Sundowner auf den Hüenerspitz


Publiziert von Delta Pro , 12. September 2016 um 20:02.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:11 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 1400 m

Schnelle Abendtour im wilden Weisstannental

Das Weisstannental ist einer der abgelegensten Flecken der Ostschweizer Voralpen. Vor rund zwei Jahren hatte ich dort mit der Besteigung von Älplichopf und Co die allerletzten Hikr-Lücken im Kanton St. Gallen geschlossen. Nach mehreren langen Grattouren im Weisstannental war ich (bis auf 1-2 Ausnahmen) auf allen Gipfeln im Gebiet. Der Hüenerspitz direkt über dem Dorf Weisstannen fehlte allerdings noch in der Sammlung, da 3614adrian und mir nach der sehr langen Rundtour vom Pizol her damals das Wasser ausgegangen ist. Dieser Sonntagabend bei feucht-heissem Spätsommerwetter war eine ideale Gelegenheit dies nachzuholen. Die Besteigung des Hüenerspitz von Norden ist problemlos und liegt im T4-Bereich. Trotzdem sind die Höhendifferenzen im Weisstannental immer beträchtlich und die Landschaft ist wild.

Als ich um Viertel vor fünf abends in Weisstannen ankomme, staune ich nicht schlecht, als die Strasse gesperrt ist, ein halbes Dutzend Bagger durchs Dorf kurvt und sich gewaltige Schuttberge auf dem Dorfplatz und den Strassen türmen. Da war mit den Gewittern der Nacht so einiges gelaufen! Der Gufelbach hat sich in einen reissenden Strom verwandelt und eine braune Brühe und tonnenweise Schutt ins Tal geschickt. Die massive Brücke beim Schiesstand ist dahin und das Fahrsträsschen nach Gwschend ist an mehreren Stellen komplett weggespült – eindrücklich. Zügig steige ich zum Sässli und bin erstant, dass mir zu dieser späten Stunde noch so viele Wanderer entgegenkommen. Der Pfad durchs Rappenloch ist steil und kurzweilig. Nach einer Stunde habe ich das grosse Kreuz mit den Sitzbänken beim Horn erreicht und geniesse die Aussicht. Hinten am Sazmartinshorn fällt Regen, vorne scheint die Abendsonne.

Aufstieg alles entlang des Wiesenkamms über den Marchstein und am Schluss etwas steiler (T4, gute Trittspuren) auf den Gipfel des Hüenerspitz (etwas mehr als anderthalb Stunden ab Weisstannen). Das Gipfelbuch zeigt, dass der Berg doch ab und zu, wenn auch nicht häufig, bestiegen wird. Just zu meiner Ankunft beginnt es leicht zu regnen, gleichzeitig scheint aber auch die flache Abendsonne, was fantastische Lichtspiele in die Bergwelt zaubert. Nach einer ausgiebigen Rast in den kühlenden Regentropfen steige ich auf dem gleichen Weg ab und mache einen Abstecher zum eigentlichen Marchstein. Den kotierten Punkt verpasst man auf der normalen Route. Der unvermittelte Abbruch im Grat ist eindrücklich. Aus dieser Perspektive kann man das aber nicht als Gipfel bezeichnen. Schnell geht es schliesslich wieder übers Horn und das Rappenloch zurück nach Weisstannen.


Tourengänger: Delta


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