Zwischen den beliebten Aussichtsgipfeln Benediktenwand und Rabenkopf hält sich die vermeintlich unbedeutende Glaswand etwas im Hintergrund. Der symphatische Berg ist aber alles andere als ein Krautjunker; der weglose Aufstieg am Westkamm ist kurzweilig und das Panorama ist vor allem am freistehenden Westgipfel überraschend umfangreich. Daneben bietet sich natürlich die Kombination mit den Nachbargipfeln an, wenn dort am Nachmittag wieder Ruhe eingekehrt ist. Ich beschreibe dabei die gleiche Variante wie sie auch vom
Nic begangen wurde; d.h. Aufstieg zur Glaswand über den Westkamm mit anschließendem Abstecher zum Rabenkopf.
Los geht es also am sehr gut gefüllten Wanderparkplatz nahe Pessenbach via Ortereralm hinauf zur Pessenbacher Schneid (der Sattel zwischen Rabenkopf und Glaswand); zunächst häufig in Rufweite einer gröhlenden Großfamilie. Von der Pessenbacher Schneid noch ein Stück auf dem Wanderweg nach Osten und bald beliebig auf dem bewaldeten breiten Westkamm der Glaswand hinauf (T3). Latschenkämpfe oder sonstige Wühlereien waren dabei nicht erforderlich; im Sommer könnte die Vegetation womöglich etwas lästig sein (Update nach Begehung am 07.08.17: teils mittelhohes Gras, nicht besonders störend; trocken sollte es aber sein).
Nach einer ersten noch bewaldeten Erhebung und der folgenden Mulde bildet sich eine klare Trittspur heraus, welche an den Schrofenkörper des Westgipfels heranführt. Hier in kurzer Kletterei (I) die gut gestuften Grasschrofen hinauf, wobei sich durchaus abschüssiges Gehgelände ähnlicher Art anschließt, für welches ich schon einen knappen T4er vergebe. Da der Westgipfel ziemlich deutlich aus dem Wald hinausragt, ist die Aussicht absolut brauchbar; dazu kommt der Tiefblick über die Nordwand hinunter in die Ebene. Der Hauptgipfel hebt sich demgegenüber etwas weniger ab, sodass der Übergang insofern nicht unbedingt nötig ist. Hierfür geht es vom Gipfelkörper wiederum steil hinab in die östliche Scharte (T4-); nahe der Kante ist hier sogar ein Borhhaken anzutreffen. Weiter meist knapp unterhalb der Grathöhe im gut gangbaren Wald weiter zum Hauptgipfel, der durch ein kleines Kreuz geschmückt ist. Das Gipfelbuch ist, wie es schon der
Nic zutreffend anmerkt, für ein solches ziemlich unsinnig und gefährlich positioniert; es handelt sich hier eher um ein Wandbuch.
Da das Wetter sich am Nachmittag zunehmend freundlich gestaltet und die Schreihälse nunmehr bereits abgestiegen sind, geht es von der Pessenbacher Schneid noch über den Ostrücken (oft abgespeckt, T3) auf den Rabenkopf, der das Panorama nach Westen ergänzt.
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