Piz dl Pisciadù: vom Herbst in den Winter
|
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Spannende, einsame und hochwinterliche Bergtour in der Sella-Gruppe
An schönen Sommertagen ist der Weg 666 vom Grödnerjoch zur Pisciadù-Hütte mit Sicherheit überlaufen. Der Pisciadù-Klettersteig nebenan dürfte zu den bekanntesten Ferratas in den Dolomiten zählen und die formschöne Pisciadù-Spitze ist ein Anziehungspunkt für jeden Berggänger. Nach den frühen Schneefällen diesen Oktober sieht es allerdings anders aus in der Sella-Gruppe. Kein Mensch ist im Val Seltun unterwegs und der Weiterweg zum Gipfel ist hochwinterlich und komplett einsam – so mögen wir Bergtouren! Der kurze Klettersteig zur Pisciadù-Hütte ist unschwierig und erfordert bei trockenen Verhältnissen kaum Sicherung. Bei starker Vereisung, wie jetzt, war uns aber mit dem Klettersteig-Set wohl.
Vom Grödnerjoch in milchigem Sonnenschein hinein ins schattige Val Seltun. Schon nach wenigen hundert Höhenmetern beginnt der Schnee und der Weg wird zusehends eisiger. Beim Beginn der Fixseile liegen verbreitet 5cm Blankeis unter dem Neuschnee, so dass Klettersteig-Sicherung trotz der einfachen Routenführung sinnvoll erscheint. Der Aufstieg ist dank der winterlichen Bedingungen doppelt eindrücklich, besonders wie sich am Ende des Steiges plötzlich die Hochebene und der Weitblick öffnet. Eingeschneit liegt die Pisciadù-Hütte da, keine Spur führt weiter gegen die Pisciadù-Spitze. In schöner Spurarbeit geht es am Fusse der Felswand entlang. Ein paar Fixseile bringen uns auf die nächste Hochebene und an den Fuss des Südgrates zur Pisciadù-Spitze. Über diesen teils in leichter Kraxelei (max. I) bis zum Gipfel. Die Aussicht ist gewaltig, der Himmel mittlerweile aber schon stark bedeckt und die Temperaturen dementsprechend tief. Abstieg auf demselben Weg.
Kommentare