Grubenkarspitze, Plattenspitze, Spritzkarspitze, Eiskarlspitze - Vier auf einen Streich
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Servus Madel, Servus Burschen!
Heutzutage kannst du jeden Tag im Internet irgendeine sportliche Großtat bewundern, angefangen vom gängigen Triathlon bis hin zu 10000 Hm an einem Tag in der Unterhose. Da fällt es nicht ins Gewicht, wenn der Bergteufel von Scharnitz in die Eng watschelt. So weit so gut, nur die Tour ist halt einfach einzigartig, schnappst du dir doch vier tolle "Karwendler", die Grubenkarspitze, Plattenspitze, Spritzkarspitze und die Eiskarlspitze auf einen Streich. Und das, unter der Prämisse des leichtesten Weges, mal schauen, ob das jemand interessiert. Der Bergsteiger, der in der Eng vor den Nordflanken dieser 4 Berge durchatmet, der weiß jetzt, wie man "einfach" an diese Gipfel kommt.
Was so simpel klingt, das hat aber einige Handicaps. Wenn man es als Tagestour plant, dann braucht man zwei Autos. Du stellst eines in der Eng ab und fährst quer über Vorderriß, Wallgau nach Scharnitz (1 Std.). Vollkommen unwissend, trafen wir dort um 5 Uhr auf den Besucherstrom vom Karwendelmarsch. Wir bettelten uns, als Bergsteiger outend, an Absperrungen vorbei, bis zum Parkplatz Schraffelbrücke durch und lohnen freudestrahlend die 6 Euro für den "letzten" Stellplatz. Den Parkplatz Wiesenhof hat man ja dem frühen Bergsteiger schrankenprotzend versperrt (ab 7 Uhr???!!). Danke dem toten Bürgermeister dafür. Deshalb an den, der die Tour wiederholen möchte, parken auf deutscher Seite und hoch mit dem Radl zum Wiesenhof, dort abstellen und abends holen.
Von Scharnitz gehst du dann 3,5 - 4,5 Std. per pedes das Hinterautal der Isar entlang, an der Kastenalm vorbei, ins Roßloch. Hätte nie gedacht, daß ich das mal mache. Meinem Kollegen Harald, heute wieder mit von der Partie, scheint das Gestiefel mit jedem Meter mehr Spaß zu machen, habe das Gefühl er wird immer schneller... oder ich immer langsamer.? Übrigens ist die letzte Quelle der Tour der Bach im Roßloch unten.
Vom Roßloch hoch zur Grubenkarspitze, direkter Weg über den plattigen Südgrat (Tour ist auf Hikr schon einige Male beschrieben), das kannst du dreh`n und wenden wie `de willst, 2,5 bis 3,5 Std. brauchst einfach.
Ab jetzt typisches Karwendelgelände bis zur Spritzkarspitze. Schotterig, brüchig und kaum Spuren (absolut weglos). Kurz den Ostgrat der Grubenkarspitze runter und dann südlich queren zum großen Geröllfeld. Dieses runter bis zum linkerhand letzten, felsigen Plattenausläufer. Darunter durch ostwärts zur Plattenspitze (nicht in den Kargrund absteigen). Über dem leicht begrünten Felsbereich geht es hoch zum Westgrat und variabel an ihm oder knapp rechts davon hoch zum Gipfel (I).
Hier muß man sich verinnerlichen, weiter heißt "One Way Ticket" (absolut ernst gemeint). Jetzt sollte man eigentlich direkt am Ostgrat der Plattenspitze runterkraxeln, der ist aber extrem brüchig. Leichte Spuren leiten einen deutlich rechts davon auf etwas begrüntem Gelände abwärts, aber Vorsicht, spätestens auf Schartenhöhe, von der die Spritzkarspitze aufstrebt, muß man zurück zum Grat (soll heißen, der begrünte Absatz über der abfallenden Wand ist deutlich zu tief).
Ab der Scharte bleibt man direkt am Grat. Es folgt eine Gratnase, sieht schlimmer aus, als sie ist (II). Rechtsseitig nehmen. Nun lange am Westgrat (I) der Spritzkar weiter wandern, bis zu einem Sperrriegel. Wir nehmen ihn rechts querend, mittig haltend (II, sehr brüchig, Schlüsselpassage). Danach unschwierig hoch zum Gipfel der Spritzkarspitze.
Danach rüber zur Eiskarlspitze (II, 1 Std.) und den Ostgrat runter zur Hochglückscharte und Abstieg in die Eng (I-II) Siehe hierzu meinen Bericht von der Spritzkarspitze
http://www.hikr.org/tour/post90197.html
Als Schmankerl war unsere Tour garniert mit Gewitterneigung. Wir hatten am Eiskarlspitzabstieg unter der Felsecke nach der Querung aus der Nordflanke etwas Unterschlupf beim ersten Gewitter gefunden, juhuu. Allerdings holte uns ein zweites Gewitter knapp unter der Hochglückscharte ein. Und das war Scheiße... Rucksackschutz vor dem Hagel, klasse, des Bergteufels Alptraum. Danach bin ich auch noch auf die Schulter geplumpst, warum das nur, am Ende einer solchen Paradetour. Vergiß es! Werde als Teufel demnächst mit dem "boanigen" Wetterengel einen Plausch halten.
