Eriz-Seefeld-Habkern, viel Spass im Pulverschnee

Nach den gestrigen Schneefällen darf ich heute wieder auf Schneeschuhtour gehen. Mit dem Zug nach Thun, und mit dem ersten Bus ins Eriz. Zwanzig nach Acht treffen wir beim Restaurant Säge im Innereriz ein. Es ist Affenkalt hier und ich laufe gleich los, dem Strässchen entlang bis Drüschubel.  

Hier montiere ich die Schneeschuhe, ab jetzt geht’s durch die Natur Richtung Grünenbergpass. Ich folge dem Weg nach Fall, danach aufwärts bis zum Pass. Obwohl ich mit dem ersten Bus als einziger eintraf, ist schon  eine frische Spur vorhanden so dass es etwas „ringer“ aufwärts geht. Es herrscht richtige Winterstimmung, die Tannen voller Schnee und viele Eiszapfen an den vereinzelt vorhandenen Felsblöcken.

Beim Grünenbergpass biege ich nach Südwesten ab und folge dem markierten Trail durchs Natur und Wildschutzgebiet Seefeld. Der Schnee liegt hier reichlich und ist herrliche Pulverig. Mein Vorgänger wählte die gleiche Richtung, so kann ich einfach seiner Spur folgen. Die Sicht wird nämlich allmählich schlechter, das Licht diffuser. Zeitweise drückt die Sonne durch die trübe Nebelschicht, dann schneit es wieder leicht. Kurz gesagt, die Stimmung unterwegs ist trotz fehlender Weitsicht speziell und wunderschön.

Bei der Hütte Vorders Seefeld setzte ich mich aufs Bänkli und mache Picknickpause. Die Stille hier und auf der ganzen Tour ist sehr angenehm. Gestärkt folge ich weiter dem Pfad Richtung Oberberg bis Punkt 1771, hier biegt die Spur ab nach Chromatta runter. Ich habe aber Lust auch noch ein bisschen durch unversehrtes Weiss zu stapfen und gehe noch ein Stück weiter aufwärts.

Mein Ziel ist via Bäreney nach Habkern zu gelangen. Inzwischen schneit es ununterbrochen, es ist trüb und überscheinig.  Die weisse Landschaft sieht zwar flach aus, ist aber mit Mulden und Hügelchen durchzogen so dass ich von der Topographie des öfteren überrascht werde. Es hat zum Teil ziemliche Wächten an exponierten Stellen, so dass ich schon mal den einen und anderen Umweg nehmen darf, was das Vergnügen entsprechend verlängert. Ohne GPS hätte ich hier längst die Orientierung verloren.

So schön es auch ist durch dieses herrliche Weiss zu stapfen, die Beine werden zunehmend schwerer. Ab Bäreney geht es dann ausschliesslich abwärts, der Schnee wird allmählich nass und nässer. Oberhalb Habkern wird aus Schneefall Regen. Der Skilift ist geschlossen, die Pisten leer und für mich geeignet für den restlichen Abstieg.  Ausnahmsweise stimmt heute das Timing, so dass es noch für Kafi und Nussgipfel im Lädeli neben der Post reicht.

Mit Bus und Zug fahre ich zurück nach Hause. Das Wetter heute entspricht den Prognosen, auch ohne Panoramasicht war es eine lohnende Tour. Das Gebiet Seefeld hat bei jedem Wetter seine schönen Seiten. Von der reichlich und guten Schneequalität war ich echt überrascht nach dem Matsch den wir Zuhause abbekamen.