Piz Vadret, 3229 m - 12-Stunden-Grat-Überschreitung


Publiziert von roko , 30. September 2016 um 21:49.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:30 September 2016
Hochtouren Schwierigkeit: ZS+
Klettern Schwierigkeit: 5b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Chamanna da Grialetsch
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Parkplatz Schwarzhorn

Um fünf Uhr morgens sassen wir beim Frühstück in der Chamanna da Grialetsch. Danach ging es im Schein der Stirnlampen auf dem Bergweg zum Vadret da Grialetsch hinauf. Als wir den Gletscher überquert und am Einstieg gegen den Grat anlangten, wurde es langsam Tag. Im magischen Morgenlicht stiegen wir das 40-45 Grad steile Couloir hoch, welches, noch bevor die Sonne die Felsen erwärmt, wegen Steinschlaggefahr früh durchstiegen werden muss. Manchmal spürte man unter der dünnen Neuschneedecke blankes Eis. Meist aber lag guter Trittschnee der uns ein zügiges Weiterkommen ermöglichte. Während des Aufstiegs leuchteten bereits die Spitzen des Piz Radönt und der Radüner Chöpf in der Morgensonne *Piz Radönt, 3065 m - Radüner Chöpf, 3020 m - Überschreitung.
Welch ein erhabener Augenblick als wir oben am Grat bei Punkt 3147 in die Sonne traten, dort wo der eigentliche Ostgrat des Piz Vadret beginnt.
Steigeisen ab und in den Fels, welcher möglichst trocken (Flechten) und bei guter Sicht angegangen werden sollte. In der neuen Bewertungsscala wird die Überschreitung des Piz Vadret auch mit E4 angegeben. Die Schlüsselstelle mit 5b+ kann bei nassen oder eisigen Bedingungen mit Bergschuhen kaum mehr frei geklettert werden. Eine Trittschlinge oder wie ich" halten am Express" hilft einem über die glatte Platte an den Riss der Verschneidung zu kommen.
Wer nie dort oben stand, kann sich nur schwer vorstellen wie sich der Grat darbietet. Hunderte Türme und Scharten säumen den Weg zum Gipfel und hat man den erreicht, liegt noch einmal fast so viel im Abstieg mit mehreren Abseilstellen und überwiegend "Abklettern" vor einem.
Es ist ein auf und ab...immer und immer wieder. In einem atemberaubenden Ambiente, welches jedes Bergsteigerherz höher schlagen lässt.
Der Abstieg erfolgte über den NW-Grat (Möglichkeit von Abkürzung mittels Abseilen direkt auf den Gletscher hinunter vorhanden). Als wir die Fuorcla Vallorgia erreichten, stiegen wir in gutem Trittschnee über den Gletscher zur Chamanna da Grialetsch zurück. Für die gesamte Überschreitung benötigten wir 7 1/2 Stunden von der Chamanna da Grialetsch und wieder zurück zur Hütte, wo wir uns noch ein verdientes "Bierchen" genehmigten, bevor es zum Auto am Flüelapass hinausging.

Tourengänger: roko


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Kommentare (2)


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basile hat gesagt: krass
Gesendet am 4. Oktober 2016 um 21:40
wow, was für ein grat, gratuliere!

roko hat gesagt: RE:krass
Gesendet am 5. Oktober 2016 um 16:03
Für mich der "Schönste" den ich kenne..
Gruss
Robert


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