Morro Meceñe (387m) - Bekanntschaft mit der teneriffischen Bergwelt

An unserem zweiten Urlaubstag auf Teneriffa sollte es von unserem Hotel in Costa Adeje auf den markanten Roque del Conde (1001m) gehen.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir allerdings noch keine Wanderkarte, sodass ich behelfsmäßig die Karte einer Outdoor-App auf mein Smartphone geladen habe, die es notgedrungen auch tun sollte. Eigentlich.

Nachdem wir auf Straßen in einer Stunde bis zu den höchstgelegenen Villen der Stadt gelangt waren, sollte es laut der Handy-Karte in der "Calle Melilla" einen Abzweig zu einem eingezeichneten Weg geben, der Richtung Vento und Roque del Conde führen sollte. Leider war die Straße eine Sackgasse und am Ende mit einer Felswand bzw. Mauer abgegrenzt und unüberwindbar für uns. Also versuchten wir es eine Straße höher - in der höchsten (Calle Andorra) - wo wir am nordwestlichen Ende eine Straße entdeckten, die zu einer Art grauem Wassersilo hinauf führte. Dort querte sie den Hang über den Häusern, um auf der anderen Seite wieder zur Straße hinab zu führen. Dort sollte eigentlich ein Weg nach Vento abzweigen. Eigentlich.
Statt eines Weges waren hier nur Wasserleitungen und Trampelpfade zu finden. Nachdem wir einige Minuten auf der Suche nach einem anständigen Weg in der Botanik (die sich teilweise sehr zu wehren weiß) herum geirrt sind, trafen wir einen Einheimischen, der uns zu verstehen gab, dass der Weiterweg zum Conde zum einen recht anstrengend, da teils weglos, und zum anderen von hier sehr zeitintensiv wäre.
Daher entschieden wir uns, den Conde Conde sein zu lassen und uns auf den nächsten Hügel zu begeben. Dieser war die wenig ausgeprägte Kammerhebung des Morro Meceñe im Süden, laut peakery.com 387 m hoch (-> peakery.com/morro-mecene-spain/). In der Wanderkarte, die wir uns tags darauf zulegten, ist keine Höhenangabe vermerkt.
Um auf den Morro Meceñe zu gelangen, wandert man zurück zur Kreuzung östlich der Villen, und dann zu einem verfallenen Haus wenig südlich. Von dort geht es dann auf Pfadspuren in wenigen Minuten zum schon sichtbaren felsigen Gipfelkopf, bei den man dann für sich die bestmöglichste Anstiegsroute wählt; ohne einen Ier kommt man aber wohl nicht aus.
Alles in allem sollte der Anstieg vom Meer aus bis zum höchsten Punkt nicht länger als anderthalb Stunden dauern (Umherirren natürlich nicht eingeschlossen).
Dort oben genossen wir dann die Ruhe und die teneriffische Frühlingssonne - das bedeutet 25°C, bevor es dann auf dem gleichen Weg wieder bergab ging.

Schwierigkeiten:
Hotel - Calle Andorra (oberste Straße): T1 (Straßen)
Calle Andorra - Morro Meceñe: T3, I (Pfadspuren, teils weglos)

Fazit:
Netter Spaziergang mit finaler Kraxeleinlage auf einen unbedeutenden Felskopf oberhalb von Costa Adeje. 80% der Tour werden auf unattraktiven Straßen zurückgelegt, für Naturfanatiker ist die Tour sicherlich nix.
Der Weiterweg zum Roque del Conde ist nur mit vernünftiger Karte, genug Zeit und langer Hose (Opuntien!!) empfehlenswert (wenn er es überhaupt ist - dann doch lieber der Normalweg von Arona aus).