Berge, blauer Himmel, Sonnenschein, was will man mehr?
 
Auf einem guten Bergweg ziehen wir weiter entlang dem Hang unter dem Ampervreilhorn nordwärts. Wacholder und leuchtend rote Heidelbeerstauden säumen den Weg. Entlang dieser Route wurde sehr viel Arbeit geleistet: Dutzende Steinplatten gelegt, eine Treppe eingebaut und eine Kette, die über eine abschüssige Stelle hinweg hilft. Zwischendurch sind schneebedeckte Wegstrecken mit Vorsicht zu begehen. Und dann ist der letzte See erreicht: der Selvasee. Lieblich liegt er vor uns und wir nehmen uns Zeit für eine Pause. 'Selva' (silva) deutet wohl darauf hin, dass die Gegend in vergangener Zeit bewaldet gewesen sein muss.
 
Unser Weg nach Vals führt uns nun über die Weiden um Heinisch Stafel nach Marchegga. Und da heisst es im wahrsten Sinn des Worte: von nun an ging's bergab! 700Hm direkt und sehr steil hinunter nach Valé. Welch eine Wohltat, den Valser-Dorfteil zu erreichen!
 
Eine sehr schöne 3-Seen-Tour durch eine aussichtsvolle und abwechslungsreiche Landschaft geht leider zu Ende und wir treten die Heimfahrt an. Aber eines ist sicher: wir kommen wieder!
  

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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