Klausnock 2819m - Zauberberg


Publiziert von georgb , 13. August 2018 um 09:44.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:12 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sand in Taufers-Ahornach-Pojen
Kartennummer:tabacco Ahrntal

Der Klausnock ist eigentlich nur eine Anhäufung von Steinen, kein markanter Gipfel, ohne Kreuz, aber wer einmal zu ihm aufgestiegen ist, wird ihn nicht mehr vergessen. Er übt so einen Zauber aus, dass er sogar in einem Führer über einsame Gipfel Südtirols aufgenommen wurde.
Natürlich habe auch ich die Beschreibung gelesen und so will ich ihn endlich einmal besuchen. Trotz der Veröffentlichung bleibt er ein wenig begangener Berg, zumindest von Pojen, denn der Zustieg ist lang und es gibt keinerlei Einkehrmöglichkeit. Auch vom Skigebiet Klausberg hält sich der Andrang in Grenzen, die Sommerfrischler dort flanieren eher um den gleichnamigen See oder geben sich mit dem Rauchkofel zufrieden.
Ich wähle natürlich einen alternativen Zustieg und gehe das ganze Pojental aus Richtung Schwarzsee. Ein entlegenes Juwel, das außer von Schafen kaum jemals Besuch bekommt. Es erwartet mich ein wüstes, verlassenes Gelände, auf den Spuren der Schafe und ihren massenhaften Hinterlassenschaften quere ich am Talschluss zum Schwarzsee und seinen Anwohnern.
Sie beäugen mich ungläubig, ich verlasse sie und ihre Kotansammlungen bald wieder und wende mich einer Schotterrinne zu. Abschüssig und leicht ausgesetzt komme ich über den Hang zum Normalweg auf die Nordwestseite, wo die Steinmänner bequem zum Gipfel des Schloßbergs führen.
Es erwartet mich ein nettes Kreuz und ein stürmischer Wind, sodass ich beinahe versucht bin, den weiter hinten liegenden Klausnock auszulassen, der flache Rücken wirkt auf den ersten Blick wenig interessant. Doch als ich näherkomme, bezaubern mich die fantastischen Gesteinsformationen. Hunderte von geschichteten, senkrechten Platten, eine unwirkliche, orignelle Felsenwelt erwartet mich. Kein Gipfelgefühl, aber ein Zauberberg!?
Ich verstecke mich hinter einem Felsen und ziehe die Kapuze über, es stürmt enorm und von Sommer ist plötzlich keine Spur mehr. Eingemummt schleiche ich mich zurück zum Schloßberg und direkt weiter auf deutlichen Spuren Richtung Klausscharte und Schloßbergsee. Ohne Aufenthalt flüchte ich vor dem Wind weiter zum nächsten See. Nur langsam beruhigt sich der Sturm und erst am Schreinsee findet sich ein lauschiges Plätzchen. Endlich kann ich die Jacke ablegen, doch zu mehr kann ich mich nicht überwinden, das Bad lasse ich aus und quere auf dem alten, ehemals markierten Steig zurück ins Pojental.
Der Zauberberg Klausnock versteckt sich wieder, ich zottle durch die einsame Landschaft heimwärts und lasse mich dort von den mitgebrachten Tortenvariationen verzaubern.

Tourengänger: georgb


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