Von der Wangalm auf den Oberreintalschrofen und anschließend zur Meilerhütte


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 21. Juni 2017 um 09:21.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:19 Juni 2017
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Unterkunftmöglichkeiten:Wangalm Wettersteinhütte Meilerhütte

Am frühen Morgen des 19.06.17 verließ ich die Wangalm zum Telfer Leger. Ich wanderte weiter auf dem Graskamm (Rossbergrücken) in nördliche Richtung unter die Felswände. Dann querte ich den Hang unter die Rinne, die zur Oberreintalscharte führt. An ihrem Einstieg biegt nach rechts eine andere, steile Rinne mit plattigen Felsen ab, in die ich einstieg. In anregender Kletterei gewann ich in ihr an Höhe. Irgendwo musste ich lt. Führer die Rinne nach rechts verlassen. Anscheinend stieg ich zu weit hinauf, denn ich erreichte eine senkrechte, etwas schwierige Stelle (II+), von der ich ausgesetzt wenige m nach rechts querend klettern musste. Dieser Bereich erforderte einige Zeit. Ich kletterte einige m auf eine Rippe u. querte weiter über geröllbedeckte Schrofenhänge, unter denen in einigem Abstand Felswände abbrechen. Ich sah schließlich ab u. zu einen Steinmann. Ich erreichte ein rechts begrüntes Geröllfeld, von dem aus ich etwas nach links querend aufsteigen musste, um zu einer Rinne zu gelangen, durch die lt. Führer der Aufstieg führt. Sie weitet sich dann nach oben kesselartig. Über plattige, mit feinem Schutt bedeckte Felsen muss man aufsteigen. Am oberen Ende unter einer Felswand steigt man nach rechts in eine Scharte, von der man zu einem Sattel quert. Auf der anderen Seite fällt eine geröllbedeckte Rinne ab, die über Felswänden endet. Ich stieg über dem Sattel zu einer unangenehmen, weil geröllbedeckten u. brüchigen Rinne auf, die mich auf den Gipfelgrat nahe des höchsten Punktes führte.

Ich hielt mich nicht lange auf dem Gipfel auf, sondern stieg dieselbe Route ab. Am Ende der Hangquerung zur unteren Rinne musste ich die oben erwähnte heikle Felsstelle nicht begehen. Ich hatte wohl die richtige Stelle zum Abstieg in die Rinne gefunden. Bis zum unteren Ende der Rinne hatte ich keine Probleme mehr.

Ich querte von dort unter den Felswänden von Oberreintalschrofen, Scharnitzspitze, Schüsselkarspitze u. Leutascher Dreitospitze auf Wegspuren u. Gamswechseln im Geröll u. über wenige Firnfelder langsam absteigend nach Osten. Über dem Scharnitzjoch musste ich eine abrutschgefährdete Passage über einem steilen Hang im verbackenen Schutt auf einem sehr schmalen Gamswechsel begehen. Zuletzt kam ich in Latschengelände, an dem ich etwas aufsteigen musste, um über den Pflanzen den nahen Steig von Leutasch zum Söllerpass zu erreichen. Nachdem ich auf ihn gestoßen war, verfolgte ich ihn überwiegend sehr steil hinauf zum Pass, von dem aus ich letzten Herbst auf den Westgipfel des Öfelekopfes geklettert war. Ich war etwas geschafft u. ließ mir viel Zeit hinauf u. weiter zur Meilerhütte, bis zu der ich auf dem Steig noch etwas Höhenverlust erlitt u. an der ich gegen Abend ankam.

Fazit: der Anstieg auf den Oberreintalschrofen  war eine der anspruchsvollsten Touren, die ich bisher gemacht habe, denn ich war in wildem, wegen Abrutschgefahr durch Geröll u. Splitt in nicht ungefährlichem Gelände unterwegs gewesen, in dem außerdem Orientierungssinn gefragt ist!
Der Oberreintalschrofen war mir schon von Garmisch aus wegen seines schönen, trapezartigen Aussehens aufgefallen. Ich hatte aber nicht drangedacht, mal auf der Karte nachzuschauen, um welchen Berg es sich dabei handelt! Jetzt weiß ich es endlich!



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