Tristennöckl (2465 m) - Südtirol 2/3


Publiziert von alpstein , 22. Juli 2016 um 14:23.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:18 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Bruneck - Sand im Taufers - Rein (PP am Ortsrand oder PP Säge)
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Alpenrast oder Kasseler Hütte
Kartennummer:Tabacco 035

Als klar war, dass wir nach Rein in Taufers in Urlaub fahren, mussten auch für uns geeignete Tourenziele her. Dass der mächtige Hochgall außerhalb unserer Möglichkeiten liegt, war von vorneherein klar. Was lag aber näher, als bei unserem Local georgb aus dem nahegelegenen Bruneck mal im HIKR-Journal zu blättern. Dort wurden wir dann auch fündig.

In den Voralpen wäre das Tristennöckl mit 2465 m ein ordentlicher Berg. Mit dem mächtigen Hochgall (3436 m) im Hintergrund nimmt er sich aber eher bescheiden aus. Was bei einer Tour auf das Tristennöckl garantiert ist, ist eine hochalpine Kulisse. Diese war uns auch von der örtlichen Webcam schon bekannt.

Nach dem Ausflug in die Dolomiten sollte am Montag auch die Rieserfernergruppe von der Schönwetterphase profitieren. Die noch vorhandene Bewölkung beim Abmarsch vom Hotel störte uns nicht. Eine halbe Stunde wanderten wir so in das Bachertal hinein, um bei der Jausenstation Säge dann auf den Bergweg Nr. 8 abzubiegen.

In zahlreichen Serpentinen führt er durch den Lärchenwald recht steil nach oben, um dann auf den Hardegen-Weg Nr. 1 zu treffen. Im nun flacheren Gelände ging es in lockeren Zirben- und Lärchenbeständen und Bergheide dahin. Nach 2 Std. hatten wir die Kasseler Hütte (2276 m) erreicht, wo wir uns auf der noch verwaisten Terrasse zu einem Kaffee niedergelassen haben.

Wie man auf das über der Hütte stehende Tristennöckl kommen sollte, erschloß sich uns noch nicht. Dass wir über die abweisende Nordostflanke raufgehen müssen, hätten wir im Traum nicht gedacht. Der Hüttenwirt klärte uns aber darüber auf. Wie so häufig, erschließt sich die Lösung erst aus der Nähe.

In wenigen Minuten hatten wir den kleinen See oberhalb der Hütte erreicht. Dem Wegweiser Tristennöckl folgend, ging es auf einem gut ersichtlichen Pfad und roten Punktmarkierunen weiter. Es folgte eine erste Stelle mit Handeinsatz und eine exponierte Passage am Abgrund vorbei. Ansonsten boten die angeblich höchstgelegenen Zirben der Alpen mentalen Schutz vor dem Blick in die Tiefe.

Die exponierteste Passage, die auch etwas feucht war, wird dann im Schiefer unter der Mithilfe einer Kette bewältigt, bis es im oberen Teil wieder etwas flacher wird. Über Tonalitplatten und Blockgestein kamen wir schließlich am Gipfelkreuz an.

Was für eine tolle Aussicht. Im Nordwesten der Schneebige Nock (3359 m) und der Rieserferner daneben. Im Süden der mächtige Hochgall mit der vergletscherten Flanke. Dazu der Tiefblick auf den See und die Kasseler Hütte nicht zu vergessen. Eine Zeit lang haben wir den Gipfelaufenthalt genossen, bis es konzentriert an den Abstieg ging. Von den Ketten haben wir dabei gerne Gebrauch gemacht.

Die verdiente Stärkung bei einer Bretteljause nahmen wir auf der mittlerweile gut besuchten Hüttenterrasse zu uns. Über den Hardegen-Weg, der erst nahe des Ortsrandes auf den Talboden führt, ging es nach Rein zurück.

Fazit: Ein gelungener Mix aus Bergwandern und ein bißchen Kraxeln. So haben wir es doch gern. Nach der Tour einfach nur hinsitzen zu dürfen, statt in das Auto, hat einfach was. georgb gilt unser Dank für den tollen Tipp.

Route: Rein - Säge - Weg Nr. 8 - Weg Nr. 8+1 - Kasseler Hütte - Tristennöckl - Kasseler Hütte -  Hardegen-Weg - Rein

Die Bewertung T4-/I bezieht sich auf den Gipfelzustieg


Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (6)


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GQ824VS hat gesagt: Schöne Fotos
Gesendet am 22. Juli 2016 um 14:50
Gratuliere! Wie immer in Deinen Beiträgen sehr schöne Fotos.
Gruss
Roger

alpstein hat gesagt: RE:Schöne Fotos
Gesendet am 22. Juli 2016 um 18:31
Besten Dank, Roger

Ich werde mich weiterhin bemühen ;-)

Gruß
Hanspeter


georgb hat gesagt: Vertraue nie den locals! ;-)
Gesendet am 23. Juli 2016 um 15:52
Freut mich Hans-Peter, wenn euch das Tristennöckl gefallen hat! Schön, dass du an mich denkst :-) Bin gespannt auf 3/3
Grüße Georg

alpstein hat gesagt: RE:Vertraue nie den locals! ;-)
Gesendet am 23. Juli 2016 um 17:59
Besten Dank für Deinen Kommentar, Georg

Du lebst ja in einer beneidenswerten Umgebung. Weiterhin viel Spaß auf Deinen Touren.

Grüße
Hanspeter

PS: Auch für die ebenso schöne Wanderung auf die Weiße Wand warst Du der Ideenlieferant :-)

goppa hat gesagt: Pustertal
Gesendet am 25. Juli 2016 um 23:14
Interessante Tour, gratuliere zu deinem Beitrag mit den achönen Bildern. Stell dir vor, ich war mit dem Junior am 18. Juli ebenfalls in der Nähe auf dem Toblacher Höhenweg unterwegs. Hikr-Beitrag ist noch in Bearbeitung ;-)
Herzlichen Gruß, Toni

alpstein hat gesagt: RE:Pustertal
Gesendet am 26. Juli 2016 um 06:23
Hallo Toni,

besten Dank für Deinen Kommentar. In der Ecke Pustertal-/Ahrntal war ich bisher noch nie. Eine schöne Ecke. Dann bin ich mal auf Deine Eindrücke gespannt.

HG, Hanspeter


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