Dreimal Null: Überschreitung Koflerjoch

Die Überschreitung des Koflerjoch sollte mein persönliches Projekt "Alle Ammergauer"  endlich einstellig werden lassen. Leider musste ich am Schluss das Saueregg auslassen, weil die Verhältnisse trotz des wunderbaren Winterwetters eher mühsam waren.
Es gab null Spur. Der Schnee trägt noch null. Also gab es null Saueregg.

Mein persönlicher Zeitplan leidet zum ersten Mal, als ich in der langen Schlange an einer Baustelle in Pflach stehe. Ich begreife leider nicht sofort, dass ich den Parkplatz Säulinghaus durch einfaches Umfahren der Absperrung erreichen darf. Im zweiten Versuch hat es dann aber geklappt...

Ich zweige nach dem Start zunächst nach rechts von der Forststraße ab, gelange ein Stück höher, um mich dann später doch wieder für die bequemere Forststraße zu entscheiden. Die schlängelt sich in weitem Bogen bis unter das Opelhaus empor. Ein Weg mit Spur zweigt in einer Spitzkehre zur Pflacher Älpele ab. Die Freude über die Spur währt jedoch nicht lange. Die Scharrhütte wird nach erster Spurarbeit erreicht.

Im weiteren Verlauf wird es dann nicht einfacher. Der Harschdeckel ist nicht fest und darunter befindet sich mehliger Schnee. Der Punkt 1683 wird gewonnen und die ersten drei Stunden sind rum.

Beim fröhlichen Gipfelsammeln soll es zuerst auf den Zunderkopf gehen. Ebenfalls mühsam. Zuerst hinauf, dann wieder hinab und erneut hinauf. Der Schnee trägt mich nicht über die eingeschneiten Latschen. Die Schneeschuhe verheddern sich ein paar Mal. Dann stehe ich auf dem Gipfelchen. Gut, dass jemand den Rückweg gespurt hat ...

Zurück am Grat kommt mir der Gedanke, dass "unverspurter Schnee" nicht unbedingt etwas gutes sein muss. Der Schnee trägt hier nicht besser und wird auch immer tiefer. Nach endloser Zeit ist endlich der Jochberg überschritten und das Koflerjoch erreicht. Was für eine Aussicht!

Auf dem weiteren Weg zum Dürrenberg folge ich zunächst der Spur einer Gams. Die Spur biegt ab und ich bilde mir ein, trotzdem weiter auf dem Grat entlang weiter zu gehen. Die Gams wusste es besser. Genervt und auch etwas müde entscheide ich das Saueregg heute auszulassen. Dann sind es eben noch zehn Ammergauer. Kommt Zeit kommt besserer Schnee.

Abwärts gehts dann etwas leichter aber die beiden Sattelköpfe sind auch nochmal kurze Gegenanstiege wert.

Zum Schluss führt mich der Weg vom Parkplatz Dürrenbergalpe entlang der wunderschönen B179 (Ironie) zurück zum warmen Auto. Aha, die Scheibenwaschanlage ist endlich aufgetaut.

Ein paar weitere Eindrücke liefern wie immer die Bilder ...