Stoos-Safari
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Bevor die Warmfront dem Schnee den Garaus macht, steht mit der Stoos-Safari ein erster Saisonhöhepunkt auf dem Programm. Der wilde Ritt über mehrere Gipfel der Fronalpstock-Kette mit langer Schlussabfahrt ins Muotathal ist ein Erlebnis der besonderen Art. Trotzdem halten sich die Aufstiegsmeter dank dem Sessellift auf den Chlingenstock in Grenzen. Die Tour lässt sich beliebig verkürzen oder man baut - wie ich - noch den Planggstock ein. Die Originalroute führt über mehrere steile Nordhänge und erfordert entsprechend sichere Verhältnisse.
Der Wermutstropfen gleich vorweg: Die mühselige und zeitaufwendige Anreise ab Schlattli durchs ganze Skigebiet bis auf den Chlingenstock (1935m). Das Einzelticket kostet 29.-, wovon man die 5.- Depot direkt bei der Bergstation zurückbekommt. Der kurze Fussaufstieg zur Gipfelkote ist empfehlenswert: Erst dort öffnet sich nämlich der ganze Blick übers Skigebiet Stoos und zum Fronalpstock. Anschliessend folgt die erste Kurzabfahrt über die Piste in den Sattel P. 1841. Genauso bescheiden ist der Wiederaufstieg auf den "Chalberstock" (ca. 1883m, ohne Namen und Kote), den ich zu Fuss absolviere. Die Abfahrt ins Böllenloch markiert die Schlüsselstelle der ganzen Tour: ein nordexponierter Hang mit gut 40°. Was eigentlich ein Garant für Pulverschnee wäre, macht heute mässig Spass - Wind sei Dank. Man könnte übrigens vom Chalberstock durchaus über den Grat direkt den Hengst erreichen. Doch bei der Stoos-Safari ist der Weg das Ziel und weniger die unbedeutenden Gipfel(chen).
Unten auf der Forststrasse durch den Tröliger Wald felle ich wieder an und quere sanft ansteigend zur Alp Tröligen (1422m). Hier öffnet sich der eindrückliche Kessel zwischen Hengst und Sisiger Spitz. Mit einer geschickten Routenwahl übersteigt man die 30° im folgenden Anstieg nur stellenweise. Man behalte aber die Hengst-Ostflanke im Auge, sie bekommt früh Sonne. Wer mag, kraxelt vom Ski- über den Grat noch zum Hauptgipfel vom Hengst (1890m). Bei normalen Verhältnissen ist das etwas luftig, aber nicht weiter schwierig. Oben belohnt mich, wie auf allen Gipfeln heute, ein wunderbares Rundumpanorama: Im Norden der Schwyzer Talkessel mit Mythen und Rotenflue, im Süden die Lidernengruppe, im Osten der Glärnisch und ganz im Westen der Uri Rotstock.
Die Abfahrt geht passabel vonstatten, wobei die Unterlage kleinräumig stark variiert. Da ist Konzentration gefragt. Ich fahre etwas zu weit bis zur Alp ab, man könnte bereits etwas früher nach Osten queren. Auf dem Weg zum nächstem Kessel lacht mich der Planggstock so schön an. Wobei "schön" wohl nicht das treffende Wort ist: seine Westflanke ist furchtbar verblasen und oben fast blank. Früher führte auf den Gipfel noch eine offizielle Skiroute, die es aber nicht mehr in den Führer von Martin Maier geschafft hat. Zumindest von Einheimischen wird der Planggstock (1761m) aber weiterhin regelmässig begangen. Kein Wunder, der Tiefblick auf Muotathal Dorf sucht seinesgleichen. Will man wie ich effizient durch die steile Westflanke queren, sind top Bedingungen Pflicht (>40°). Weniger heikel gestaltet sich der Umweg über die Alp Planggstock, der alten Route entsprechend.
