(Zu) hohes Risiko? - Raaberg (1723 m)
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Am 26. August habe ich als GeoGuide eine Gruppe auf den Raaberg geführt. Dieser wird in HIKR mit knapp T5 eingestuft und erfordert zuoberst ein paar Kletter-Tritte zwischen II und III.
Das Besondere daran war: Alle Teilnehmer waren entweder ebenfalls GeoGuides oder Geologen. Solche Ausflüge machen wir regelmässig, sie dienen der Qualitätskontrolle (für den Führenden) und Weiterbildung (durch die Geologen), Geld fliesst dabei keines. Sonst wäre ich allenfalls ganz schön in die Bredouille gekommen, siehe unten.
Amden gilt nicht eben als heisses Pflaster für Erdwissenschaften, schon gar nicht so ein Wiesenhang/-berg wie dieser hier.
Doch wenn man die Augen offen hält, ist unterwegs einiges zu sehen (Nummern in dieser Karte).
In der Schlucht hinter dem Startpunkt Hinterstein hat es eine Stelle, wo Kalktuff, also neuer Fels, entsteht (1), dann quert man das rund 50 m tiefe Tobel im Seewerkalk (2), weiter oben quert man ein Hangfliessgebiet (3), gegenüber hat es eine Moräne (4) als Zeuge der Gletschertätigkeit. Bei Teuffebode ist Flysch aufgeschlossen (5), der merkwürdigerweise zur penninischen Serie gehört. Bei Gäudig sieht man den Übergang von vernässter Hanglage (6) zum Hochmoor (7) glazialen Ursprungs bei der Hinter Höhi. Beim Felskopf darüber (8) stehen gleich mehrere verschiedene Kreide-Formationen an, die Kletterwände oberhalb von Bärenfall (9) sind von Wasserrinnen durchfurcht. Am Raaberggrat (10) steht man an der Grenze zwischen Alpen/Helvetikum und Mittalland/Molasse. Und der Gipfel (11) selber erfordert noch etwas "Turnen" in Schrattenkalk.
Dass Letzteres gar nicht geht, wurde mir vor ein paar Wochen von höchster amtlicher Stelle mit diesem Brief mitgeteilt.
Nun ist es so, dass kaum ein GeoGuide je pro Jahr Fr. 2300.- eingenommen hat. Und wenn die Gestehungskosten abgezogen werden, zum Beispiel Weiterbildungen wie die hier beschriebene, resultiert aus dieser Tätigkeit günstigstenfalls eine schwarze Null.
GeoGuide wird man aus Liebe zur Natur und/oder um Besuchern das Welterbe näherbringen zu können. Aber sicher nicht aus kommerziellen Gründen.
Doch der erwähnte Brief hat eine besondere Geschichte - und die erzähle ich hier, weil HIKR darin eine wichtige Rolle spielt.
Letzten Sommer erschien in der Presse, zB. hier, eine Pressenotiz der Welterbe-Geschäftsstelle über mein HIKR-Mini-Projekt "UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona".
Aufgrund dieses Pressetextes wurde ich bei der kantonalen Verwaltung verpfiffen, ich würde Führungen anbieten, die oberhalb der "zulässigen" Schwelle von T3 sind. Dabei geht aus den Berichten eigentlich klar hervor, dass ich jeweils allein unterwegs war.
Was lernen wir daraus?
1. Wir können beruhigt schlafen, das Auge des Gesetzes wacht immer und überall.
2. HIKR findet anscheinend breite Beachtung. Auch bei Personen, die das nie und nimmer
zugeben würden ..
Das Besondere daran war: Alle Teilnehmer waren entweder ebenfalls GeoGuides oder Geologen. Solche Ausflüge machen wir regelmässig, sie dienen der Qualitätskontrolle (für den Führenden) und Weiterbildung (durch die Geologen), Geld fliesst dabei keines. Sonst wäre ich allenfalls ganz schön in die Bredouille gekommen, siehe unten.
Amden gilt nicht eben als heisses Pflaster für Erdwissenschaften, schon gar nicht so ein Wiesenhang/-berg wie dieser hier.
Doch wenn man die Augen offen hält, ist unterwegs einiges zu sehen (Nummern in dieser Karte).
In der Schlucht hinter dem Startpunkt Hinterstein hat es eine Stelle, wo Kalktuff, also neuer Fels, entsteht (1), dann quert man das rund 50 m tiefe Tobel im Seewerkalk (2), weiter oben quert man ein Hangfliessgebiet (3), gegenüber hat es eine Moräne (4) als Zeuge der Gletschertätigkeit. Bei Teuffebode ist Flysch aufgeschlossen (5), der merkwürdigerweise zur penninischen Serie gehört. Bei Gäudig sieht man den Übergang von vernässter Hanglage (6) zum Hochmoor (7) glazialen Ursprungs bei der Hinter Höhi. Beim Felskopf darüber (8) stehen gleich mehrere verschiedene Kreide-Formationen an, die Kletterwände oberhalb von Bärenfall (9) sind von Wasserrinnen durchfurcht. Am Raaberggrat (10) steht man an der Grenze zwischen Alpen/Helvetikum und Mittalland/Molasse. Und der Gipfel (11) selber erfordert noch etwas "Turnen" in Schrattenkalk.
Dass Letzteres gar nicht geht, wurde mir vor ein paar Wochen von höchster amtlicher Stelle mit diesem Brief mitgeteilt.
Nun ist es so, dass kaum ein GeoGuide je pro Jahr Fr. 2300.- eingenommen hat. Und wenn die Gestehungskosten abgezogen werden, zum Beispiel Weiterbildungen wie die hier beschriebene, resultiert aus dieser Tätigkeit günstigstenfalls eine schwarze Null.
GeoGuide wird man aus Liebe zur Natur und/oder um Besuchern das Welterbe näherbringen zu können. Aber sicher nicht aus kommerziellen Gründen.
Doch der erwähnte Brief hat eine besondere Geschichte - und die erzähle ich hier, weil HIKR darin eine wichtige Rolle spielt.
Letzten Sommer erschien in der Presse, zB. hier, eine Pressenotiz der Welterbe-Geschäftsstelle über mein HIKR-Mini-Projekt "UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona".
Aufgrund dieses Pressetextes wurde ich bei der kantonalen Verwaltung verpfiffen, ich würde Führungen anbieten, die oberhalb der "zulässigen" Schwelle von T3 sind. Dabei geht aus den Berichten eigentlich klar hervor, dass ich jeweils allein unterwegs war.
Was lernen wir daraus?
1. Wir können beruhigt schlafen, das Auge des Gesetzes wacht immer und überall.
2. HIKR findet anscheinend breite Beachtung. Auch bei Personen, die das nie und nimmer
zugeben würden ..
© Fotos: Beat Aemissegger, Fläsch
Tourengänger:
PStraub

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