Allgäuer Wandertrilogie Etappe 37: Oberreute-Weiler

Die Hochsträß ist der westlichste über 1000 Meter hoch gelegene Hügel des Allgäus. Das Pfändermassiv ragt zwar noch etwas höher auf, befindet sich aber vollständig auf österreichischem Gebiet und damit nicht mehr im Allgäu.

Die auch als Sulzberger Rücken bezeichnete Hochfläche mit kaum ausgeprägten Erhebungen ist ein ideales Wanderterrain. Die leichte Erreichbarkeit von Sulzberg und Oberreute in Kombination mit schönen Aussichtspunkten, vielseitigen Landschaftsformen und der direkten Grenzlage zieht viele Wanderer an. Auf dem Rücken ist der lehrreiche "Grenzerpfad" angelegt, der auf spielerische Art über die Besonderheiten der Gegend informiert. Am Kalten Brunnen findet man neben dem Brunnen und einer Holzhütte einen Abenteuerspielplatz für Kinder.

Die 37. Etappe der Allgäuer Wandertrilogie von Oberreute nach Weiler ist nicht allzu lang. Man sollte sich allerdings für den Genuss der Naturschönheiten gebührend Zeit nehmen.

Der Wechsel von freier Wiesenfläche, Waldspaziergang, Moorwandern auf Holzstegen und das Durchschreiten tiefer Tobel wie der Hausbachklamm macht die Wanderung ungewöhnlich abwechslungsreich. Bis Weiler sind lediglich 230 Höhenmeter aufzusteigen, so dass die Etappe nicht sonderlich anstrengend ist.
Für den Rückweg geht es über den Oberberg zurück nach Oberreute. Von den Südhängen des Oberbergs bieten sich an verschiedenen Schaupunkten weite Ausblicke in die Schweiz, nach Österreich und in die Allgäuer Hochalpen.



Zur Schwierigkeit:

T 1, ohne technische Schwierigkeiten
In der Hausbachklamm muss mit nassen und rutschigen Passagen gerechnet werden, der Aufstieg zum Oberberg ist teilweise steil


Zum Zeitbedarf:

Oberreute-Martinshöhe: 10-15 min
Martinshöhe-Irsengunder Höhe: 5 min
Irsengunder Höhe-Hochsträß: 20 min
Hochsträß-Moorweiher: 10 min
Moorweiher-Schnellers: 25 min
Schnellers-Hausbachklamm-Weiler: 55 min
Weiler-Oberberg: 40 min
Oberberg-Oberreute: 25 min



Auch dieser Abschnitt der Wandertrilogie ist bestens markiert und kaum zu verfehlen.

Wegen der unmittelbaren Nähe zu verschiedenen Gewässern und damit verbundener Rutschgefahr sind feste Schuhe ratsam.

Die Martinshöhe (952m) und noch mehr der Oberberg (907m) sind hervorragende Aussichtspunkte. Beim südseitigen Abstieg vom Oberberg trifft man kurz unter dem Sendeturm auf eine Aussichtsplattform mit tollem Blick in die Schweizer Alpen. Kurz darunter liegt der mit drei Nadeln gekennzeichnete Trilogieplatz (Schaupunkt Säntis) mit ebenfalls schönen Ausblicken.

Auf dem Hochsträßgipfel (1040m) steht noch das alte Grenzhäuschen, in dem sich Original-Ausrüstung der damaligen Grenzbeamten befindet. 

Im Wildrosenmoor führt ein Holzplankenweg mitten durch das Feuchtgebiet.

Weiler (632m) war ab 1570 mehr als 200 Jahre lang habsburgisch, also österreichisch. Der rote Ortswürfel erinnert wie das rot-weiße Wappen an diese Zeit. Im Jahre 1821 fand die erste erfolgreiche Emmentaler-Produktion statt. Später gab es die erste Emmentaler-Lehrsennerei.
Sehenswert im Ort sind das Kornhaus und das Heimatmuseum sowie im Südosten die Kapelle St. Sebastian. Etwas nordöstlich von Weiler liegt ein großer Eiszeitfindling, der Erratische Block, und im Südwesten ein mächtiger Nagelfluhbrocken, der Enschenstein.