Die Tour ist eine richtige Hausnummer, und wer die Gipfel schnappen möchte, der kann es so oder anders herum machen. Es macht tierischen Spaß, wenn man Karwendelfan ist, ja dann ist`s ein Highlight! Du hast hier die perfekte Gipfelgrattour, hätten wir 1000m höher, dann wäre es ein Non plus ultra der Ostalpen.
Alles zusammen ist`s eine zünftige Überschreitung. Große Ausdauer ist eh klar. Ortsunkundige leben hier gefährlich, besonders spät im Jahr. Der SG II wird nicht überschritten, allerdings gibt`s für das unausgeputzte, brüchige Gelände "einen Gefühlten" oben drauf.
Zur Zeitangabe: Wir haben knapp 15 Std. gebraucht, hatten aber Verzögerungen (u.a. 2 Gewitter) dabei. Scharnitz bis ins Roßloch 4 Std., auf die Grubenkarspitze 3 Std., weiter zur Plattenspitze 1,5 Std., rüber zur Spritzkarspitze 2,5 Std., weiter zur Eiskarlspitze 1 Std., Abstieg in die Eng 3 Std.. Diese Richtzeiten sind im moderaten Bereich, nur als grobe Hausnummer.
Es ist eine ernste Bergfahrt. Ich kannte große Teile der Route, das hat uns besonders am Schluß unter Druck beim Eiskarlspitzabstieg geholfen. Leider hatten wir nicht den perfekten Tag erwischt.
Noch ein Tipp: Wer die Weitwanderung etwas begrenzen möchte, der kann mit dem Karwendeltaxi zur Kastenalm fahren!?
Im Karwendel gehe ich viel spazieren. Und so eine Überschreitung stärkt die Kondition, die Ausdauer, die Trittsicherheit und das Orientierungvermögen. Diese "Karwendelausbildung" ist eine gute, ein bärenstarkes Fundament, will man die großen Gipfel der Alpen steigen. Ich bleibe meiner Linie treu.
Ein Dank an meinen Kollegen, bist ein starker Kamerad.
Wünsche Euch viel Erfolg, wenn Ihr diese Tour nachmacht.
Berg heil, habe die Ehre,
der Bergteufel
Heutzutage kannst du jeden Tag im Internet irgendeine sportliche Großtat bewundern, angefangen vom gängigen Triathlon bis hin zu 10000 Hm an einem Tag in der Unterhose. Da fällt es nicht ins Gewicht, wenn der Bergteufel von Scharnitz in die Eng watschelt. So weit so gut, nur die Tour ist halt einfach einzigartig, schnappst du dir doch vier tolle "Karwendler", die Grubenkarspitze, Plattenspitze, Spritzkarspitze und die Eiskarlspitze auf einen Streich. Und das, unter der Prämisse des leichtesten Weges, mal schauen, ob das jemand interessiert. Der Bergsteiger, der in der Eng vor den Nordflanken dieser 4 Berge durchatmet, der weiß jetzt, wie man "einfach" an diese Gipfel kommt.
Was so simpel klingt, das hat aber einige Handicaps. Wenn man es als Tagestour plant, dann braucht man zwei Autos. Du stellst eines in der Eng ab und fährst quer über Vorderriß, Wallgau nach Scharnitz (1 Std.). Vollkommen unwissend, trafen wir dort um 5 Uhr auf den Besucherstrom vom Karwendelmarsch. Wir bettelten uns, als Bergsteiger outend, an Absperrungen vorbei, bis zum Parkplatz Schraffelbrücke durch und lohnen freudestrahlend die 6 Euro für den "letzten" Stellplatz. Den Parkplatz Wiesenhof hat man ja dem frühen Bergsteiger schrankenprotzend versperrt (ab 7 Uhr???!!). Danke dem toten Bürgermeister dafür. Deshalb an den, der die Tour wiederholen möchte, parken auf deutscher Seite und hoch mit dem Radl zum Wiesenhof, dort abstellen und abends holen.
Von Scharnitz gehst du dann 3,5 - 4,5 Std. per pedes das Hinterautal der Isar entlang, an der Kastenalm vorbei, ins Roßloch. Hätte nie gedacht, daß ich das mal mache. Meinem Kollegen Harald, heute wieder mit von der Partie, scheint das Gestiefel mit jedem Meter mehr Spaß zu machen, habe das Gefühl er wird immer schneller... oder ich immer langsamer.? Übrigens ist die letzte Quelle der Tour der Bach im Roßloch unten.
