Kurzbericht 

Engelspitze (2291m) - Firn oder Powder, eine schwere Entscheidung !?!


Publiziert von Andy84 , 27. November 2018 um 21:42. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:20 März 2016
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m

Das Kelmer Kar bietet eine relativ pulverschneesichere, aber auch hochfrequentierte Skitour, welche jedoch sehr sichere Verhältnisse erfordert. Es sind einige Varianten möglich, wie z.B. auf den Kalten Stein, auf den Sealakopf oder auf die Engelspitze. Letztere wird im Winter auch recht gerne von Westen aus über einen schmalen Gratrücken besucht, wobei schon geringes Abweichen vom Gratrücken in recht lawinenkritisches Gelände führt.

Wir starten heute von der Hauptstraße unterhalb von Kelmen entlang des Karbaches durch den Wald. Wie so häufig sind die ersten Höhenmeter im Wald unangenehm eisig, da der Schnee regelmäßig von Skitourengehern auf der engen Route "abgekratzt" wird. Zügig erreicht man aber das Kelmer Kar, wo sich das Gelände weitet und das weite Kar eine recht große Anzahl an Varianten mit eigenen Pulverschneelinien zulässt.
Wir steigen zuerst nicht direkt zum Grat zwischen Engelspitze und Sealakopf auf, sondern direkt in Richtung Engelspitze bis knapp unter eine Felswand, um dort einige Schwünge in einem gesetzten, perfekten 5* - Pulverschnee zu setzen. Besser kann es nicht sein.
Nachdem wir das Kelmer Kar gefahren sind, steigen wir nun zum Verbindungsgrat zwischen Engelspitze und Sealakopf auf. Die letzten Meter unter der Gratkante sind ordentlich steil und verlangen auch wegen der schattseitigen, kammnahen Exposition ganz sichere Verhältnisse. Durch größe Geröllbrocken werden hier in der Schneedecke viele kleinräumige Übergänge von viel zu wenig Schnee erzeugt, wodurch es viele Triggerpunkte für Schneebrettlawinen gibt. Typisches Lawinengelände also. Heute sind die Verhältnisse aber perfekt.

Am Verbindungsgrat angekommen, schlendern wir gemütlich weiter zur Engelspitze, um dann in Richtung Süden den Schlierekopf zu überschreiten und den Rudigerkopf zu besteigen. Ein toller Schaulauf mit grandioser Aussicht auf die Lechtaler Juwelen. Wir kommen um 12:00 Uhr auf dem Rudigerkopf an. Genau richtig, den an einem nicht zu warmen Tag im März firnen die südwestseitig exponierten Hänge des Rudigerkopfes genau zu dieser Uhrzeit auf. Wer plant, die schönen, freien Hänge des Rudigerkopfes nach Sudwesten ins Brentersbachtal abzufahren sollte sich seiner Sache aber schon sicher sein. Denn unterhalb der Jagdhütte wartet nochmal steiles, unübersichtliches Waldgelände, welches nur bei hoher Schneelage befahren werden sollte, oder wenn der Sommerweg unterhalb der Jagdhütte schon aper ist und zu Fuß begangen werden kann.

Wir genießen die tollen Firnhänge und schieben unten dann das leicht fallende Brentersbachtal zügig raus und kommen in Namlos an. Hier muss sich einer opfern, um per Daumentaxi zurück zum Auto zu gelangen und die Anderen abzuholen. Zur Not könnte man die Strecke auch zu Fuß zurücklegen - mit Skischuhe aber ein etwas mühseeliges Unterfangen.

Tourengänger: Andy84, Kommunist


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