Kleiner Reinhard 2631m - Knutten


Publiziert von georgb , 18. Juli 2017 um 21:00.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:18 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Sand in Taufers-Rein-Knuttenparkplatz
Kartennummer:tabacco Rieserfernergruppe

Das Knuttental verdankt seinen Namen den vielen unbedeutenden, mehr oder weniger schwer zugänglichen Hügeln und Kuppen, die das Tal umgeben. Einer dieser "Knutten" ist der Kleine Reinhard, sogar ein Musterbeispiel dafür. Unter den Knutten ist er ein Besonderer, denn man hat ihn sogar mit einem Gipfelkreuz geadelt. Dennoch bleibt er nahezu unbeachtet und selten besucht, wie es sich für einen echten Knutten auch gehört.
Wir wollem dem "König" der Knutten einen Besuch abstatten und steigen ihm über die Brunner Hütte entgegen. Über Viehspuren und steile Wiesenhänge ziehen wir einem Sattel nördlich des Kleinen Reinhards entgegen. Hier zeigt der Knutte sein wahres Gesicht, ein maximal ausgesetzter Grat erfordert zwar keine unmögliche Akrobatik (eine Stelle II), aber ein starkes Nervenkostüm. Mit mulmigem Gefühl kriechen wir zum Vorgipfel, meist mit beiden Händen an Fels, Schiefer oder Grasbüscheln. Die Schneide zum Hauptgipfel ist schmal und wir genieren uns nicht, auch mal auf allen Vieren zu kriechen, sieht ja niemand ;-)
Am Kreuz schnaufen wir tief durch und begutachten sofort den Nordabstieg, hoffentlich gibts hier eine Variante, denn zurück über den "Zittergrat" will keiner mehr. Eine steile Wiese führt uns in eine Einsattelung, hier gibt es zwei Möglichkeiten: Rechts zieht eine Harakirischotterschneise Richtung Brunner Hütte, links eine Harakiriwiesenschneise Richtung Klammljoch. Wir wählen links, denn es ist noch Zeit übrig für einen ausgedehnteren Spaziergang.
Doch bevor der gemütliche Teil des Tages beginnen kann, heißt es noch einmal Zähne zusammenbeißen und stabile Tritte, bzw. gut verwurzelte Grasbüschel suchen. Nach einer haarigen Querung flacht das Gelände ab und wir haben endlich Zeit für die Edelweiß, die zu unserem Erstaunen hier gedeihen!
Das großzügige Weidegebiet der Knuttenalm öffnet sich und wir schlendern durch das faszinierende Gelände. Bis zum Klammljoch tragen uns die Füße nicht mehr, lieber zweigen wir vorher durchs Brunnertal ab. Viele Viehspuren zeigen uns die bequemste Möglichkeit zurück zur bewirtschafteten Hütte.
Von dem einsamen Marsch durch die menschenleere Landschaft sind wir sensibel geworden, ertragen das Gewimmel der Touristen nicht und steigen stumm und in uns gekehrt wie die Knutten zurück zum Parkplatz ;-)

Tourengänger: georgb


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Kommentare (1)


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orome hat gesagt:
Gesendet am 20. Juli 2017 um 06:08
Das schaut ja nach Steilgras für Steigeisen aus! Schöne Fotos aus dem hintersten Talwinkel. An einem viel zu warmen und schneefreien Tag im Dezember ist uns bei der stundenlangen Rast auf der weißen Wand eine Rinne neben der Gabelspitze aufgefallen; man sieht die Knutten bleibn interessant ;)


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