Ärmighorn


Publiziert von Bergmax , 19. August 2017 um 23:43.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:17 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1230 m
Abstieg: 1230 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pw über Kiental bis nach Gumpelmad. Alpstraße (10 CHF) beginnt bei der Talstation von Sessellift - mit normalem Pw recht anspruchsvoll
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Bergtour mit Schlüsselstelle...

...an sich nicht ungewöhnlich, der Normalweg zum Ärmighorn besitzt allerdings - den Gipfel schon fast in Griffweite - eine solche, die den Anspruch von kaum T4 auf gut T5 "katapultiert" und ein kurzes Klettervergnügen beschert.

Die Fahrbewilligung für die Lengschwendi-Straße(n) erhält man für 10 Franken an der Talstation vom Sessellift nach Ramslauenen. Nach dem harmlosen Beginn erwarten den Fahrer im Gumpelwald längere geschotterte Abschnitte, wo man aufsitzen kann. Deshalb parke ich den Wagen ca. 100 Höhenmeter unterhalb von Gumpelmad (1689 m). Der Rest wäre wohl auch noch gegangen, aber das wusste ich natürlich vorher nicht.
Der Weg ins Wintertäli beginnt sehr reizvoll im lichten, mit Felsblöcken durchsetzten Wald. Ich gewinne zügig an Höhe und wandere bald über Wiesen an einem Stall vorbei zum oberen Ausgang des Tälchens. Der Bergweg macht dort einen kleinen Umweg an einem winzigen See (ca. 2000 m) vorbei.
Weiter geht es über einen unscheinbaren Pass zur Oberen Gumpel (2092 m) und weiter hinauf zum Giesegrat. In diesem Bereich ist der Weg nicht so schön zu gehen und auch ziemlich leicht zu verfehlen.

Der Grat beginnt sehr sanft und man umwandert zuerst den Ärmigchnubel, bevor man endlich den Sattel P. 2383 erreicht und das Ziel voll im Blick hat. Über Schieferschutt geht es weiter gemütlich aufwärts, bis das Gelände auf gut 2500 Metern tatsächlich etwas steiler und anspruchsvoller wird. Blaue Markierungen zeigen den Aufstieg über Geröll neben dem Grat. Der Gipfelaufbau sieht von weiter weg sehr steil aus. Aus der kleinen Scharte vor der plattigen Schlüsselstelle wirkt das Ganze schon weniger schlimm. Die IIer-Stelle lässt sich an Untergriffen erklettern und der Fels macht einen passablen Eindruck. Die nächsten 10 Klettermeter durch eine Rinne (richtigen Ausstieg für den Abstieg merken!) sind auch nicht ganz ohne, danach wird es sukzessive einfacher und bald ist der höchste Punkt mit dem leicht zu übersehenden Gipfelkreuz (2742 m, 3:30 h vom Auto) erreicht.
Die Aussicht hält sich heute in Grenzen, wobei die durchziehenden Wolken auch ihren Reiz haben...

Für den Abstieg (2:30 h zum Auto) wähle ich den im Großen und Ganzen bekannten Weg, zur Gumpelmad bieten sich auch nicht gerade viele Alternativen an. Vor der Oberen Gumpel gibt es eine Querung, um den Gegenanstieg zu minimieren, außerdem kann man den Umweg am oberen Ende vom Wintertäli teilweise abkürzen.
Eventuell könnte es sich auch lohnen, den Ärmigchnubel zu überschreiten und direkt in den Sattel zwischen Oberer Gumpel und Wintertäli abzusteigen, das überlasse ich den nächsten Bergsteigern...

So ein Auto noch weit oberhalb vom Kiental ist doch etwas Feines. Und so bringe ich auch die furchtbar verstaute Fährt in den Südschwarzwald hinter mich...

Die BEO-Fans mögen mir verzeihen, wenn ich diese Bergtour als eher mäßig lohnend bezeichne - den wirklich schönen Abschnitten im unteren Wintertäli und am Gipfelaufbau stehen nicht wenige Höhenmeter auf kaum gepflegten - und begangenen - Pfaden über Kuhweiden gegenüber... Man ist eben verwöhnt durch die fast unendlichen Möglichkeiten für Tagestouren in den Schweizer Alpen, wenn man im allersüdlichsten Schwarzwald wohnt...

Tourengänger: Bergmax


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