Gorges du Pichoux, quer zum Faltenjura


Publiziert von Kik , 22. April 2017 um 14:27.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:21 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU   CH-BE 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 670 m
Abstieg: 450 m

Bevor die Sorne durchs Delsberger Becken in die Birs läuft, hat sie sich von Süden nach Norden durch zwei Höhenzüge und viele Kalkrippen gegraben. Diesen Weg verfolge ich nun umgekehrt, von Norden nach Süden, angetan vom Bericht von Baldy und Conny.
 
Es ist wunderbar klar, wolkenlos und sehr kalt. Gleich nach Berlincourt bin ich weg von der Bise, der hübsche Wanderweg durchbricht die erste Kalkrippe mit einem kleinen Tunnel. Nach einem kurzen Stück auf der Strasse bei den Gebäuden der ehemaligen Eisenwerke stehe ich unter dem Pilier de Forgeron. Glänzende Plättchen zeigen, wo die Cracks hochsteigen. Die Jahrzahl 1835 weist darauf hin, dass der Fels früher andere (Weg-) Probleme bot. Der WW überquert die Sorne und führt ihr entlang ins verschlafene Undervelier.
Am ehemaligen Hospice de Napoleon (Les Corbés) vorbei müsste man bis Blanches Fontaines auf der Strasse marschieren. Es geht aber angenehmer ausserhalb der Leitplanke. Im früheren Fabrikareal hat sich ein Bronzekünstler niedergelassen mit einem Wirrwarr von Figuren, die die halbe Nordwestschweiz bevölkern könnten. Ein Antiquar und Bouquiniste hat neben viel Krempel ein Selbstbedienungslädeli installiert, wo ich mir eine Zugslektüre erstehe.
 
Nach der Brücke kommt der spannenste Teil der Wanderung. Das Tal wird enger, dunkelgrün moosige Blöcke kontrastieren mit dem Hellgrün des frischen Laubs. Der Lac Vert spiegelt die Bäume, schillert in vielen Grünnuancen, so dass ich ein ganze Weile nur schaue. Der Übergang über die Sorne ist auch nach den zwei Regentagen kein Problem, ich ziehe die Furt der sehr behelfsmässigen Brückenkonstruktion vor.
Es gelingt mir nicht, zum Wasserfall vorzudringen. Zu viel Fallholz und leicht verschneite Blöcke sperren den Zugang. Der Weg zu Strasse hoch ist eine Herausforderung und wird für Durchschnittswandernde bald nicht mehr zu machen sein. Das Trassee ist fast zur Hälfte abgerutscht, stützende Stufen liegen im Tal.
Zum Glück hat die zwischen hohen Wänden führende Strasse kaum Verkehr, neben ihr bleibt kein Raum für einen Fussweg. Trotzdem bin ich froh, Le Pichoux zu erreichen.
 
Von hier führt der WW über Weiden mit blühendem Schwarzdorn nach Sornetan. Die hübsche Kirche mit den geschnitzten Chorstühlen und der kunstvollen Kanzel ist leider geschlossen. Auf einem sonnigen Bänklein davor esse ich mein Picknick. Auch der weitere Weg nach den Montagne de Saules ist schön. Letzte Osterglocken gucken aus dem Schnee am Waldrand, erste dunkelviolette Orchideen verkünden wärmere Tage. Auf einem alten, zum Teil in den Fels gehauenen Weg steige ich nach Saules ab. Ein etwa 5 jähriger Knirps auf einem kleinen Velo grüsst mich mit "Bonjour mon capitaine". Darauf habe ich einen Lachanfall, aber keine passende Antwort. In Reconvilier erreiche ich die Birs und den Zug.

Nur gerade das kurze Stück Weg in den Gorges du Pichoux von der Sorne zur Strasse hoch ist momentan T3, alles andere ist T1.

Tourengänger: Kik


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Kommentare (1)


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Henrik hat gesagt: Wer auch noch Lust hat, sich
Gesendet am 22. April 2017 um 15:07
Kirchenfenster näher bringen zu lassen, kann z. B. in Berlincourt sich das antun. Oder noch andere Orte im Kanton JURA.


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