Lienzer Spitz via NE-Grat mit Abstieg via Kastenwand
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Schnee in den höheren Lagen, ein leicht ramponiertes Knie, sonnenbeschienene apere Südflanken des Alpsteins und das drängende Bedürfnis, das Bergtraining aufzunehmen, führten zu einer logischen Wahl
Vor 10 Tagen zog ich mir beim Skifahren eine Knieverletzung zu. Auf 3600m auf dem Gletscher in den Französischen Alpen, im Stemmbogen bei geringer Geschwindigkeit, manipulierte ich an meiner Kamera, als ich einen stechenden Schmerz im rechten Knie verspürte, gepaart mit dem Gefühl, dass etwas reisst. Ich konnte zur Erleichterung meines Bergführers die 2000m selbständig auf schönem Firn ins Tal fahren und auch noch die letzten Höhenmeter zu Fuss im Wald absteigen, um das Auto zu erreichen. Das MRI am nächsten Tag zeigte keinen wesentlichen Schaden, die Knieschwellung, die Schmerzen und die eingeschränkte Beweglichkeit suggerierten aber trotzdem, dass etwas passiert war. Die Schmerzen und der Erguss gingen aber innert Tagen zurück, sodass ich es nun trotzdem wagen wollte, mir eine leichte körperliche Anstrengung zuzumuten und meine Grenzen auszuloten - schliesslich steht die neue Alpstein-Saison vor der Tür!
Vor 10 Tagen zog ich mir beim Skifahren eine Knieverletzung zu. Auf 3600m auf dem Gletscher in den Französischen Alpen, im Stemmbogen bei geringer Geschwindigkeit, manipulierte ich an meiner Kamera, als ich einen stechenden Schmerz im rechten Knie verspürte, gepaart mit dem Gefühl, dass etwas reisst. Ich konnte zur Erleichterung meines Bergführers die 2000m selbständig auf schönem Firn ins Tal fahren und auch noch die letzten Höhenmeter zu Fuss im Wald absteigen, um das Auto zu erreichen. Das MRI am nächsten Tag zeigte keinen wesentlichen Schaden, die Knieschwellung, die Schmerzen und die eingeschränkte Beweglichkeit suggerierten aber trotzdem, dass etwas passiert war. Die Schmerzen und der Erguss gingen aber innert Tagen zurück, sodass ich es nun trotzdem wagen wollte, mir eine leichte körperliche Anstrengung zuzumuten und meine Grenzen auszuloten - schliesslich steht die neue Alpstein-Saison vor der Tür!
Durch den Schneefall der letzten Tage ist der Alpstein ab etwa 1400m aufwärts noch schneebedeckt, sodass die höheren Lagen noch nicht zu Touren einladen, zudem ist dort noch mit Schneerutschen und erschwerten Bedingungen zu rechnen. Was sich aktuell anbietet, sind die Südflanken des Alpsteins vom Rheintal aus, sodass ich ein schon lange vorbereitetes Projekt, den Lienzer Spitz in Angriff nehmen wollte. Wie es oben weitergehen sollte, würde ich kurzfristig entscheiden - als Optionen bestehen der Abstieg via Kastenwand, der Weiteraufstieg zum Hohen Kasten, von dort entweder der Abstieg ins Rheintal direkt oder via Staubern mit der Bahn nach Frümsen.
Ich parkierte mein Auto westlich von Plona am Waldrand (Furnis-Oberfeld) und marschierte ab Pt. 678 auf der Waldstrasse zum Einstieg der Tour. Beim Wort “Wannen” auf der 1:25’000er Karte findet sich ein kleines Weglein, welches von der Waldstrasse abzweigt, dieses führt als gut sichtbarer Schleichweg im Zick Zack immer höher führend zum Fuss des Grats des Lienzer Spitzes, wo das Gelände etwas anspruchsvoller wird. Der Einstieg zum Grat auf etwa 850m liegt von unten gesehen etwas weiter rechts, bei einer kleinen Felswand nach rechts ausholend stieg ich ein und hielt mich ziemlich strikte an den Grat. Das Gelände ist einfach, gut gestuftes gemischtes Gelände von etwa 40° Steilheit, welches ohne Hilfsmittel zu machen ist, höchstens bei mehreren Teilnehmern ist ein Helm sinnvoll, da doch immer wieder mal ein Stein zu Tale donnert. Ich versuchte, mich langsam und kontrolliert zu bewegen, um mein Knie gleichmässig zu belasten, was ganz gut ging. Auf gut 1000m kommt ein kleines Wändchen, welches nach links auf einem kleinen Weglein überwunden werden kann, dann ist man wieder auf dem Grat und kann der Falllinie nach weiter aufsteigen. Erst im obersten Drittel steilt das Gelände auf, und die Hände kommen zum Einsatz, wirklich schwierig war es nie, wobei ich heute günstige Bedingungen mit trockenem Untergrund und eher kurzem Gras hatte. Nach etwa 1:40h war ich auf dem Lienzer Spitz bzw. erreichte vertrautes Gelände, welches ich bereits von der Kastenwand her kannte.
Die Wolken verdichteten sich etwas und der Wind wurde stärker, sodass ich den Abstieg via Stauberenbahn ausschloss. Bei Föhn pflegt diese gelegentlich ihren Betrieb einzustellen, sodass ich dieses Risiko nicht eingehen wollte. Um mein Knie nicht länger zu belasten, entschloss ich mich zum Abstieg via Kastenwand, so würde ich auch wieder einfach zum Ausgangspunkt zurück kommen.
Der Abstieg via Kastenwand ist von oben nur für Leute mit Ortskenntnissen zu empfehlen, da die Markierungen von oben nicht sichtbar sind und man sich in diesem Gelände sehr leicht verirrt. Ich habe deshalb als Vorbereitung für diese Tour die Kastenwand mehrmals gemacht, im Auf- wie im Abstieg, sodass ich dafür gerüstet war. Ich verweise auf meine Beschreibung auf Hikr, trotzdem passierte es mir immer wieder, dass ich den Weg kurz suchen musste. Ich schaffte es aber gut runter und erreichte nach 1h die Waldstrasse, in weiteren 30 Minuten gelangte ich über den Wanderweg zum Parkplatz westlich von Plona.
GPS Track mit Polar v800 aufgezeichnet.
GPS Track mit Polar v800 aufgezeichnet.
Tourengänger:
pboehi

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