Familientour auf den Brisen via Haldigrat


Publiziert von Stevo47 , 7. August 2017 um 10:36.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:16 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW   CH-UR 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:Insgesamt ca. 8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahn A2, Ausfahrt Stans-Süd, Richtung Dallenwil und weiter zur Talstation der LSB Dallenwil - Niederrickenbach
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit der LSB von Dallenwil nach Niederrickenback, ab da auf einem ausgeschilderten Wanderweg "Haldigrat" nach Alpboden. Ab Alpboden mit dem Sessellift zur Bergstation Haldigrat
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Haldigrat

Es war wieder mal Zeit für eine hübsche, kurzweilige Familien-Bergtour. Die Anforderungen für so eine Bergtour an den Planer sind denkbar einfach: nicht so zeitig aufstehen am Morgen, kurze Anfahrt, viel Seilbahn, wenig Höhenmeter, noch weniger Laufstrecke aber ganz weit hoch mit viel Aussicht, abwechslungsreich und natürlich sehr viel Spass. Absolut easy - ich möchte bitte das nächste Mal eine schwierigere Aufgabe haben!

Zum Glück gibts solche Berge: der Brisen ist sozusagen die eierlegende Wollmilchsau der Zentralschweiz!

Zugegeben, der kleine Seilbahnmarathon für eine 4-köpfige Familie bis zum Haldigrat und zurück ist kein Schnäppchen. Mindestens 120,-- CHF (mit 1 Halbtax-Abo) muss man da schon mal auf den Tisch legen.
Aber gut, man gibt manchmal sein Geld für soviel sinnlose Sachen zur Kinderbespassung aus, da finde ich es in den Bergen definitiv gut investiert und mich hat kein Rappen davon gereut. Vor lauter Frust jammernde Kinder mit Gewalt in die Höhe zu zerren nur um die Seilbahn zu sparen, ist definitiv kostspieliger und reuevoller.

Die Tour an sich ist schnell beschrieben:

Niederrickenbach - Alpboden - Haldigrat Bergstation (T1) 
Wir fuhren mit der LSB zur Bergstation Niederrickenbach und liefen den wunderbar beschilderten Weg zum "Sessellift Haldigrat" nach Alpboden. Diese absolut problemlose T1-Wanderung auf breitem Weg dauerte mit den Kindern ca. 25. Min für die etwa 2 Kilometer. Obwohl man hier bereits knapp 100 Höhenmeter absolviert, merkt man davon nicht viel. Erst am Schluss zur Seilbahnstation Alpboden hin wird der ansonsten flache Weg etwas steiler. Wir konnten beim Lift direkt in einen der umlaufenden Sessel jeweils zu zweit reinspringen und liessen uns genüsslich zum Haldigrat hochtragen.

Oben empfing uns der sympathische Wirt des Bergrestaurants und da es schon ca. 13:30 Uhr war, fragte ich ihn ob es realistisch wäre die letzte Seilbahn um 17:00 Uhr noch zu erwischen. Da er sowieso gerade am Wildheuern war, bot er an, uns auch später noch runterzugondeln. Mit diesem Joker im Ärmel konnten wir ganz tiefenentspannt unsere Gratwanderung zum Brisen beginnen.

Haldigrat Bergstation - Brisen - Haldigrat Bergstation (T3)
Der schöne Gratwanderweg traversiert zunächst durch die südliche Flanke des Lauwistock. Die paar Höhenmeter hoch zum eher wenig prägnanten Gipfel des Lauwistock nahmen wir auf dem Hinweg gern in Kauf, bietet doch dieser schon einen hübschen Ausblick auf den kommenden Gratverlauf.
Den Weg zum Gipfel kann man nicht verfehlen, das Ziel, den Brisen, hat man stehts vor Augen. Für die Kinder ist es noch kaum fassbar, dass sie schon bald von der satt-grünen Grasflanke auf dem unnahbar wirkenden und kahlen Gipfel des Brisen stehen werden.
Ansonsten ein typischer T3, teilweise etwas ausgesetzt, teilweise etwas steil - die Hände kann man allerdings im Hosensack lassen.
Im Gipfelbereich erfolgt nochmals eine Querung in der Südflanke die rüber zum Brisensattel führt und von da aus ist der Gipfel des Brisen über den Grat in wenigen Augenblicken erreicht.

Das Panorama vom Brisen ist schlichtweg wunderbar und ist genau das, was ich an den Voralpen so liebe:
Nach Norden folgt der Blick über zahlreiche Seen in das schier endlose Tiefland; im Süden thronen majestätisch die verschneiten Hochalpen - immer wieder ein Genuss!

Meine Kinder freuten sich sehr über die anerkennenden und netten Kommentare anderer Berggänger, was meine kleine Tochter jedoch etwas übermütig stimmte und ich sie deshalb im Abstieg ans Seil nahm. 

War ich doch erst noch etwas skeptisch, dass wir so spät unterwegs waren (ich befürchtete einen Wetterumschwung), zeigte sich jedoch im Abstieg, dass das Wetter hielt und wir zu dieser Zeit noch obendrein den Haldigrat für uns allein hatten. Pünktlich um 17:00 Uhr trafen wir an der Bergstation wieder ein und plauderten noch ein wenig mit dem sehr freundlichen Besitzer des Bergrestaurants, der uns dann wieder mit dem Sessellift hinunter schaukelte. Für die Kinder war dies DAS Highlight denn sie durften im offenen aber ausreichend hohen Materialkasten hinunter schweben! Besten Dank an Kurt Mathis für dieses tolle Erlebnis - die Kinder haben schon gefragt wann wir wieder zum Haldigrat hochfahren ;o)

Fazit: Der verkürzte Weg über den Haldigrat zum aussichtsreichen Brisen ist eine kurzweilige, abwechslungsreiche Familientour, die viel Spass bereitet und alle mit einem wunderbaren Panorama belohnt. Auch wenn's "nur" ein T3 ist...trittsicher und konzentriert sollten die Kinder sein denn es hat genügend Stellen wo Stolperer, unkoordiniertes Herumturnen oder Albereien tragisch enden können. 


Tourengänger: Stevo47


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Kommentare (2)


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roger_h hat gesagt:
Gesendet am 7. August 2017 um 14:38
Coole Sache, darf ich fragen,wie alt deine Kinder sind? Ich muss in Zukunft auch einen Vorrat kindgerechter Bergtouren auf Lager haben :-)

Gruss
Roger

Stevo47 hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. August 2017 um 16:28
Hoi Roger,

meine Kinder sind 6 und 10. Werde in den nächsten Tagen noch paar andere Touren posten wo ich mit ihnen gemacht habe (z.B. Vitznauerstock). Dir auf jeden Fall viel Spass mit den kindgerechten Bergtouren...mir geht da immer noch ziemlich der Puls, da mir mit Kindern ein T3 regelmässig wie ein T5 vorkommt. Hoffe, das legt sich noch irgendwann mal ;o).

Viele Grüsse, Steve


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