Abwechslungsreiche Rundtour über die Vogelkarspitze, 2522, mit leichter Kletterei


Publiziert von windi , 18. Oktober 2015 um 13:46.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:22 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1460 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sylvenstein-Speicher, mautfrei bis Hinterriß. Dort parken. Auffahrt mit dem MTB zur Rohntal-Alm macht die Tour angenehmer.
Kartennummer:Karwendelgebirge, Bayer. Landesvermessungsamt, 1:50000

Die Beschreibungen und Tips im Karwendel-Alpenvereinsführer ergeben zusammengesetzt eine schöne und abwechslungsreiche Rundtour über Rohntalalm, Vogelkarscharte, Gipfel, Schlichtenkarspitze, Bäralplkopf, Bäralplsattel, Gjaidsteig, Joch nördlich der Steinkarspitze, Rohntalalm.
Beim Aufstieg zur Vogelkarscharte leitet der Führer nach Westen unter die Ost-Abbrüche der Steinkarspitze. Dort sind Schutt und Latschen und man kommt ganz gut durch. Vermutlich ist es aber leichter, dem Wanderweg Richtung Torscharte bis zu seinem Knick nach Ost zu folgen und dann weglos nach SW hinaufzuqueren. Ziel ist das rechte  Schotterfeld, das am höchsten hinaufzieht unter die schräge, mit glatten Platten durchsetzte Wand zwischen Östl. Karwendelspitze und Vogelkarspitze. Nach einer Querung nach links im unteren Wandteil geht’s im griffigen, oft schuttbesetzten, rechten Wandteil zügig hinauf (Stellen II). Am rechten oberen Ende der Wand schauen die glatten (stellenweise nassen) Platten schwieriger aus als sie sind (II+).
Auf der Südseite der schönen Vogelkarscharte gibts ein bißchen Grün, das zum Verweilen einlädt.
Die Östl. Karwendelspitze wirkt von hier aus mit ihrem Kamin und einer Querung im dritten Grad ziemlich abstoßend. Wir entscheiden uns für die andere Richtung und gelangen nach einer Schuttquerung im Vogelkar unter leichtem Höhenverlust über ein grünes Band mit Steig- und Gamsspuren und einzelnen leichten Kletterstellen auf den grasigen, blumigen, oben felsdurchsetzten Südrücken der Vogelkarspitze und zum aussichtsreichen Gipfel.
An seinem SW-Grat gibt’s beim Abstieg noch ein bißchen leichte Kletterei, dann folgt der ganz leichte und wunderschöne, anfangs noch schuttig-felsige, später grüne Grat über die Schlichtenkarspitze zum Bäralplkopf. Hier blickt man staunend tief hinab auf die hübsche buckelige Graslandschaft am Bäralpl, vor dem wilden Felsaufbau des Wörnerkamms. Direkt hinab geht’s natürlich nicht, man muss nach Süden im steilen Gras mit Schuttinseln zum Bäralplsattel absteigen.
Die Felsstufe nördlich des Bäralpls wird vom Gjaidsteig auf einem leicht absteigenden Band in eindrucksvoller Weise überwunden (einzelne Versicherungen, schöne Quellen). Laut Karte geht’s anschließend im Schutt noch auf 1500 m zum Wasserfall-Abfluß hinab. Möglicherweise sind 1550 m richtiger. Der landschaftlich sehr schöne alte, zum Teil gemauerte Pfad, der erst ansteigend, dann in leichtem Auf und Ab immer knapp unter den wilden Nordwänden zur Steinkarspitze hinüberführt, verfällt leider und ist an manchen Stellen nur noch schwer zu erkennen. Kurz vorm Sattel unter der Steinkarspitze wäre an einzelnen Stellen auch ein Ausschneiden der Latschen dringend nötig. Die wilde Erosionszone am Sattel wird südlich oberhalb umgangen. Im Abstieg bleibt der ganz gut erhaltene Pfad südlich des Taleinschnitts, also immer unter den Nordwänden. Die letzten 20 min über Schotterströme und Wiesen zur Rohnalm sind die reine Wellness.

Anmerkungen:
Wir wurden bei der MTB-Auffahrt zur Rohnalm mehrmals darauf hingewiesen, daß Mountainbiken auf der Almstraße verboten ist. Der Senner auf der Alm wurde böse, als er uns sah, und verlangte von uns, daß wir sofort die Räder ins Tal schieben sollten. Beim Verstecken der Räder bemerkten wir, daß wir von ihm mit dem Fernglas beobachtet wurden. Da man ja nicht weiß, wie Senner ticken, haben wir die Räder noch einmal unterhalb der Alm neu versteckt. Das würden wir auch Nachahmern raten. 

Die Tour wurde 2015 auch von Kardirk beschrieben. Wir empfanden die Tour als nicht so extrem lang. In der "Wand" haben wir keinen Steinschlag erlebt. Nachdem wir den Abschnitt im AV-Führer dreimal bis zur völligen Verwirrung gelesen hatten, war die Route intuitiv leicht zu finden.

Tourengänger: windi


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