Wieder unten beim Ausgangspunkt durchschreite ich den Kessel von Laubgarten und steige zum Sattel zwischen Driangel und Sisiger Spitz hoch. So kann man den untersten, recht steilen Teil der Flanke über den Grat umgehen. Weiter oben lässt sich die Flanke aber nicht mehr vermeiden, man erreicht hier um die 35°, zuletzt auch etwas mehr. Auf dem Sisiger Spitz (1915m) ist es Zeit für die grosse Mittagsrast. Zum ersten Mal diese Skisaison ist es angenehm mild und windstill, so kann ich den Prachtstag ausgiebig geniessen. Etwas Stolz kommt auf: kaum ein Gipfel in der Umgebung, den ich nicht schon bestiegen habe.
Der Führer empfiehlt nun die Abfahrt bis ganz runter nach Laubgarten - bei schönen Schneeverhältnissen sicher die richtige Wahl. Darauf kann ich heute getrost verzichten und fahre direkt zurück in den Sattel. Das spart 180Hm (welche ich zuvor am Planggstock "investiert" habe). Von hier zum Driangel (1788m) ist es dann ein Katzensprung, trotzdem lohnt das Anfellen. Bei guten Verhältnissen kann man nun die steile Nordostflanke direkt zum Wannentritt (1596m) abfahren. Wobei, die Empfehlung des Führers ist hier etwas sportlich: Die Einfahrt sollte nicht direkt vom Gipfel erfolgen, das wäre äusserst steil und felsig. Besser man fährt zunächst ca. 120 Meter nach Norden ab und sticht erst dort in die Flanke.
Die kurze Abfahrt über die Goldplangg bis Suterlis Hütte markiert skifahrerisch den Tageshöhepunkt: schöner Sulz. Hier treffe ich auf die Route der klassischen Blüemberg-Abfahrt. Im schattigen Tal unten findet man zwar noch Pulver, aber das Gelände ist stark zerfahren. Varianten runter ins Muotathal gibt es offenbar einige. Prompt folge ich nach Unterflüelen den "falschen" Spuren und lande am Dorfeingang statt im Zentrum von Muotathal (609m). Aber Zeit für einen Coupe Nesselrode in der Conditorei Schelbert, übrigens ein wahres Paradies für Schleckmäuler, bleibt alleweil, bevor mich der Bus zurück ins Schlattli bringt.
Zeiten
1:35 Hengst
1:00 Planggstock
1:00 Sisiger Spitz
1:00 Muotathal
Der Wermutstropfen gleich vorweg: Die mühselige und zeitaufwendige Anreise ab Schlattli durchs ganze Skigebiet bis auf den Chlingenstock (1935m). Das Einzelticket kostet 29.-, wovon man die 5.- Depot direkt bei der Bergstation zurückbekommt. Der kurze Fussaufstieg zur Gipfelkote ist empfehlenswert: Erst dort öffnet sich nämlich der ganze Blick übers Skigebiet Stoos und zum Fronalpstock. Anschliessend folgt die erste Kurzabfahrt über die Piste in den Sattel P. 1841. Genauso bescheiden ist der Wiederaufstieg auf den "Chalberstock" (ca. 1883m, ohne Namen und Kote), den ich zu Fuss absolviere. Die Abfahrt ins Böllenloch markiert die Schlüsselstelle der ganzen Tour: ein nordexponierter Hang mit gut 40°. Was eigentlich ein Garant für Pulverschnee wäre, macht heute mässig Spass - Wind sei Dank. Man könnte übrigens vom Chalberstock durchaus über den Grat direkt den Hengst erreichen. Doch bei der Stoos-Safari ist der Weg das Ziel und weniger die unbedeutenden Gipfel(chen).
