Rüwlispass, von St. Stephan nach Gstaad

Strahlende Sonne und grüne Matten im oberen Simmental lassen die Wanderschuhe nicht zur Ruhe kommen. In St. Stephan marschieren wir noch auf frostigem Boden entlang der Simme los. Bald sind wir über dem Kältesee. Weil der Wanderweg zum Rüwlispass im Schatten verläuft, verlassen wir ihn bei Chälmad und wandern über den offenen Wiesenrücken an braunen Alphäusern vorbei nach vorderi Bire, immer mit prächtigem Blick zurück zu den mächtigen Felsen der Spillgertengruppe.

Bei Gumisegg 1618m endet das Alpsträsschen im Schnee. Ein parkiertes Auto hat  vier Schneeschuhgänger ausgespuckt, die die Hütte auf dem Lasenberg anzielen. Wir halten uns an die apere Seite und  treffen erst kurz vor dem zugefrorenen Seelein der Passhöhe auf eine harte, gut gängige Schneedecke.  Das Bänklein an der Südwand des Hüttleins auf dem Rüwlispass bietet sich zur Mittagpause an. Wir bräteln faul in der Sonne und wetten, ob der neu aufgetauchte, flotte Einzelgänger die vier aus dem Auto bis zum Grat einholen wird. Das tut er und marschiert über den Grat weiter, wo er hinter dem Rüwlishorn verschwindet.

Auch wir brechen schliesslich auf und gelangen via Zwitzeregg zum Panoramasträsschen mit Naturbelag, das von der vorderen Parwenge über Parwenge  zur Wirtschaft Hornberg führt, immer mit Prachtsblick  ins Tal von Gstaad und zur Gummflue. Den Skibetrieb auf den schmalen Schneebändern unter der Hornflue verlassen wir gleich wieder. Am Wanderweg nach Gfell blühen vielerorts Buchs-Kreuzblumen und einzelne Frühlingsenzian, im Lothar-Hang hinab nach Gstaad dann Leberblümchen, bevor der Weg in die Thujahecken der Villen eintaucht.