Wintersonnenwende auf Furggegütsch: kaum Schnee, doch fantastisches Herbstwetter
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Nach Bezahlen der Strassengebühr beim Kemmeribodenbad fahren wir auf dem Strässchen der jungen Emme entlang - bei heute überraschend wenig Eis und -zapfen an den Felswänden - hinauf zu der, sich in der Winterruhe befindlichen, Alp Hübeli. Während wir uns hier zum Start aufmachen, liegt der Talboden noch im Schatten, hingegen werden Schrattenfluh - Schibengütsch und teilweise auch
Böli von der Sonne in goldenes Morgenlicht getaucht.
Im Schatten, bei jedoch blauem Himmel, laufen wir oberhalb des Leimbaches ins Tal hinein; über Schärpfeberg erreichen wir die Alp auf P. 1290 - ab hier ist der Weg nun ein wrw markierter, und steigt erstmals richtig über Alpweiden an. Im Wald angelangt, folgt die berüchtigte „Rüttelpiste“ (Velos stossen sei geboten) hinauf zu sumpfigen Lichtungen im Wald; Schnee liegt kaum, dafür sind Gelände und einzelne Grasabschnitte doch beachtlich eisüberzogen.
Spätestens ab der Hütte auf Schluecht ist doch etwas Winter angesagt; über eine nun geschlossene Schneedecke wandern wir höher, bis wir vor einer letzten Stufe vor der Hohganthütte erstmals die Felsvorbauten unseres Gipfelzieles - vor „knalleblauem“ Himmel - aufragen sehen. Nach einer kurzen Flachpassage erreichen wir jene, und lassen uns an diesem friedlichen Plätzchen zur Znünirast nieder.
Nach ein paar Abstiegsmetern und etwas Restschnee erfolgt der Aufstieg zur Karhole (wo der BWW vom Ällgäuli einmündet) durch ein längeres, aperes Geröllfeld. Mit dem Eintritt in das an einen Mini-Creux-du-Van erinnernde Felsenkar sind nun wieder einige Schneefelder (unschwierig) zu traversieren. Hoch vor uns erheben sich die Drei Bären, zu deren linker Seite der Zustieg zur Steinigi Matte bei den heutigen Verhältnissen doch etwas problematisch erscheint: steile Schneefelder liegen über dem Weglein - und wirken doch recht ausrutschgefährlich. Bei der Wegkreuzung auf 2089 m können wir unter dem Schnee sogar die auch heute leicht fliessende Quelle (mit Brunnen) ausmachen - ein spezielles Erlebnis.
Noch ein paar Meter Schneekontakt, danach können wir wieder über trockene Matten weiter aufsteigen und „erobern“ (erst mal einfach) den Furggegütsch Südwestgipfel. Über eine kurz etwas steilere Grasmatte steigen wir anschliessend hinunter zum Sommerweg; dieser ist jedoch, sobald er in die schattige Ostflanke abbiegt, mit reichlich Schnee gefüllt. Da der Gipfelhang hier doch beträchtlich steil ist (und mit ihm das darin liegende Schneefeld), und unterhalb des Weges doch Felsabstürze vorhanden sind, verzichten wir auf dem hartgefrorenen Schnee auf eine Fortsetzung …
Auf direkter Route stiegen wir (über einen kleinen Felsvorsprung) wieder hoch zum Furggegütsch Südwestgipfel; hier stelle ich, während ich die Grödel anzulegen beginne, fest, dass wir doch passabel unmittelbar am NE-Grat in den Sattel zum Hauptgipfel absteigen könnten. Erst auf dem grasig, steinigen, Grat selbst, dann auf einem nur unwesentlichen Schneefeld (mit einigen Trittspuren - wohl von beppu), und zuletzt an oder über einige(n) Felschen (vorbei) erreichen wir den Übergang.
Nun mehr ist auf der besonnten, aperen, Südseite des Furggegütsch’ dessen Erreichung eine leichte - wir freuen uns sehr, nun auch noch den höchsten Emmentaler Gipfel erklommen zu haben; zwischen den zahlreichen Steinmännern, gelegentlich bevölkert von den auftauchenden Alpendohlen, geniessen wir die einmal mehr tolle Aussicht gegen das Mittelland und Jura, zu Schratteflue und Brienzergrat sowie zu den (teils wolkenverhangenen) Alpengipfeln.
Den Rückweg gestalten wir auf exakt identischer Route.
ñ 1 3/4 h bis Hohganthütte
ñ 55 min bis Südwestgipfel
òñ ⅛ h bis Fürggegütsch
ñò 40 min bis Hohganthütte
ò 1 h 10 min bis Hübeli
unterwegs mit Thömu (bergler72)
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