Unten auf der Forststrasse durch den Tröliger Wald felle ich wieder an und quere sanft ansteigend zur Alp Tröligen (1422m). Hier öffnet sich der eindrückliche Kessel zwischen Hengst und Sisiger Spitz. Mit einer geschickten Routenwahl übersteigt man die 30° im folgenden Anstieg nur stellenweise. Man behalte aber die Hengst-Ostflanke im Auge, sie bekommt früh Sonne. Wer mag, kraxelt vom Ski- über den Grat noch zum Hauptgipfel vom Hengst (1890m). Bei normalen Verhältnissen ist das etwas luftig, aber nicht weiter schwierig. Oben belohnt mich, wie auf allen Gipfeln heute, ein wunderbares Rundumpanorama: Im Norden der Schwyzer Talkessel mit Mythen und Rotenflue, im Süden die Lidernengruppe, im Osten der Glärnisch und ganz im Westen der Uri Rotstock.
Die Abfahrt geht passabel vonstatten, wobei die Unterlage kleinräumig stark variiert. Da ist Konzentration gefragt. Ich fahre etwas zu weit bis zur Alp ab, man könnte bereits etwas früher nach Osten queren. Auf dem Weg zum nächstem Kessel lacht mich der Planggstock so schön an. Wobei "schön" wohl nicht das treffende Wort ist: seine Westflanke ist furchtbar verblasen und oben fast blank. Früher führte auf den Gipfel noch eine offizielle Skiroute, die es aber nicht mehr in den Führer von Martin Maier geschafft hat. Zumindest von Einheimischen wird der Planggstock (1761m) aber weiterhin regelmässig begangen. Kein Wunder, der Tiefblick auf Muotathal Dorf sucht seinesgleichen. Will man wie ich effizient durch die steile Westflanke queren, sind top Bedingungen Pflicht (>40°). Weniger heikel gestaltet sich der Umweg über die Alp Planggstock, der alten Route entsprechend.
Wieder unten beim Ausgangspunkt durchschreite ich den Kessel von Laubgarten und steige zum Sattel zwischen Driangel und Sisiger Spitz hoch. So kann man den untersten, recht steilen Teil der Flanke über den Grat umgehen. Weiter oben lässt sich die Flanke aber nicht mehr vermeiden, man erreicht hier um die 35°, zuletzt auch etwas mehr. Auf dem Sisiger Spitz (1915m) ist es Zeit für die grosse Mittagsrast. Zum ersten Mal diese Skisaison ist es angenehm mild und windstill, so kann ich den Prachtstag ausgiebig geniessen. Etwas Stolz kommt auf: kaum ein Gipfel in der Umgebung, den ich nicht schon bestiegen habe.
Der Führer empfiehlt nun die Abfahrt bis ganz runter nach Laubgarten - bei schönen Schneeverhältnissen sicher die richtige Wahl. Darauf kann ich heute getrost verzichten und fahre direkt zurück in den Sattel. Das spart 180Hm (welche ich zuvor am Planggstock "investiert" habe). Von hier zum Driangel (1788m) ist es dann ein Katzensprung, trotzdem lohnt das Anfellen. Bei guten Verhältnissen kann man nun die steile Nordostflanke direkt zum Wannentritt (1596m) abfahren. Wobei, die Empfehlung des Führers ist hier etwas sportlich: Die Einfahrt sollte nicht direkt vom Gipfel erfolgen, das wäre äusserst steil und felsig. Besser man fährt zunächst ca. 120 Meter nach Norden ab und sticht erst dort in die Flanke.
Die kurze Abfahrt über die Goldplangg bis Suterlis Hütte markiert skifahrerisch den Tageshöhepunkt: schöner Sulz. Hier treffe ich auf die Route der klassischen Blüemberg-Abfahrt. Im schattigen Tal unten findet man zwar noch Pulver, aber das Gelände ist stark zerfahren. Varianten runter ins Muotathal gibt es offenbar einige. Prompt folge ich nach Unterflüelen den "falschen" Spuren und lande am Dorfeingang statt im Zentrum von Muotathal (609m). Aber Zeit für einen Coupe Nesselrode in der Conditorei Schelbert, übrigens ein wahres Paradies für Schleckmäuler, bleibt alleweil, bevor mich der Bus zurück ins Schlattli bringt.
Zeiten
1:35 Hengst
1:00 Planggstock
1:00 Sisiger Spitz
1:00 Muotathal
Tourengänger:
Bergamotte

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