Kloster Banz, Vierzehnheiligen und Staffelberg - Der Gottesgarten am Obermain


Publiziert von klemi74 , 3. Mai 2016 um 18:40.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Fränkische Alb
Tour Datum: 3 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:ca. 29km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Romansthal, A73 bis zur AS Bad Staffelstein, dann der Beschilderung folgen
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse in allen Orten Weg - die größte Auswahl hat man natürlich in Bad Staffelstein
Kartennummer:Fritsch Nr. 65 - Fränkische Schweiz Blatt Nord

Nach einem Aufenthalt in meiner alten Heimat hatte ich mal wieder die Möglichkeit, einen langen Wandertag im hier nur lückenhaft erkundeten nördlichen Teil Bayerns zu verbringen. Als Ziel habe ich mir die Gegend um Bad Staffelstein, den "Gottesgarten am Obermain" ausgesucht, der von der Basilika Vierzehnheiligen und dem Kloster Banz wesentlich geprägt wurde und durch diese beiden Bauwerke auch weithin bekannt ist.

Start ist im kleinen Ort Romansthal, wo ich im "Gasthof zur Schönen Schnitterin", einer empfehlenswerten Unterkunft, genächtigt hatte. Auf größeren und kleineren Wegen, man kann sich "auf Sicht" orientieren, geht es hinunter nach Bad Staffelstein und durch den hübschen Ortskern hindurch in Richtung Kurzentrum. Vorbei an den ganz modernen und etwas älteren Hässlichkeiten im Industriegebiet ging's nach Westen in die Mainauen. Hier wird die Landschaft von einigen Baggerseen geprägt, die teilweise eher zum Baden genutzt werden, teilweise (Schlammsee) aber auch der Natur überlassen werden. Insgesamt erkennt man schon, dass die Seen künstlicher Art sind, den Wasservögeln ist es aber relativ egal. Zwischen dem Fluss und den Seen wende ich mich wieder gen Nordosten, wo ich auf eine Hauptstraße treffe, die von einem Rad- und Fußweg begleitet wird, der über den Main nach Westen hinüber nach Unnersdorf führt.
Direkt nach der Mainbrücke geht rechts bei einem Café ein Wanderweg weg, der, einmal eine Straße überquerend, hinauf zum Kloster Banz führt. Teilweise ist der Weg tatsächlich steil, er führt durch einen schönen alten Buchenwald. Oben am Kloster ist schon einiges los, es ist halt ein bekanntes Ausflugsziel. Als Kloster werden die Gebäude freilich nicht mehr genutzt, sie dienen als Tagungsstätte der "CSU-nahen" Hanns-Seidel-Stiftung. Die Kirche kann zwar betreten werden, eine echte Besichtigung ist aber nur im Rahmen einer Führung möglich. Natürlich gibt es auch eine Klosterwirtschaft, die habe ich aber ausgelassen, ich hatte ja noch einiges an Wegstrecke vor mir...

Nach dem Kloster geht es ein kurzes Stück auf gleichem Weg zurück, dann aber den Beschilderungen folgend hinab nach Hausen, einer Ansammlung von wenigen Häusern und einer großen Fabrik. Hier quert man auf einem Kraftwerksdamm den Main und geht weiter in Richtung Reundorf. Der in der Karte verzeichnete Weg entlang der Baggerseen ist als Privatgrund ausgewiesen und mit mehreren Verbotsschildern, auch für Fußgänger, versehen.
In Reundorf folgt man den Schildern nach Grundfeld und hat den uninteressantesten Abschnitt vor sich - man bewegt sich nämlich zwischen einer Bahntrasse und der Autobahn. Erst kurz vor dem Dorf wird die A73 gequert und auf Feldwegen geht es hinein in den Ort. Recht verwinkelt führt die Beschilderung durch Neubaugebiete, bis sie schließlich auf die Straße hinauf nach Vierzehnheiligen trifft. Entlang der Straße und auf einem nahen Wiesensteig erreiche die weithin bekannte Wallfahrtskirche. Hier ist so richtig viel los, für die Busladungen an Menschen stehen auch eine Reihe an Souvenirshops und Gaststätten bereit. Ich hätte hier auch einkehren wollen, nur leider gab es nur vollwertige Mahlzeiten und Brotzeitplatten - eine Kleinigkeit in Form einer Bratwurstsemmel gibt's hingegen nicht. Also habe ich mich mit einem Bier in der Klosterbrauerei begnügt, ansonsten habe ich mir den Appetit für die Wirtschaft auf dem Staffelberg aufgehoben.

Nach der Rast bin ich auf dem bestens beschilderten Weg in Richtung des Staffelberges aufgestiegen. Wo dieser schon auf der Albhochfläche nach rechts abzweigt, bin ich geradeaus gegangen, um dem Alten Staffelberg einen Besuch abzustatten. Dieser wird auf einem kleinen Steig bezwungen, der zuletzt durch einen kaminartigen Spalt zwischen den Felsen führt, Schlüsselstelle der Rundtour. Auf dem Alten Staffelberg wächst ein schöner lichter Laubwald, dazu ist es hier absolut still - ein empfehlenswerter Abstecher. Auf weiterhin kleinem Pfad geht's hinunter zum Waldrand und danach kurzzeitig weglos zu einem Schotterweg und zum Orientierungspunkt Ützinger Kreuz.
Hier ist wieder der Staffelberg angeschrieben, ich bin dem Weg aber nur bis dorthin gefolgt, wo man den kleinen Spitzberg besteigen kann. Der hat seinen Namen zurecht, sind die letzten Meter doch von allen Seiten steil. Interessant ist hier der lichte Kiefernwald an der Südseite des Hügels, durch den es auch wieder zurück zum Hauptweg geht.
Nun stand noch ein letzter Anstieg zum Gipfelplateau des Staffelberges an. Jetzt ist der Weg breit und nicht sehr steil, schließlich sind hier ja auch viele Leute unterwegs. Oben an der Abbruchkante hat es einen schönen Tiefblick ins Maintal, den ich wegen des inzwischen heftigen Windes aber gar nicht richtig genießen konnte. Dafür gibt es an der Staffelbergklause, also der Wirtschaft, die erwünschte Kleinigkeit - allerdings nicht heute, ich habe mal wieder den Ruhetag erwischt...
So ging es also zurück nach Romansthal, zunächst der Markierung "M" steil bergab folgend, dann auf einem Fahrweg quer durch die Wald- und Wiesenhänge.

Fazit:
Eine absolut lohnende Mittelgebirgsrunde, die ein bisschen Kondition fordert. Weite Strecken sind absolut einfach, nur am Spitzberg und am Alten Staffelberg wird das T1-Niveau kurz überschritten. Das Wetter war anfangs gut, ab Mittag bauten sich immer größere Wolken auf, die mich aber bis ins Ziel in Ruhe ließen.

Gehzeiten:
Zum Kloster Banz: 2h15
Nch Vierzehnheiligen 1h10
Zum Staffelberg: 1h15
Nach Romansthal: 20min

Tourengänger: klemi74


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