Clariden (3267m)
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Vor fünf Jahren zog es mich zum ersten Mal zu Fuss auf den Clariden. Seither besuchte ich diesen schönen Gipfel mehrmals mit Ski. Nun war es wieder mal Zeit für eine Sommerhochtour. Wir starteten um 5.20 Uhr im Schein der Stirnlampen auf dem Klausenpass. Nicht zum ersten Mal schaffte ich es auf dem Weg zum Mittler Band, irgendwie den Weg zu verlieren – und wieder zu finden. Ob es an mir liegt oder den spärlichen Markierungen habe ich bis heute nicht herausgefunden.
Item. Je mehr es tagte, desto weniger wichen wir vom Weg ab und nach rund zweieinhalb Stunden standen wir beim Iswändli. Es lag noch etwas Neuschnee auf dem Eis, weshalb wir den Aufstieg ohne Steigeisen wagten. Das gelang gut, bedingte aber etwas Vorsicht. Nach dem Iswändli seilten wir an und machten uns auf zum Vorgipfel. Von Spalten war nix zu sehen. Kurz vor dem Fuss des Vorgipfels deponierten wir unsere Stöcke. Der Vorgipfel war grösstenteils aper und problemlos zu begehen. Erst am Einstieg zum W-Grat des Clariden landeten wir so richtig im Schnee. Mit dem Pickel in der Hand war auch das gut ohne Steigeisen zu meistern.
Der Aufstieg entlang der Fixseile war komplett aper. Wir staunten etwas, dass so gut wie niemand unterwegs war. Am W-Grat ist das durchaus von Vorteil, zumal kreuzen nicht überall möglich ist. Kurz vor dem Gipfel hören die Fixseile auf und es darf noch kurz ungesichert gekraxelt werden. A., die sich erst neuerdings in solchem Gelände bewegt, schlug sich wacker. Um ca. 10.00 Uhr, also rund 4h 40min nach Abmarsch, erreichten wir den Gipfel.
Wir sassen recht lange oben, bevor es wieder in die Tiefe ging. Nach dem Vorgipfel begaben wir uns zu unserem Stockdepot – und es war leer. Wir dachten, wir hätten uns vielleicht geirrt und liefen noch etwas weiter. Ich kehrt gar nochmals um, bis wir irgendwann zur Erkenntnis gelangten, dass tatsächlich jemand unsere Stöcke geklaut hatte. So etwas habe ich tatsächlich noch nie erlebt.
Da der wenige Schnee im Iswändli mittlerweile ziemlich weich und das Blankeis bestens spürbar war, kramten wir doch noch schnell die Steigeisen hervor. Der stocklose Abstieg zum Klausenpass bekam meinem Problemwädli nicht gut. Auf dem Pass humpelte ich bestenfalls noch umher. Der Stock an sich war mir eigentlich egal, doch dass einem auf 3000 Metern Material geklaut wird, regte mich noch eine ziemliche Weile auf. Nichtsdestotrotz werde ich auch künftig gutgläubig meine Depots errichten.

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