Vom Roßloch hoch zur Grubenkarspitze, direkter Weg über den plattigen Südgrat (Tour ist auf Hikr schon einige Male beschrieben), das kannst du dreh`n und wenden wie `de willst, 2,5 bis 3,5 Std. brauchst einfach.
Ab jetzt typisches Karwendelgelände bis zur Spritzkarspitze. Schotterig, brüchig und kaum Spuren (absolut weglos). Kurz den Ostgrat der Grubenkarspitze runter und dann südlich queren zum großen Geröllfeld. Dieses runter bis zum linkerhand letzten, felsigen Plattenausläufer. Darunter durch ostwärts zur Plattenspitze (nicht in den Kargrund absteigen). Über dem leicht begrünten Felsbereich geht es hoch zum Westgrat und variabel an ihm oder knapp rechts davon hoch zum Gipfel (I).
Hier muß man sich verinnerlichen, weiter heißt "One Way Ticket" (absolut ernst gemeint). Jetzt sollte man eigentlich direkt am Ostgrat der Plattenspitze runterkraxeln, der ist aber extrem brüchig. Leichte Spuren leiten einen deutlich rechts davon auf etwas begrüntem Gelände abwärts, aber Vorsicht, spätestens auf Schartenhöhe, von der die Spritzkarspitze aufstrebt, muß man zurück zum Grat (soll heißen, der begrünte Absatz über der abfallenden Wand ist deutlich zu tief).
Ab der Scharte bleibt man direkt am Grat. Es folgt eine Gratnase, sieht schlimmer aus, als sie ist (II). Rechtsseitig nehmen. Nun lange am Westgrat (I) der Spritzkar weiter wandern, bis zu einem Sperrriegel. Wir nehmen ihn rechts querend, mittig haltend (II, sehr brüchig, Schlüsselpassage). Danach unschwierig hoch zum Gipfel der Spritzkarspitze.
Danach rüber zur Eiskarlspitze (II, 1 Std.) und den Ostgrat runter zur Hochglückscharte und Abstieg in die Eng (I-II) Siehe hierzu meinen Bericht von der Spritzkarspitze
http://www.hikr.org/tour/post90197.html
Als Schmankerl war unsere Tour garniert mit Gewitterneigung. Wir hatten am Eiskarlspitzabstieg unter der Felsecke nach der Querung aus der Nordflanke etwas Unterschlupf beim ersten Gewitter gefunden, juhuu. Allerdings holte uns ein zweites Gewitter knapp unter der Hochglückscharte ein. Und das war Scheiße... Rucksackschutz vor dem Hagel, klasse, des Bergteufels Alptraum. Danach bin ich auch noch auf die Schulter geplumpst, warum das nur, am Ende einer solchen Paradetour. Vergiß es! Werde als Teufel demnächst mit dem "boanigen" Wetterengel einen Plausch halten.
Die Tour ist eine richtige Hausnummer, und wer die Gipfel schnappen möchte, der kann es so oder anders herum machen. Es macht tierischen Spaß, wenn man Karwendelfan ist, ja dann ist`s ein Highlight! Du hast hier die perfekte Gipfelgrattour, hätten wir 1000m höher, dann wäre es ein Non plus ultra der Ostalpen.
Alles zusammen ist`s eine zünftige Überschreitung. Große Ausdauer ist eh klar. Ortsunkundige leben hier gefährlich, besonders spät im Jahr. Der SG II wird nicht überschritten, allerdings gibt`s für das unausgeputzte, brüchige Gelände "einen Gefühlten" oben drauf.
Zur Zeitangabe: Wir haben knapp 15 Std. gebraucht, hatten aber Verzögerungen (u.a. 2 Gewitter) dabei. Scharnitz bis ins Roßloch 4 Std., auf die Grubenkarspitze 3 Std., weiter zur Plattenspitze 1,5 Std., rüber zur Spritzkarspitze 2,5 Std., weiter zur Eiskarlspitze 1 Std., Abstieg in die Eng 3 Std.. Diese Richtzeiten sind im moderaten Bereich, nur als grobe Hausnummer.
Es ist eine ernste Bergfahrt. Ich kannte große Teile der Route, das hat uns besonders am Schluß unter Druck beim Eiskarlspitzabstieg geholfen. Leider hatten wir nicht den perfekten Tag erwischt.
Noch ein Tipp: Wer die Weitwanderung etwas begrenzen möchte, der kann mit dem Karwendeltaxi zur Kastenalm fahren!?
Im Karwendel gehe ich viel spazieren. Und so eine Überschreitung stärkt die Kondition, die Ausdauer, die Trittsicherheit und das Orientierungvermögen. Diese "Karwendelausbildung" ist eine gute, ein bärenstarkes Fundament, will man die großen Gipfel der Alpen steigen. Ich bleibe meiner Linie treu.
Ein Dank an meinen Kollegen, bist ein starker Kamerad.
Wünsche Euch viel Erfolg, wenn Ihr diese Tour nachmacht.
Berg heil, habe die Ehre,
der Bergteufel
Tourengänger:
bergteufel

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