Rochers des Rayes (2026 m)+Dent de Combette (2082 m)


Publiziert von beppu , 9. August 2016 um 15:38.

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Alpen
Tour Datum: 7 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD   Gastlosenkette 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW
Kartennummer:Schweiz Mobil

Heute besuchen wir  wieder einmal das Pays d'Enhaut. Mit dem Auto via Zweisimmen-Saanen Richtung Chateau d’Oex. Kurz vor Flendruz biegen wir rechts ab und folgen dem Strässchen Richtung Col de la Forcla (nicht Col de la Forclaz!). Bei Punkt 1300 scharf links und auf dem Natursträsschen bis zur ersten Sennhütte, hier parkieren wir.

Zu Fuss folgen wir dem steilen  Gütersträsschen bis zur Alp Belles Combes. Diese Alphütte ist auch der Grund warum wir hier sind, aber davon später. Wir begrüssen die Älplerfamile, deponieren unsere Schlafsäcke und machen uns auf den Weg zum heutigen Ziel Rochers des Rayes und eventuell Dent de Combette.

Über liebliche Weiden geht’s vorerst aufwärts. Ein Wetter das schöner nicht sein kann, extra deswegen habe ich diese zwei Tage ausgesucht. Oberhalb der Weiden blüht es reichhaltig, schön und abwechslungsreich. Die Sicht auf die prachtvolle Umgebung erweitert sich laufend Richtung Berner und Waadländer Alpen.

Ein Stück des Aufstiegs ist etwas anspruchsvoller, knapp T3. Das oberste Stück wieder gemütlich über wunderschöne Blumenwiesen bis zum Gipfel des Roches des Rayes. Ein phantastisches Panorama bietet sich hier. Nordöstlich in unmittelbarer Nähe ragt ein Markanter Felsklotz mit Gipfelkreuz in die Höhe,  Dent de Combette.

Das juckt mich jetzt schon, von diesem Gipfel wäre die Aussicht sicher noch schöner. Wenn ich den direkten Südaufstieg wähle, müsste hin und zurück in weniger als einer Stunde zu schaffen sein. Während Heidi hier Pause macht starte ich gleich los, den steilen Hang querend zum Fuss des knapp 100m Aufragenden Felsklotzes.

Natürlich habe ich vorher auf Hikr. recherchiert und nach einiger Skepsis wird die Aussage von div. Hikr. Kollegen  bestätigt. Der Südaufstieg ist weniger anspruchsvoll als es von weitem aussieht. Auch das erwähnte dünne Seil ist hilfreich. Schnell bin ich auf dem Gipfel und staune über die Prächtige Rundsicht. Ein lohnendes Gipfelchen finde ich, besonders bei diesem Prachtswetter wie heute.

Nachdem ich das Panorama so gut wie möglich in mein Fotokästchen gestopft habe trage ich mich noch ins Gipfelbuch ein. Jetzt vorsichtig ein Stück über den Grat zurück, auf gleichem Weg wieder abwärts, unten die Wanderstöcke fassen und zurück zu Heidi.
Der Abstieg erfolgt auf genau gleichem Weg. Noch einmal die ganze Blumenpracht geniessen, das Panorama bewundern und schon bald kommt unsere Alphütte in Sicht. Hier werden wir freundlich empfangen und hier machen wir es uns gemütlich.

Wir haben einen Aufenthalt mit Nachtessen, Schlafen im Stroh, Morgenessen und Besichtigung der Alpkäseherstellung geschenkt bekommen. Nach Erfrischung, Apero und relaxen sehen wir wie die Kühe gemolken werden.
Es ist noch eine recht urige Sennhütte, ohne Stromanschluss etc. Zum Melken der zwanzig Kühe wird ein Notstromagregat gestartet, mit dessen Strom gleichzeitig Wasser in einen Tank hochgepumpt wird. Nach einem feinen Nachtessen mit Salat, Raclett, direkt am offenen Feuer geschmolzen, und Dessert können wir noch die herrliche Abendstimmung geniessen.

Bald verziehen sich alle in ihre Schlafplätze, Heidi und ich ins Heu, danach ist Ruhe bis ca Morgens um fünf Uhr. Die zwei Sennerinnen rufen die Kühe von der Weide in den Stall, danach wird gemolken und gekäst.
Wir dürfen die ganze Käseherstellung live mitverfolgen. Vom Gras das die Kühe fressen bis hin zum fertigen Käse der im Keller verstaut wird. (Der frische Käse bleibt jeweils bis zum nächsten in der Presse). Zwischendurch geniessen wir ein reichhaltiges Frühstück, mit selber Produzierten Produkten natürlich.  Bei wiederum prächtigem Wetter verabschieden wir uns und wandern mit einer Ladung Bergkäse im Rucksack,(ca 1 Jahr gelagert,nicht vom heute produzierten!!), auf den Heimweg.

Eine wahrhaftig eindrucksvolle Erfahrung war das. Das hat wenig mit den Vorstellungen in einer Schaukäserei gemeinsam. Den feinen Alpkäse werde ich in Zukunft noch mehr geniessen, immer mit Gedanken an die harte Knochenarbeit der beiden Älplerinnen.

Tourengänger: beppu


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