Brunnital - Namenlos


Publiziert von kleopatra , 23. März 2009 um 22:52.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:18 Januar 2009
Eisklettern Schwierigkeit: WI4
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 260 m
Abstieg: 260 m
Strecke:Namenlos
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto nach Unterschächen. Parkplatz am Eingang des Brunnital.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Brunnital: www.forum.ch/brunnital, 041 879 11 62; auch Auskünfte über Eisverhältnisse!
Kartennummer:246S - Klausenpass

Es sollte für mich die erste Eistour diese Jahr werden und dann gleich 6 Seillängen! Ich freute mich riesig auf diesen Ausflug und die Schi kamen zwar prophylaktisch ins Auto, aber eigentlich wollte ich sie gar nicht anfassen.

Das Brunnital zählt bei guten Bedingungen zu einem kleinen Paradies für Eiskletterer und bietet eigentlich für jedes Niveau und alle Geschmäcker ein paar feine Touren. Unser Ziel war heute der erste Fall nach der Verschneidung, den wir in nicht einmal 15 Minuten vom Parkplatz erreichten. Als wir so über den Bach hüpften und die letzten Paar Meter zum Einstieg gingen wirkte diese langgezogene Eismasse schon sehr beeindruckend. Wie erst müssen dann so mächte Fälle wie der Thron wirken?

Da es meine erste Tour heuer war und meine Vorstiegskenntnisse auch noch eher bescheiden waren, liess ich M. gerne den Vortritt. Die erste Seillänge endet nach ca. 40m leicht links in einer Felshöhle. Von dort geht es dann rechts hinaus und in sehr langen 60m weiter zum nächsten gebohrten Stand, der sich links im Fels befindet, wo man bereits in die Schlüssellänge einsieht. Ich denke, wir haben hier 2 Seillängen zusammengehängt, es sich sich aber gut ausgegangen. Die Schlüsselstelle hatte dann gestuftes Eis, was teilweise etwas abdrängend war, so dass man das Gefühl hatte einen kleinen Eisüberhang zu überwinden. Nach dieser Seillänge hatte ich dann genug Vertrauen geschöpft und traute mich nun auch einmal an einen Vorstieg im recht leichten Gelände. Nun denn, gegen Ende wurde uns dann nochmals etwas mehr abverlangt. Der Einstieg in die letzten Seillänge beginnt in einem sehr impossanten Kessel und man steht hier vor tollen Eismauern. Die Route führt im rechten Teil zu einem Baum, aber um da hin zu kommen, muss man nochmals ordentlich durch die Dusche und nachdem meine Windstopperjacke in der Wäsche war, durfte ich oben meine Fliesjacke auswinden. Wahrscheinlich könnte man hier noch weiter klettern, aber da wir schon lange unterwegs waren und sich der Hot Ice Führer darüber ausschweigt, erklärten wir den Baum zum Gipfel. 

Irgendjemand meinte dann, dass ich wohl noch nicht genug geduscht hatte und so musste ich bei der darauffolgenden Abseilaktion nochmals in der Dusch hängen bleiben und das Seil entwurschteln. Dann waren nicht nur die Ärmel sondern auch noch mehr nass. In diesem Moment war ich über den warmen Föneinbruch sehr dankbar! Der Rest der Abseilfahrt ging problemlos und so waren wir nach 7 Stunden wieder am Boden, wo mich die nächste Überraschung ereilte. Hatte ich doch meinen Rucksack so ungeschickt platziert, dass im Laufe des Tages auch dieser noch von oben gereinigt wurde und so war dann nicht nur ich sondern auch mein ganzes Zeugs nass. Halb so schlimm, ein Kafi im Dorfgasthaus liess dann das schlimmste wieder antrocknen.

Fazit: sehr tolle Tour mit dem Luxzus gebohrter Stände. Topo in Hot Ice nicht ganz korrekt, am einfachsten immer eher am linken Felsrand (bis auf letzte Seillänge) die Stände suchen.

Das Hotel Brunnital gibt sehr hilfreiche und ehrliche Auskünfte über die Eisverhältnisse (Tel.: 041 879 11 62).

Tourengänger: kleopatra


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