Gnadenhof Kellerranch – Radtour zum Exilnymphi

Sonntag, 7. August 2016

Vorgeschichte: Nachdem ein Marder oder Iltis in der Aussenvoliere des Staatsparks Fürstenlager wütete, und den dortigen Vogelbestand dezimierte, blieb nur ein einziger, verstörter Nymphensittich übrig. Dieser verkrabbelte sich in die hinterste Nische unter dem Dach, um bloß aus dem Blickfeld allen möglichen Unheils zu sein.
Marion und ich klärten mit der Parkverwaltung ab, diesen "Überlebenden" zum Gnadenhof Kellerranch nach Weiterstadt zu bringen.

Dies ist nun vier Wochen her, als wir am Sonntagmittag mit dem Rad aufbrechen. Zu fahren ist eine längere, aber flache Strecke zwischen Bergstraße und Ried. Auf einer Strecke von 65km verteilen sich ganze 174 Höhenmeter. Bei Temperaturen bis 27°C sind die kürzeren Waldstücke zwischendurch "kühle Oasen".
Der Erlensee im Pfungstädter Moor ist gut besucht – Ferienzeit.
Meist fahren wir bequem auf asphaltierten Wirtschaftswegen, in den Waldstücken gibt es einige sandige Wegabschnitte. Weniger schön ist naturgemäß das Durchfahren der beiden Städte Pfungstadt und Griesheim. Ausser alpinen Verhauern gibt es selbstverständlich auch jene der Gattung "Radverhauer". Ein solcher unterläuft wir uns heute: Kurz vor dem Ziel verfahren wir uns im Wald zwischen Griesheim und Weiterstadt. Eine vermeintlich ortskundige Radlerin, hatte uns auf diesen Umweg von sieben Kilometern geschickt.
Auf der Kellerranch wird anscheinend ein neues Vogelhaus gebaut. In der Behelfsvoliere sind einige Nymphis untergebracht, "unseren Geretteten" können wir aber nicht ausmachen. Öfters landen auf der Kellerranch beschlagnahmte Vögel und Tiere aus schlechter Haltung: Zwei gerupfte Nymphensittiche ohne Federn rund um den Hals sehen bemitleidenswert aus. Wenn wir dagegen an unsere Nymphis zu Hause denken...
Auf der Rückfahrt geht es dann recht flott. Über die Brunnenschneise, an einem Rückhaltebecken vorbei, erreichen wir schnell die Autobahnunterführung der A67 in Richtung Griesheim.
In Pfungstadt gönnen wir uns eine längere Pause in einem lauschigen Biergarten. Als wir gegen 19 Uhr am Erlensee vorbeifahren, ist vom Mittagsrummel nicht mehr viel zu spüren. Eine halbe Stunde später erreichen wir mit etwas müden Knochen Schwanheim.

Zeiten und Schwierigkeiten:

Gesamtstrecke 65km, 174 Höhenmeter in 5 Stunden Fahrzeit (wie immer viele kürzere Fotopausen)
Meist asphaltierte Wirtschaftswege, auch sandige Waldwege, leicht zu fahren

Tourbegleiter: Marion