Glaswand über deren Westgrat, mit Rabenkopf als Zugabe


Publiziert von Kaiserin , 11. November 2023 um 13:39.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 7 November 2021
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:16,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der A95 via Sindelsdorf und Benediktbeuern oder über Kochel nach Pessenbach fahren. Dort gibt es in der Nähe der Ötzlifte direkt an der B11 einen Wanderparkplatz.

Angeregt durch die beiden sehr guten Berichte von Nic (https://www.hikr.org/tour/post115137.html) und sven86 (https://www.hikr.org/tour/post120587.html) hatte ich die Glaswand zwischen Benediktenwand und Rabenkopf im Hinterkopf als Jürgen und ich uns ein geeignetes Ziel für eine Frühwintertour Anfang November suchten.  Wir wurden nicht enttäuscht, es handelt sich um eine sehr schöne und abwechslungsreiche Tour mit etwas technischen Anspruch in einer eher niedrigen Gipfelhöhe, einsam noch dazu.  Die Weglosigkeit führt sicherlich dazu dass kaum jemand diesen Gipfel wahrnimmt.

 

Wir haben letztlich ziemlich genau die Tour gemacht wie in den beiden verlinkten Berichten beschrieben, also von Pessenbach hoch zur Pessenbacher Schneid, von dort über den Westgrat zur Glaswand.  Abstieg von der Glaswand über den Südhang zum Wanderweg der zurück zur Pessenbacher Schneid führt.  Dort dann die Entscheidung dass wir Lust auf das Kontrastprogramm haben, weshalb wir noch von Süden aus über die Staffelalm auf den Rabenkopf hoch sind und ihn nach Norden überschritten haben.  Vergleiche auch meinen GPS-Track.

 

Zur Glaswand ist zu sagen dass sie eher drei Gipfel hat, einen Westgipfel, einen Mittelgipfel der hier bislang als Westgipfel bezeichnet wurde, und den Kreuzgipfel.  Der eigentliche Westgipfel ist ein kleiner, nordseitig vorgelagerter Felsgupf der unproblematisch über steileres Grasgelände erreichbar ist.  Von dort sind wir zum Mittelgipfel, also dem mit dem Steinmann, direkt am Grat entlang hoch, der Fels sah einfach zu einladend aus.  Nachdem einiges an Schnee lag und es nach Norden ordentlich runterpfeift war das gar nicht mal so trivial, zumindest psychisch.  Sicherlich nicht über I+, aber mit Schnee wirklich sehr spannend, ausrutschen darf man hier definitiv nicht.  Sinnvoller und sicherer ist es somit, diese Passage südseitig unschwierig (?) zu umgehen.  Aber dann schenkt man sich den kurzen Kraxelspaß.  Hingegen haben wir beim Übergang vom Mittelgipfel zum Kreuzgipfel überhaupt gar keine schwierige Stelle gefunden.  Der Abstieg vom Kreuzgipfel über dessen bewaldeten Südhang runter zum Wanderweg stellt auch kein Problem dar.

Übrigens, noch eine Anmerkung zu den drei Gipfeln der Glaswand: eigentlich gibt es nur einen Gipfel wenn man 30 Meter Schartenhöhe als Maßstab anlegt, nämlich den Ostgipfel mit Kreuz.  Weder meine GPS-Aufzeichnung noch die barometrische Höhenmessung haben beim Abstieg vom West- und Mittelgipfel viel Abstieg aufgezeichnet, maximal waren es 24 m, barometrisch.  Aber dies nur so nebenbei (nachdem bei Peakhunter die 30 m Schartenhöhe als Gipfelanforderung hinterlegt sind, theoretisch zumindest).

 

Prinzipiell wäre die Tour natürlich auch von Süden, aus der Jachenau heraus, machbar.  Das bedeutete mehr Wegstrecke, dafür weniger Höhenmeter.  Von Pessenbach aus kommen wie gegangen ca. 1200 Höhenmeter und 16,0 km Wegstrecke zusammen.  Die Schwierigkeit übersteigt I+ nicht, war bei Schnee aber mit T5- zu bewerten wenn man wie wir den direkten Aufschwung nimmt.

Wir haben für den Aufstieg auf die Glaswand (Kreuzgipfel) knapp über 3 Stunden gebraucht.  Der Übergang zum Rabenkopf hat ca. 1,5 Stunden gedauert, der Abstieg vom Rabenkopf zurück nach Pessenbach 1,5 Stunden.


Tourengänger: Kaiserin


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