Unterwegs im obersten Val Calanca

Der Talabschluss des Val Calanca ist weit, einsam, abgelegen und alpin - kurz, wunderbar! Während Jahrhunderten wurden diese weiten Flächen, die politisch der Gemeinde Mesocco gehören, von Bergamasker Schafhirten genutzt. Einige von ihnen haben sich über die Zeit in einem Felsen an einem der Zugangswege verewigt, dieser Ort ist als Sass de la Scritüra bekannt. Neben ein paar wenigen neuzeitlichen Kritzeleien finden sich sorgsam gemachte Einträge, die bis ins 17. Jahrhundert zurück gehen. Weitere Infos hier, dort und da!

Am heutigen Hitzetag machen wir uns auf nach Pian d'As, um eine schöne Runde in diese einsame Gegend zu unternehmen. Wir folgen zuerst dem Wanderweg zum Pass de Passit. Im Bosch de Mina findet sich eine gut markierte Abzweigung Richtung Alp Rodond, dieser Weg ist mit neueren roten Zeichen gut markiert. Von der Alp an finden sich noch gelegentliche blaue Zeichen und die Spur ist nicht mehr sehr deutlich. Nach der Verzweigung (Alp Stabi / Lagh de Stabi) führt sie abwärts und bald sind wir beim Stein mit den Inschriften. 

Wir studieren die Sache gründlich und steigen dann weiter ab in den wunderbaren Talabschluss. Auf der orografisch linken Seite des Baches befinden sich leicht erhöht am Rand einer kleinen Wand die Ruinen der einstigen Hütten, auf der anderen Seite findet sich ein Felsbrocken mit einer gemauerten Höhle. Nach dem Umherschauen und Staunen gehen wir schräg aufwärts gegen den Lagh de Stabi, dessen Standort an einem grossen Steinmann von weither zu erkennen ist. Der kraterähnlich eingebettete See ist noch weitgehend von Eis und Schnee bedeckt, so dass das Fussbad nur äusserst kurz dauert. 

Danach folgen wir der schwach ausgeprägten Spur (einige blaue Zeichen und Steinmänner) zurück zur Verzweigung bei P. 2124 und gehen dann auf der Aufstiegsroute zurück nach Pian d'As. Und bei der Ausfahrt geht es im Calanca natürlich nicht ohne den Gazosa-Stopp im Albergo Valbella in Rossa!