Tödi in einem Zuge. Ohne Fleiß kein ....., Powderskifahren

Was schon wieder auf dem Tödi, und schon wieder in einem Zuge, jetzt wird`s langsam langweilig, gibt`s denn sonst keine Berge mehr. 
Nein ganz so einfaltslos war das nicht, eher eine Ausweichtour mit kräftig Höhenmeter und vor allem Mega tollem Neuschnee.

Das eigentliche Ziel war ja der Bifertenstock, aber die Neuschneemengen haben einen Aufstieg über die geplante Route als (für mich) nicht durchführbarerscheinen lassen, wenn am Beginn des Einstiegscouloirs der Skistock problemlos 1m versinkt, kann ich mir nicht vorstellen wie ich ohne Ski rund 1000Hm schaffen soll.
Das hätte ich so nicht gedacht, zwar ist  im SLF von massiven Neuschneemengen gesprochen worden, aber die waren bei der letzten Skitour auf den Piz Kesch ja dann auch nicht vorhanden.

Die alternative war dann eben der Tödi als Minnimalziel.

So jetzt zum Anfang.
Ja ich bin mal wieder zur Nachtstund aufgestanden, 2:00 Uhr
Abmarsch in Tierfhed um 2:30 Uhr, Bei dem üblichen Schinder hoch zur Pantenbrugg heizt es gleich ein, weiter flach aber weit ins Tal hinein nach Vorder- und Hinter Sand, denn erneuten Steilaufschwung hinauf ins Tenitwang werden nochmal zehrend.
Am Ende des Aufschwungs nach gut 800Hm und knapp 2 Std. Skibuckeln, dürfen die geliebten Latten an die Füße.  

Der Schnee hier ist komplett durchgefroren. Aufstieg weiter durchs Munggenplänggli zur Gletscherzunge.
Bis zum ersten Eisbruch ist von dem vielen Schnee noch nicht`s zu bemerken, aber dann gleich viel.
Ich steige in einer gelegten Spur links vom ersten (unteren) Bruch auf, sobald ich die Spur dann ca. auf Höhe 2500m verlasse, sinke ich ewig tief ein, das geplante vorhaben Akademikerroute hoch, stirbt an dem Punkt wo ich hätte auf die Steigeisen umsatteln müssen. Zu viel Lockerschnee.

Als Trostziel ziehe ich nun hinter vielen anderen Skitourengeher zum Tödi hinauf.
Die Friedolinshütte hat so gegen 6:00 Uhr einen ganzen Pulk Türler ausgespuckt.

Durch den zweiten Eisbruch geht es bis auf eine Stelle ganz Problemlos durch, die Spalten sind alle gut zu, und es ist doch entspannter und interessanter hier, als sich durch die Schneerus zu quälen.

Etwa auf Höhe 3000m, wird`s für mich anstrengend, es sind doch schon ettliche Höhenmeter in den Knochen . Kurz vor dem Simlergrat kommt Wind auf. Per Zwiebeltechnik geht der Aufstieg vom T-Shirt Aufstieg auf dem Gletscherplateau bis zur total Vermummung am Gipfel. Immer ein Kleidungsstück mehr. Die Bise bläst am Simlergrat mächtig viel Schnee auf.
Es hat was von Gesichtspeeling. Hier muß auch noch die Sturmhaube herhalten.
Nach 7 Std. 45min, habe ich zum 3 mal den Piz Russein erreicht.

Wegen des Windes mache ich mich recht zügig an die Abfahrt.
So jetzt kommt das beste, es sind zwar schon ein paar Spuren in den Hängen, aber bei diesen Dimensionen gibt`s noch Platz genug und das bei bestem Powder.

Irgendwo auf dem Gletscherplateau mache ich mal ne kurze Vesperpause bevor es in die Eisbrüche geht.
Hier sind vorhandene Spuren schon ganz recht um den rechten Weg durch das Eislabyrinth zu finden.
Leider ist nach den Eisbrüchen das Powdervergnügen auch schon vorbei.

Auf einer nur teilweise tragenden Schneedecke geht`s hinab ins Tentiwang. Hier unten ist es nun knalle warm also wieder Zwiebeltechnik retoure. Die Ski werden wieder aufgebunden, und bis nach Tierfehd in 1 1/2 Std. hinab getragen.
Es kommen mir ettliche Türler entgegen beim Aufstieg zur Friedolinshütte, Der Shuttlebus von Tierfehd nach hinter Sand ist in Betrieb und wird wohl rege angenommen, manche kommen auch mit dem Rad herrauf.

Ich bin jedenfalls auch bei meinem dritten Tödibesuch das ganze "by fair means" angegangen.

Das Trostziel Tödi hat mit einer grandiosen Powderabfahrt belohnt.
Den Freitag brauche ich Pause, Akku füllen.