Traumtag im Weisstannental

Zuerst wollten wir in den Alpstein gehen, da aber sehr viele Leute erwartet werden kommt uns die Idee mit dem Weisstannental.

Wir fahren also mit dem Zug und Bus bis nach Vorsiez, dass noch im Schatten liegt. Es steigen etwa 10 Leute aus, in unsere Richtung geht aber niemand. Nun wir fragen uns schon jetzt, wo geht hier der Weg hoch durch die Felsenwand. Zuerst über den Bach dann geht's richtig steil hoch, der Weg ist rutschig und dreckig, wie immer hier, aber sehr gut ausgebaut. Spektakulär ist dieser angelegt, vorallem wenn man zurück schaut. Nach der Abzweigung zur Alp Scheubs kommen wir zum ersten Mal mit den mühsamen Drähten und Zäunen in Berührung. Diese liegen einfach da, oder sind kaum sichtbar über den Weg gespannt. Es hat jeweils auch keine Öffner....

Durch den immer lichter werdenden Wald erreichen wir die Alp Vordersäss. Hier gibt es eine schöne Bank mit Blick bis zum Gonzen und ins Weisstannental. Leider schlage ich genau mein Knie auf der Rückseite am herausragenden Nagel an (tut immer noch weh)....

Dann folgt ein wegloses Stück über Wiesen wieder mit unsichtbaren Drähten am Boden bis zu einem Bach. Von dort ist der Weg wieder gut sichtbar bis zum Horn. Hier machen wir unsere Mittagspause auf den schönen Bänken unter dem Kreuz. Nun kommen auch die ersten beiden Wanderer von der anderen Seite die wir heute sehen.

Ab jetzt geht's durch viel Gestrüpp und auf Wegspuren dem Grat entlang. Nachdem Punkt 1979 m erreichen wir einen kleinen See und nun probieren wir weiter dem Grat zu folgen. Da dieser irgendwann zu steil wird, queren wir über das nasse Gras auf die Westseite hinüber und gehen dann auf allen vieren gerade hinauf auf den Grat. Wird sind nun schon höher als der Marchstein, der nun schon unter uns links liegt. Auf einem schönen Wiesengrat kommen wir hinauf nach Rossplangg. Nun wird die Wiese auf der Westseite steiler, aber sie ist gut gestuft. So kommen wir gut voran bis zur ersten Felsstufe. Patrick steigt mal hoch um zu schauen, wie weit es noch bis zum Gipfel gehe. Er meint noch 30 Minuten. Das ist zu lang für mich, da noch ein langer Abstieg bevorsteht.

Also machen wir noch eine kurze Pause und abwärts geht's. Wir wählen einen etwas westlicheren Abstieg, der zwar auch steil ist, und zum Teil durch loses Geröll führt. Aber wir kommen so schneller voran. Wieder am Seelein vorbei geht's zügig durch "Urwald" mit unsichtbaren Löcher zum Horn hinunter.

Zeitlich sieht alles optimal aus, unser Ziel ist hier um 15.30 Uhr abzusteigen, damit wir den Bus in Weisstannen erwischen. Zuerst müssen wir ein Stück auf einem schmalen Weg queren, dann geht's steil hinunter. Uns machen die fast 1.80 cm grossen stachligen Pflanzen zu schaffen, da diese sogar durch die Hosen stechen. In einem grossen Bogen erreichen wir das Rappenloch. Von weitem sieht das aus wie ein Ferienhaus, ist aber eine Schutzhütte mit Freuerstelle und frischem Wasser. Die Hütte ist zwar verlossen, aber trotzdem fülle ich hier meine Wasserreserven auf. Wir warten nun auf den sehr steilen Abstieg Richtung Sässli, der bald kommt. An einem Bach entlang, der vorwiegend auf abgeschliffenem Fels dem Tal entgegen fliesst, geht es in Serpentinen steil abwärts. Zum Teil ist es auch recht dreckig. Weiter unten überqueren wir den Bach und entdecken spannende eingeschliffene Muster und einen kleinen Canyon. Sehr spannend. Langsam werde ich immer müder und es zehrt an den Kräften. Ich bin froh, dass wir bald Sässli erreichen.

Da auch die Zeit langsam läuft und läuft und es immer noch 40 Minuten geht müssen wir einen Zacken zulegen. Wir sehen die Unwetterschäden von Mitte September, wo sehr viel Geröll mitgerissen wurde. Wir erreichen kurz vor 17.40 Uhr Weisstannen. Der Bus fährt 10 Minuten später...

Herzlichen Dank an diese schöne Wanderung Patrick.