Lärchengold und Matterhorn: Zermatter Seen-Wanderung in der Zwischensaison


Publiziert von marmotta , 29. Oktober 2015 um 18:40.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:24 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Zermatt - Winkelmatten - Findeln - Eggen - Findelalp - Grindjesee - Tällinen - Flue - Stellisee - Blauherd - Sunnegga - Chüebord - Furggegga - Zum Stei - Winkelmatten - Zermatt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Zermatt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Zermatt

Das Matterhorn ist nicht nur der berühmteste, sondern auch einer der meistfotografierten Gipfel der Schweizer Alpen. Besonders beliebt ist dabei die Kombination mit einem der Seen zwischen Gornergrat und Oberrothorn - Sujets wie die Matterhornspiegelung in Riffel- oder Stellisee oder die im Spätherbst goldgelb leuchtenden Lärchen am Grindjesee mit dem Matterhorn dahinter lassen Fotoapparate heiss laufen und zieren unzählige Kalenderblätter…
 
Da mich der Bergbahn- und Skitourismus rund um Zermatt eher abstösst, war für mich immer klar, dass ein Besuch der fotogenen und berühmten Seen mit der noch berühmteren Gipfelkulisse nur in der (kurzen) Zwischensaison in Betracht kommt, wenn zumindest die Bergbahnen von Zermatt in´s Gebiet Sunnegga-Blauherd-Unterrothorn still stehen und sich nur wenige Menschen zu Fuss in dieses Gebiet verirren.
 
Nach Ankunft in cff logo Zermatt verbringen wir nicht allzu viel Zeit im schattigen Dorf, sondern folgen der Beschilderung Richtung Findeln. Über den Winterwanderweg erreichen wir die schön am Sonnenhang gelegene Alpsiedlung, wo einige Arbeiten an den Häusern im Gange sind. Ansonsten ist jedoch alles verlassen und die bekannten, urchigen Bergrestaurants bis zum Beginn der Wintersaison geschlossen.
 
Von Findeln (2051 m) steigen wir hinauf nach Eggen (2177 m), von wo ein schöner Höhenweg die sonnendurchfluteten Hänge der Findelalp nach Osten quert. In der Flanke über uns können wir einige Gämsen beobachten, während unter uns der (künstlich angelegte) Moosjesee mit seiner bizarren, fast surreal anmutenden türkisen Farbe ins Auge sticht. Wir verlassen den Höhenweg, um auf einem (nicht markierten) Pfad zum Grindjesee (2334 m) abzusteigen - eine der Hauptattraktionen des Tages!
 
Der Zeitpunkt unseres Besuchs scheint perfekt gewählt: Die Lärchen, die den See gegen das Matterhorn malerisch einrahmen, sind auf dem Höhepunkt ihrer Färbung angelangt. Der See ist bereits mit einer dünnen Eisschicht bedeckt und strahlt dadurch eine besondere Ruhe aus. Die riesigen Felsen mit ihren feurig-farbigen Flechten runden das wunderschöne Ambiente ab - der Grindjesee ist (zumindest in dieser Jahreszeit) definitiv einer der schönsten Bergseen, die ich je gesehen habe!
 
Nach einer langen Foto- und Picknickpause geht es zurück auf den Höhenweg und weiter zu P. 2444. Wir stiegen vom See weglos direkt den Hang steil hinauf, man könnte aber auch über den Fahrweg auf dem Moränenkamm dorthin gelangen. Über Tälinnen erreichen wir das Bergrestaurant Flue, das sich -wie die gesamte Gastronomie im Gebiet- im "Herbstschlaf" befindet. Während die sonnenexponierten Flanken bis auf Höhen von über 3000 m schneefrei sind, muss in der Traverse durch das Tälinnen-Tal das einzige Mal kurz über Schnee gegangen werden. Vom Bergrestaurant Flue geniesst man einen herrlichen Blick auf Rimpfischhorn, Strahlhorn und Adlerhorn.
 
Das nächste Highlight wartet danach mit dem Stellisee (2537 m) auf. Durch die perfekte Spiegelung des Matterhorns ist er wohl der berühmteste der insgesamt 5 Seen in diesem Gebiet. Leider ist das Licht durch die am Mittag aufgezogene dichte Schleierbewölkung ziemlich fahl, was unserer Begeisterung jedoch keinen Abbruch tut.
 
Höhehaltend erreichen wir anschliessend die Station "Blauherd" (2571 m). Über die wenig erbaulichen Anlagen des Skigebiets geht es dann über breite (Ski-)Pisten hinunter nach Sunnegga (2288 m). Nun tauchen wir bald wieder ein in das goldgelb leuchtende Meer der Lärchen, die uns bis hinunter nach Zermatt begleiten. Auch wenn die Wanderwegweiser nach Ende der Sommersaison diesen Weg nicht mehr ausweisen, kann von Furggegga (Aussichtspunkt mit Bank) auf einem schönen und gut angelegten Weg zunächst auf dem Kamm, später im Zick-Zack durch den Lärchenwald, bis zur Wegverzweigung "Zum Stei" (1887 m) abgestiegen werden, wo man wieder auf den breiten Winterwanderweg trifft. Momentan ist sowieso alles schnnefrei, bei Schnee und Eis ist von dieser Variante natürlich eher abzuraten!  

Tourengänger: marmotta, nevada


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Kommentare (2)


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trainman hat gesagt:
Gesendet am 29. Oktober 2015 um 23:43
Bei solchen Lichtverhältnissen und Motiven macht das Fotografieren Spass...
Grüsse
trainman

marmotta hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Oktober 2015 um 07:31
Ja, es war drum auch eher Foto- als Bergtour! Seitdem ich vor Jahren ein Oktober-Kalenderblatt mit dem Grindjesee in den Händen hielt, war es mein Wunsch, einmal diesen Ort zu dieser Jahreszeit zu besuchen.

G.
marmotta


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