Crap la Pala (2151 m) und Piz Scalottas (2325 m) - Im Pakt mit Petrus


Publiziert von alpstein , 25. Juni 2016 um 18:01.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Lenzerheide
Tour Datum:25 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Chur - Lenzerheide - Talstation Piz Scalottas-Bahnen; Gebühr 5,-- SFR/Tag
Unterkunftmöglichkeiten:in Lenzerheide
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, hat noch nie geschadet. Eine Eingebung von Petrus und der Check diverser Wetterportale sagten mir, dass die Lenzerheide heute genau der richtige Ort für eine genussvolle Bergwanderung sein sollte. Das niederschlagsfreie Zeitfenster, das zur Verfügung stehen sollte, lag zwischen 8 und 11 Uhr. Als auf der Anfahrt dann im Radio von einer Gewitterlotterie die Rede war und wir in Chur in eine Schlechtwetterfront hineinfuhren, war ich mir nicht mehr so sicher, ob wir noch die Sonne zu Gesicht bekommen sollten. Zum Himmel verfinsterte sich auch das Gesicht meiner "Beifahrerin". Beim Blick in die Webcams von Lenzerheide am frühen Morgen vor der Abfahrt waren fast keine Wolken zu sehen.

Am Parkplatz Val Sporz (1530 m) angekommen, hörte es auf zu regnen. Am Himmel zeigten sich blaue Lücken und die wurden dann auch immer größer und kurze Zeit nach dem Abmarsch hatten wir schon den schönsten Sonnenschein. Dazu war es schwül warm und schweißtreibend. Entgegen der ersten Absicht nach Tgantieni zu gehen, gingen wir Richtung Sporz Daveins (1617 m), wo wir nach Rascheinas (1666 m) abbogen. Dort ließen wir dann auch den Hartbelag hinter uns. Statt Richtung Scalottas, stiegen wir ca. 200 m gegen Sporz ab, um dann über einen rwr Bergwanderweg Got bzw. Porclas anzuvisieren. Schattenspendende Bäume machten den Aufstieg angenehm.

Bei Porclas (1816 m) verließen wir den markierten Wanderweg und nahmen südlich von dem dort stehenden Haus einen kartierten Pfad, Bei einer einzelstehenden Hütte gingen wir geradeaus nach Norden weiter, um dann an einem markanten Stein weglos gegen Westen nach oben zu steigen. Eine kurze Steilpassage heizte so richtig ein. Durch Erika- und Alpenrosengestrüpp kamen wir so auf den Rücken vom Crap la Pala beim Kreuz an einem Aussichtspunkt an. Zum Gipfel mussten wir uns noch ein Stück weit nach Südwesten aufwärts begeben. Oben angekommen hatten wir eine prächtige Aussicht in das Domleschg, den Heinzenberg, Piz Beverin bis hin zum Bifertenstock und Tödi.

Fast Sonne pur, eine tolle Aussicht und keine Menschenseele sonst zu sehen, was will man mehr. Es war Zeit für eine Teepause. Richtung San Bernardino sah es nicht so schön aus. Auch hinten in der Surselva wurde es duster. Der Blick auf das Regenradar zeigte aber, dass wir noch nichts zu befürchten hatten. Vom Crap la Pala wählten wir eine direkte Abstiegsroute zum Sattel (T3). Dann ging es den Gegenhang Richtung Piz Scalottas hoch. Statt dem leicht in der Flanke verlaufenden Bergwanderweg nahmen wir die direkte Variante über den breiten Gratrücken, wo man auch den ständigen Tiefblick in das Domleschg hat. 

Die Blumenpracht war imposant. Enziane, Schwefelanemonen und Primeln blühten um die Wette. Auch wir strahlten angesichts des unglaublichen Wetterglücks. Bei einer ausgedehnten Brotzeit haben wir nochmals das Panorama genossen. Die Regenanimation zeigte aber auch, dass wir in spätestens einer Stunde ein Dach über den Kopf haben sollten. Für den Abstieg standen uns zwei Sessellifte zur Verfügung. An der Mittelstation kehrten wir noch auf der Terrasse vom Acla Grischuna ein. Es folgte noch die Fahrt mit der unteren Sektion. Am Parkplatz reichte es dann gerade noch die Utensilien im Kofferraum zu verstauen und schon ging der Regen los. Das nennt man Timing. Etwas Glück braucht der Mensch halt auch.

Route: Val Sporz/Parkplatz - Sporz Daveins - Rascheina - Porclas - Crap la Pala - P. 2255 - Piz Scalottas

Überwiegend bewegten wir uns in einfachem Wandergelände (T1-T2). Lediglich der direkte Abstieg vom Crap la Pala streifte die T3.

Fazit: Wir können auf einen schönen Ausflug nach Lenzerheide zurückblicken. Das Schönwetterfenster haben wir optimal genutzt.  Da die Gewitterprognose von Graubünden-Wetter im Tourenzeitraum fast gegen Null ging, war das Unternehmen meines Erachtens zu verantworten. Wir haben auch bewusst ein Ziel mit Gipfeleinkehr- und schneller Rückzugsmöglichkeit gewählt.

Tourengänger: alpstein, Esther58


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