In den Kessel von Ostrov (Eiland) und durchs Himmelreich


Publiziert von lainari , 10. Dezember 2011 um 21:49.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Elbsandsteingebirge
Tour Datum:27 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   CZ 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 370 m
Abstieg: 370 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bus Linie 218 Pirna-Bahratal (fährt nicht am Wochenende) bis Markersbach
Kartennummer:1:15.000, SK Nr. 95 Rosenthal-Bielatal und Umgebung

Konditionierungstour im Spätspätspätherbst
 
Adventsstimmung bei sonnigem trockenen Wetter mit 5 Grad plus? – Definitiv nein! Die Weihnachtsdekoration konnte ich getrost auch noch später aufstellen, mein zum Mittag verzehrter Hasenrücken (besser gesagt Kaninchen) wollte mit mir laufen…

Kurzentschlossen suchte ich das Wichtigste zusammen und kleidete mich ein. Wenig später strebte ich raschen Schrittes von Markersbach aus die Rosenthaler Straße bergwärts. Am Kammerhof hatten sich schon erstaunlich viele Weihnachtsbaumkäufer eingefunden. Vorbei an einem blühenden Senf-Feld erreichte ich die Hochfläche und passierte den Wanderparkplatz am Schwert-A-Weg. Kurz nachdem ich von der links abzweigenden Straße auf einen Forstweg gewechselt war, kam ich zur Kreuzung Alte Rosenthaler Straße/Diebsgrund. Hier hielt ich mich rechts und wanderte entlang des Diebsgrundes. An der Kreuzung Diebsgrund/Zauschengrund ignorierte ich den rechten und mittleren Weg und blieb am Talboden auf einem Pfad. Einige höhere Felsen säumten nun die Talflanken. Offenbar werden sie als Kletterziele genutzt, denn ich bemerkte eine Personengruppe neben dem letzten größeren Exemplar. Ab hier war mein Pfad eher von Hufen als von Füßen gespurt. Nachdem ich eine kleine Höhenstufe überwunden hatte wurde das Tälchen immer flacher. Ich versuchte der nur noch schwach sichtbaren Einkerbung weiter zu folgen und traf wie geplant in einem „Grauer Wolf“ genanntem Areal auf den Mehlsteig. Diesen nutzte ich wenige Meter nach links laufend und bog nach rechts auf den Grenzflügel auf. Dort kam ich später zur Kreuzung Grenzflügel/Glasergrundweg, die ich geradeaus passierte. Nach kurzem Anstieg führte mich der Weg auf der Hochfläche zur Grenze. Dort lief ich auf dem Grenzpfad nach rechts, bis ich auf einen tschechischen Wanderweg traf. Hier bog ich nach links und stieg in den Felsenkessel von Ostrov (Eiland) hinab. Zunächst blieb ich am Hang und lief auf gleichbleibender Höhe in Richtung eines ausgeschilderten Aussichtspunktes. Dann machte ich kehrt und stieg zur Siedlung ab.
 
Vorbei am etwas angejahrten Feriendorf laufend kam ich am Gasthaus „Pod Císařem“ an eine Kreuzung, an der ich rechts abbog. Nun passierte ich einen Teich und in den Wald eingetreten, begann der Aufstieg über den Tovární stezka (Fabriksteig) ins Himmelreich. Nicht, dass eine Reise in die ewigen Jagdgründe bevorstand – nein – der Name für diese kleinräumige Felsenlandschaft, soll sich daher ableiten, dass man beim Aufstieg nur Felsen und Himmel sieht – man muss auch nicht jede Namensfindung verstehen. Auf jeden Fall haben mich die (mir bisher unbekannten) Felsen beeindruckt. Hierhin muss ich noch einmal mit etwas mehr Zeit im Gepäck zurückkehren. Ich erreichte die Hochfläche. Doch was war das – Schnee? Es hat doch seit gut anderthalb Monaten keinen richtigen Niederschlag gegeben. Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass es sich um große Mengen Raureif handelte, die von den Bäumen abgeworfen wurden. Der Wald hatte hier arg gelitten, stellenweise waren etwa 40 Prozent der Bäume beschädigt, Äste oder ganze Wipfel waren herunter gebrochen. Die andauernde konstante Witterung hatte dafür gesorgt, dass sich die feuchte Luft aus dem böhmischen Becken bei Frost als Unmenge von Raureif niederschlug, bei aufkommendem Wind brachen die Äste dann wie Glas ab. Durch diese Szenerie näherte ich mich Tisá (Tyssa). Kurz vor dem Erreichen des Ortes bog ich rechts ab und lief wieder Richtung Grenze. Aus Zeitmangel blieben ein Besuch der Tiské stěny (Tyssaer Wände) sowie der geplante Weiterweg über Rájec (Raiza) einer späteren Ganztagestour vorbehalten. An der Grenze angekommen passierte ich den Wegweiser Nad Rájcem. Auf dem Grenzpfad ging es bis auf Höhe einer Schonung mit Bretterverschlag auf tschechischer Seite. Hier bog ich nach rechts und gelangte über den K-Weg zur Forsthütte an der Bohlenschneise. Dort ging ich links herum und nutzte diese ein Stück, um dann an der nächsten Kreuzung nach rechts zu schwenken. Auf dem Mehlsteig lief ich zum nächsten Abzweig, wo ich links auf den Moorteich traf. Über die Hirschstange ging es im schwindenden Licht weiter zum Schwert-A-Weg. Die Sonne war bereits untergegangen und ich musste die Schritte beschleunigen. Ich passierte die Kreuzung Schwert-A-Weg/Zauschengrund und verließ später den Weg nach links Richtung Markersbach-Anbau (Buchenhain), blieb jedoch vor Erreichen der Siedlung parallel im Wald. Abschließend bog ich nochmals nach links und stieg zum Ringelteich ab. Der Weihnachtsbaumverkauf am Kammerhof schloss gerade und der Inhaber entdeckte mich im Vorbeigehen und lud zu einem Glühwein ein. Nach einer angeregten Unterhaltung schloss ich unterhalb an der Talstraße in Markersbach meine Runde am Ausgangspunkt ab.

Tourengänger: lainari


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 8679.kml

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