Über die Blackter Flüe
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Sehr schöne und spannende Schneeschuhtour über einen im Winter selten begangenen Gipfel mit schmalen Schneegraten
Wieder die dieser Tage allgegenwärtige Frage: To ski or not to ski? Zwecks Schonung des Belags fiel die Entscheidung schon wieder auf die Schneeschuhe, was sich rückblickend für eine Tour im Mittelbünden 100% gelohnt hat. Die Überschreitung von Seta und Blackter Flüe stellt ausserdem eine wunderschöne Exkursion abseits des oft überlaufenen Mattjisch Horns dar, welche dem Schneeschuhtouristen vorenthalten bleibt. Da man durchwegs auf dem Grat unterwegs ist, kann die Tour auch bei nicht ganz sicheren Lawinenverhältnissen gemacht werden, bei mehr Schnee muss allerdings die Verwächtung berücksichtigt werden. Die Schnee-Schneide ist stellenweise messerscharf und ihre Begehung stellt einen wahren Genuss dar, besonders wenn die Wintersonne wider Erwarten über die frisch verschneite Landschaft scheint.
Etwas östlich von Langwies über Wiesen und schliesslich steilen Wald aufwärts bis das Fahrsträsschen vor Len erreicht wird. Obwohl die Karte Lichtungen ausweist, über welche man die langen Schleifen abkürzen könnte, bleibt man besser auf dem Weg, da der Wald ruppig ist. Ab einer Höhe von 1700 m.ü.M. liegt allmählich immer mehr Schnee und das Spuren wird anstrengender, besonders da auf dem Fahrweg eine grosse Distanz mit nur relativ wenigen Höhenmetern zurückgelegt wird. Zwischen den Lawinenverbauungen hindurch geht es schliesslich auf das aussichtsreiche, von der Wintersonne überflutete Plateau von Seta. Bald ist auch der grosse Steinmann auf dem Gipfel erreicht. Kurzer, steiler Abstieg ins Blackter Fürggli. Hier beginnt die Überschreitung der Blackter Flüe, im Sommer ein markierter Bergweg. Man folgt alles exakt der Gratkante, stellenweise doch etwas exponiert, aber immer wunderschön und aussichtsreich. Besonders vor dem kotierten Gipfel Pt 2320 wird der Grat spannend, eine scharfe horizontale Schnee-Schneide. Im Abstieg von diesem Gipfel verursachten wir eine eindrückliche Fernauslösung eines grossen Wächtenpakets, welches sich in eine ziemlich weitreichende Lawine (ca. 300 Höhenmeter) nach Osten verwandelte. Alles weiter dem Grat entlang mit etwas Auf und Ab zur Wit Furgga. Die Tour könnte noch zum Mattjisch Horn verlängert werden, doch nach der Einsamkeit der Blackter Flüe schien dies nicht anziehend (ca. 20-30 Personen am Berg unterwegs). Abstieg direkt über Campadiel und Matte zurück nach Langwies. Ab einer Höhe von 1800 m.ü.M. lagen nur noch rund 10 cm Neuschnee auf dem Gras – mit Ski noch nicht fahrbar.
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