Fronalpstock-Triangel-Kette


Publiziert von Pasci , 5. Juni 2022 um 16:30.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 4 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Fronalpstock - Kette   CH-SZ 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:Morschach Talstation, Chälen, Fronalpstock, Chlingenstock, Hängst, Sisiger Spitz, Triangel, Geissbützen, Brunnerboden, Stoos, Stooswald, Morschach Talstation

Diese Überschreitung stand schon lange auf meiner Wunschliste, bietet sie doch eine sensationelle Aussicht, Einsamkeit, sehr viel Grat und natürlich knackige T5-Passagen. 

Um halb sechs laufe ich bei leicht bedecktem Himmel von der Talstation in Morschach los. Der Weg ist bestens markiert und schon bald erreiche ich den blau-weissen Abzweiger (auch wenn der Weg bis Eu eigentlich rot-weiss ist). Kurz nach Eu beginnt es tatsächlich zu regnen und der Nebel wird immer dichter. Die blau-weisse Route via Chälen wäre super schön, gespickt mit Kraxelstellen und leicht ausgesetzten Traversen. Bei diesen Verhältnissen ist es aber nicht so spassig. Nach zwei Stunden erreiche ich den Fronalpstock und gönne mir erstmals einen Latte Macchiato. (2h, T4)

Nach der Kaffeepause hellt es tatsächlich auf. Schlagartig ist der Nebel verschwunden um der Sonne Platz zu machen und das fantastische Panorama vom Fronalpstock zeigt von seiner besten Seite. Ich mach mich auf den Weg und folge dem bestens ausgebauten Wanderweg via Huser Stock zum Chlingenstock. Ab hier geht es weglos weiter. Dank der Pfadspuren ist der Weg aber einfach zu finden - eigentlich immer auf dem Grat. Der Hängst und der Lauchstock sind dann rasch erklommen und mir steht die Schlüsselstelle bevor. Der Abstieg vom Lauchstock verläuft über seine sehr steile Südseite. Die Flanke besteht vor allem aus Gras und Steinen, durchsetzt mit ein paar Tännchen. Das Gelände ist wirklich sehr steil, viele Steine sind lose und das Gras ist teilweise nass - kein wirkliches Vergnügen. In der Mitte der Flanke überlege ich mir ernsthaft umzukehren. Doch der Mut siegt und ich kämpfe mich langsam und vorsichtig an den Fuss der Wand. Anschliessend geht es verhältnismässig einfach weiter - trotzdem gibt es immer wieder kurze ausgesetzte T5-Passagen. Der letzte Grat vor dem Sisiger Spitz sieht dann nochmals schmal aus, ist er aber eigentlich gar nicht. Dafür sind die letzten 20 Meter nochmals richtig steil. (3h, T5)

Auf dem Gipfel wimmelt es von fliegendem Ungeziefer und ich schaffe es kaum, den Eintrag im Gipfelbuch zu schreiben, so stark muss ich ständig mit den Armen fuchteln. Der Abstieg vom Sisiger Spitz und die Querung zum Triangel ist dann nicht mehr so spektakulär. Die 2 - 3 ausgesetzten Stellen sind nur kurz. (15', T4)

Für den Rückmarsch steige ich querfeldein zum gelb-markierten Wanderweg ab und folge diesem bis nach Stoos, wo mich der Massentourismus wieder einfängt und ich mir einen leckeren Fitness Teller gönne! (1h15', T2).

Für den finalen Abstieg von Stoos nach Morschach wäre ich nochmals den einfachen gelb-markieren Weg. (45', T2).

Bemerkungen:
Ich habe sicherheitshalber den Eispickel aufgeschnallt - brauche ihn aber nicht.
Die Zeiten verstehen sich mit kleinen Trinkpausen aber ohne grosse Pausen.
Bei den Höhenmetern habe ich drei Quellen, die 2200 sind der Mittelwert - Ungenauigkeit sei mir verziehen. ;-)

Fazit: Wer ausgesetzte grasige Gratwanderungen mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Ich hatte riesigen Spass und habe die Einsamkeit, bis auf Stoss :-), sehr genossen. Wer ein paar Höhenmeter sparen will startet in Stoss und könnte sogar mit der Sesselbahn zum Fronalpstock hochfahren. 

Tour im Alleingang. 

Tourengänger: Pasci


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