Sattelhorn (3745m)


Publiziert von Scout , 28. Juni 2017 um 13:42.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:15 April 2017
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1410 m
Abstieg: 1410 m
Unterkunftmöglichkeiten:Oberaletschhütte SAC

oder: wie man dem Oster-Skitouren-Rummel entgeht.

Da viele andere für Frühjahrs-Skitouren interessante Hütten schon viele Wochen im Voraus ausgebucht waren, entschieden wir uns die Ostertage auf der Oberaletschhütte zu verbringen. Das stellte sich als sehr guter Entscheid heraus: Das Wetter war weniger schlecht als in anderen Gegenden, die Touren anspruchsvoll und interessant und die Hütte urchig und gemütlich.

Am Anfang waren wir skeptisch, ob das Sattelhorn auf der Normalroute eine gute Idee sei: zu stark ausgeapert und offen sah der Gletschbruch von weitem aus. Der Hüttenwart sowie eine Gruppe welche am Vortag dort war überzeugten uns dann aber davon, dass es dem (in Aufstiegs-Richtung gesehen) linken Rand entlang ganz gut gehe.

So stiegen wir am nächsten Morgen die Leitern runter zum Skidepot und folgen zunächst den Spuren der deutlich früher gestarteten "Aletschhorn-Karawane" den Oberaletschgletscher hinauf.
Anstatt auf ca. 2600m nach rechts ab zu zweigen folgten wir dem Gletscher weiter bis zum Ende des relativ flachen Teils NW von P.2922. Hier steigt man normalerweise auf den vom Sattelhorn herunter kommenden, namenlosen Gletscher auf. Da dieser nach dem schneearmen Winter und den hohen Temperaturen der letzten Wochen schon fast aper war, nutzen wir ein kleines Couloir etwas näher bei P.2922. In der Nähe von P.3065 stiessen wir wieder auf den normalen Aufstieg und suchten unseren Weg durch das Labyrint aus blanken Stellen und Spalten. Irgendwann gerieten wir in eine Sackgasse und beschlossen, die Skis gegen Steigeisen aus zu tauschen. Mit aufgebundenen Skis und Steigeisen an den Füssen ging's nun auf dem hart gefrorenen, tragenden Schnee entspannter weiter. So entspannt, dass wir die Skis gleich bis zum Gipfel auf dem Rucksack liessen. Wobei das mit dem Gipfel so eine Sache ist: das Wetter verschlechterte sich rasch, als wir in der Steilstufe auf ca. 3500 - 3600m waren. Als wir auf dem Gipfelgrat ankamen, betrug die Sicht keine 30m mehr. Wir gingen auf dem Gipfelgrat ein Stück weit in beide Richtungen und sahen keinen Punkt, der eindeutig höher gewesen wäre als unser Standort. Also nahmen wir an, dass wir auf dem Gipfel seien. Erst am Abend in der Hütte sahen wir auf der Karte, dass der "echte" Gipfel wenig weiter SW gewesen wäre. Vermutlich standen wir unmittelbar vor diesem letzten, ca. 25m hohen Hang und sahen ihn nicht.... 

Da der Schnee mangels Sonne hart blieb, war die Abfahrt im Schneetreiben dann eine eher ruppige Sache.
Wenigsten hohlte uns der Nebel nicht mehr ein, so dass die Wegfindung kein Problem wurde.

Erstaunt hat uns, dass wir trotz beinahe voller Hütte ganz alleine am Berg waren. An der Tour kann das nicht liegen, die ist nämlich wirklich schön und eindrücklich. Grund für die wenigen Besuche die das Sattelhorn erhält, dürfte eher die Nähe zum bekannten und entsprechend begehrten Aletschhorn sein.

Tourengänger: Scout


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