Rauchkofel 2653m - Wer den Schnee liebt


Publiziert von georgb , 23. Mai 2016 um 11:34.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:22 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sand-Ahornach-Poien
Kartennummer:tabacco Sand in Taufers

Endlich ein Wochenende mit Kaiserwetter. Die Menschen zieht es ins Freie, auf Skiern, mit Gleitschirmen, zu Fuß mit Stöcklschuhen oder Wanderstiefeln. Auf der Suche nach einem ruhigen, sonnenbeschienenen Ort wählen wir Pojen, die Südhänge des Rauchkofel sollten doch langsam ausgeapert sein!?
Hinter Ahornach versteckt sich dieses kleine Paradies, ein steiler Wiesenhang führt hinauf ins wilde Pojental. An der Aschbachalm erscheinen Moosstock, Durreck und etwas bescheidener der Rauchkofel. Und mit ihnen eine geschlossene Schneedecke ab 2300m! Meine Begleiterinnen blicken mich fragend an und auch ich beginne an meiner Tourenwahl zu zweifeln. So werden Etappenziele ausgegeben, Stückchen für Stückchen kann ich die Damen weiterlocken, bis zum Schreinsee stapfen sie mir vertrauensvoll hinterher. Doch hier ist Schluss mit Wandergelände, zum Rauchkofel ziehen weite Schneefelder, ein unmögliches Vorhaben! Ein paar Meter steige ich trotzdem weiter, um die Konsistenz der Unterlage zu testen. Erstaunlicherweise breche ich wenig ein, unter der weichen oberen Schicht finden die Füße Tritt. Es gibt kein Halten mehr, Daumen hoch, immer mit dem Gipfel im Blick lasse ich meine Begleiterinnen stehen und kämpfe mich aufwärts. Sie suchen sich derweil ein lauschiges Plätzchen am Seeufer zum Sonnenbaden und beobachten meinen wilden Ausritt. Ich komme einigermaßen gut voran, ein paar Steinmänner helfen bei der Wegfindung zum Gipfelhang. Am Westgrat entlang, über ein paar harmlose Wächten und leichte Felsen (I) stehe ich am Kreuz und ziehe mich hinter einen windgeschützten Felsen zurück. Zeit zur Entspannung und erste Blicke. Der unscheinbare Gipfel bietet eine nette Aussicht, nur über den Dolomiten im Süden brauen sich erste Wolken zusammen.
Die steile Südflanke lädt zum Abrutschen ein, doch ein erstes kleines Schneebrett mahnt zur Vorsicht. So halte ich mich an flachere Hänge zurück zu meiner Aufstiegsspur und stapfe parallel daneben zum Schreinsee hinunter. Die Damen dösen in der Sonne, während ich mit nasskalten Füßen an meinem Geisteszustand zweifle ;-) Bald bin auch ich wieder aufgewärmt und gemeinsam verlassen wir die Schneegrenze. Ein deutlicher Steig führt uns zurück zur Markierung 33, den Abstecher zum Obersteiner Holm sparen wir uns und wandern direkt hinab nach Pojen. Die Temperaturen erreichen ungeahnte Ausmaße, gut gebräunt, bzw. verbrannt suchen wir Schatten unter den Sonnenschirmen am Hotel Moosmair in Ahornach bei ausgezeichneten Süßspeisen in sehr gepflegter Athmosphäre. Nur die nassen Gamaschen erinnern später noch an das winterliche Abenteuer im Schnee wenige Stunden vorher.

Tourengänger: georgb


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T3 ZS
T4- I
12 Aug 18
Klausnock 2819m - Zauberberg · georgb
T4- I
T2
28 Aug 16
Obersteiner Holm · Max
T3+ I
T2
23 Sep 08
Wandern im Arntal · oli.m

Kommentar hinzufügen»