SAD* am Martinschacht


Publiziert von lainari , 19. März 2016 um 20:59.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Elbsandsteingebirge
Tour Datum: 6 März 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 180 m
Abstieg: 180 m
Strecke:10,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Markersbach, Bus möglich (fährt nicht am Wochenende)
Kartennummer:1:30.000, SK Nr. 17 Sächsisch-Böhmische Schweiz oder 1:20.000, SK Nr. 94 Bad Gottleuba-Berggießhübel und Umgebung

Erkundungen im Berggießhübeler Bergbaurevier II
 
*Search and document
Über das Wochenendwetter hatte ich zurückliegend schon referiert. Um nicht verdrießlich zu werden, startete ich daher den zweiten Teil meiner montanhistorischen Erkundung. Da sie im ersten Anlauf nicht das gewünschte Ergebnis brachte, schloss sich auch hier ein Zweitbesuch an.
 
Der Startpunkt zu meiner Erkundungstour lag in Markersbach. Ab dem Gasthaus „Zur Linde“ lief ich ein kurzes Stück den Ort aufwärts und bog nach rechts auf den O-Weg ein. Dieser verlässt in direkter Linie den Ort und erklimmt die Flanke des bewaldeten Talhanges. Nach kurzem Aufstieg bog ich auf den talabwärts in gleichmäßig geringem Gefälle verlaufenden Mittelhangweg (auch Dreiweg) ein. Über den asphaltierten Forstweg Eisenstraße ging ich später in Richtung Berggießhübel bis zum Fuchsbach. Entlang des Baches stieg ich aufwärts bis zu einer Einkerbung, die dem im unteren Teil verbrochenen St. Martin Stolln zugeordnet werden könnte. Dem gedachten Verlauf folgend, kam ich zur Schachtplombe des alten Martinschachtes, der auch das 3. Lichtloch und zugleich das Ende des Zwiesler Tiefen Erbstollns bildete. Hier wurde einst das Martinzecher Lager ausgebeutet, ein Magneteisenerzlager. Die Spuren des intensiven vor- und frühindustriellen Bergbaues prägen in Form von Mulden, Trichtern und Halden das Gelände. Am Ende des östlich davon liegenden Grubenfeldes fand ich im Zweitversuch den Lochstein SB 1 HUM 1725/WG 2 UM 1725 (St. Bartels 1. Halbe Untere Maß/Wills Gott 2. Untere Maß). Südöstlich im Bereich um eine Wiese bergwärts ansteigend, befand sich ein Gruben- und Haldenfeld, das dem Abbau des Haberland Lagers gedient haben dürfte. Über den Sandhübelweg kam ich im Verlauf zur Kreuzung an den Eibischsteinen. Weiter auf dem Nassen Hauweg und danach auf dem O-Weg laufend, kehrte ich wieder nach Markersbach zurück. Mit dem Zweitbesuch dieses Reviers konnte ich meine Erkundungen im Berggießhübeler Bergbaurevier jetzt erfolgreich beenden. Für das kommende Osterfest hoffe ich auf besseres Wetter und ganz andere, neue Entdeckungen und Erfahrungen.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 3 h 15 min/1 h. Die Strecke ist mit T2 zu bewerten.
Die besuchten Grubenfelder sind durch Blockwerk und Gestrüpp (z. T. Brombeeren) sehr unwegsam und sollten bevorzugt in der vegetationsarmen Zeit aufgesucht werden.
Die am 06.03./19.03. besuchten Bergbauspuren sind bis auf den Martinschacht nicht ausgeschildert/erklärt. Die Relikte habe ich freihändig nur nach eingeprägtem Wissen aufgefunden.
Ein fundierte Zusammenstellung der Bergbaugeschichte mit Karten, Skizzen und Rissen findet sich in A. + S. Fischer, Geschichte der Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel, Teil 3 Bergbau und Eisenverarbeitung.

Tourengänger: lainari


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»