Trettach Nordwand! vergessene Route ! besser als ihr Ruf !

Zum Urlaubsende durfte mir noch ein Türchen glücken, welche ganz krass in Vergessenheit geraten ist.
Im Pause Führer "im schweren Fels", habe ich diese alte Nordwandroute gefunden

Noch ist es ja noch lange genug Tag, so das keine Biwaknacht im Auto von nöten war.

In den schweren Bollerschuhen starte ich um 7:30 Uhr am Parkplatz bei der Fellhornbahn. Turnschuhe für den langen Rückmarsch von Einödsbach habe ich im Rucksack.

Flotten Schrittes gehts an der Birgisau vorbei. Bald nachdem der Fahrweg am Einödsberg an Steigung zulegt, gabelt nach links der Weg zur Einödsberg-Alpe ab.
Diesem in Wald und oben raus ziemlich steil und mühsam folgend bis zur Alpe. 
Puuh dieses Allgäu schlaucht g`hörig.
Weiter dem unscheinbaren Wanderweg folgend hinauf zum Grat welcher auf den Spätengundkopf leitet.
Von diesem Grat hat man einen wunderschönen Ausblick in die beiden Trogtäler welche von Obersdorf zum Allgäuer Hauptkamm ziehen, Einmal das Stillachtal aus welchem ich aufgestiegen bin und auf der anderen Seite das Trettachtal mit Spielmansau.

Vom Spätengundkopf über die Märchenwiese. Hier wird der Wanderweg verlassen, es geht aber auf gut sichtbarem Steig der Trettach Nordwand entgegen. Der Pfad führt an die viel begangenen Routen NordWest Grat und NordOst Grat.

Der Einstieg befindet sich, wo das Rest Firnfeld am höchsten in die Wand hinaufzieht. ca. 25m rechts des Einstiegs zur NW Grat Route.

Durch einen gut ausgeprägten Riss gerade aufwärts bis fast auf Höhe des linkerhand liegenden Geröllkessels.
Hier auf gut sichtbarem teils abschüssigem Band ca. 30 m nach rechts in die Nordwand queren.

Der Fels ist hier sehr fest und kompakt, über ein kurze heikle relativ Tritt und grifflose Stelle hinweg.
Danach linker Hand von einem auffallenden feuchtem Riss anfangs noch griffarm hinauf.
Weiter über gutgriffige Platten dem logischen Gang folgend bis unter die Überhänge.
Hier nun auf gutem breiten Band nach rechts ansteigend zum Gipfel.
Auf den letzten 40m ist die Felsqualität von der eher brömseligen Sorte. Bis dahin jedoch sehr festen Fels vorgefunden.

Nach 4 1/2 h ab Parkplatz Fellhornbahn stehe ich alleine am Gipfel der Trettach, Auch ist auf den anderen wegen an diesem Berg heute niemand unterwegs,
Dafür tummeln sich an der Mädlegabel und auf dem Bockkarkopf sehr viele Bergbegeisterte.
Nach gefühlt ausgiebiger Rast gehe ich den mit bekannten NW-Grat zum Abstieg an.

Nach einer 1/2 Std. bin ich wieder am Wandfuß der Trettach Nordwand.

Zurerst habe ich als Tourenerweiterung noch den Hochfrottspitze anvisiert, was ich dann aber an Ermangelung von Zeit wieder verworfen habe.
Stattdessen ist mir unter der Westwand ein markantes Couloir aufgefallen.
Über dieses wollte ich versuchen wiederum auf die Nordseite zu gelangen.

Unter der senkrechten Westwand der Trettach zieht ein schräg aufwärts leitendes breites Band/Schlucht
von Ost nach West hinauf. 
Auf diesem hinauf bis das Westwand Couloir gut sichtbar wegleitet.
Über festen gutgriffigen Fels hinauf in das Couloir. Meisst  II er Gelände.
Im Couloir über ein zwei Aufschwünge leicht hinauf. Ein Aufschwung ist dann aber doch noch ein III er.

Das Couloir kommt kurz unterhalb des Einstiegs vom NOst Grat an.

Erneuter Abstieg über Schutt zum Wanderweg, 
Abstieg zurück zur Einödsberg Alpe und hinab nach Einödsbach.
Hier gönne ich mir ein Bierchen und wechsle das Schuhwerk, für den langen hatscher talauswärts zum Parkplatz Fellhornbahn.

Die Schwierigkeiten sind bei den Nordwand meist im unteren III Grad, Die Engstelle am Band und kurz danach die IV er Stelle, und ziemlich ausgesetzt.
Weitgehend kompakter und fester Fels.