Jurahöhenweg: Le Pont - Col du Marchairuz


Publiziert von Krokus , 31. Oktober 2014 um 21:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Jura
Tour Datum:26 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 450 m
Strecke:20,5 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Yverdon - Vallorbe - Le Pont
Unterkunftmöglichkeiten:Hôtel du Marchairuz
Kartennummer:251 La Sarraz, 250 Vallée de Joux, 260 St. Cergue

Heute ist frühes Aufstehen angesagt, denn bereits um fünf Uhr fährt der Zug, der uns über Yverdon und Vallorbe nach Le Pont führt, wo unsere 14. Jura-Etappe beginnt. Wir drei diskutieren, erzählen und schlafen und schon sind die 4½ Std. Bahnfahrt vorbei. In Vallorbe verlieh die Sonne den Wäldern einen goldenen Glanz, hier in Le Pont herrscht der Nebel, kaum sieht man hinaus zum Pegasus, dem geflügelten Pferd auf dem Lac de Joux. Wir starten um halb zehn, zuerst so richtig der Nase nach, denn es riecht nach frischen Brötchen. Gerade dort, wo wir die Seestrasse links verlassen müssen, zieht der verführerische Duft Margrit und mich in die Bäckerei. Während des Aufstieges im Nebel geniessen wir die feinen Brötchen. Und schon erwartet uns als nächste Überraschung Sonnenschein, der Nebel ist weg. Das Restaurant bei Petra Félix aber hat geschlossen.
 
Hier oben dominieren die Tannen, also keine goldigen Buchen und Bergahorne, kein raschelndes Laub. Darum verlassen wir hier die Route 5 und wandern ab P 1135 ca 600m auf der Strasse, dann über Weiden und lichte Wälder am Chalet Neuf du Pont vorbei zur leider geschlossenen Alpbeiz Les Croisettes, immer in der Nähe von schönen Trockenmauern. Von unten grüsst der blaue Lac de Joux, von oben der wolkenlose Himmel. Bei Pré de l’Haut Dessous treffen wir wieder auf die Originalroute 5, die wir aber nach 45 Min wieder verlassen, um hinauf in den Sattel südlich des Creux du Biche zu steigen. Kuppe reiht sich an Kuppe in abwechslungsreichem Gelände. Immer der Trockenmauer folgend kommen wir über die Crêt de Danse auf den Mont Tendre, mit 1679 m die höchste Erhebung im Schweizer Jura. Die verschneiten Berge von den Berner- bis zu den Savoyeralpen grüssen herüber, darunter liegen Dunst und Nebel. Doch nicht nur die Berge leuchten, auch der blühende Löwenzahn gleich neben der Mauer nahe am Schnee spürt noch einmal den verpassten Sommer.
 
Bald steigen wir wieder ab, erst etwas ruppig und rutschig, denn vor nicht mal 24 Std. lag hier noch Schnee. Das Chalet de Yens und die lauschige Cabane du Servan lassen wir hinter uns, immer bemüht, den matschigen Stellen auszuweichen. Nach 45 Minuten und kurzem Anstieg stehen wir überrascht vor dem komischen Ding, das wir schon vom Mont Tendre aus sahen. Eine Wetterstation und Antennen zieren diesen Hoger. Den nächsten Hügel und die CAS Cabane du Grand Cunay lassen wir absteigend links liegen, um gleich wieder die nächste Anhöhe zu erreichen, Grand Cunay auf 1567m. War dies wohl der letzte Aufstieg für heute? Nein, nochmals hinauf auf einen unwahrscheinlich schönen Grasbuckel. Dann an der Alphütte der Monts de Bière Derrière vorbei und nochmals hinauf. Ein schöner, zur Zeit aber ziemlich sumpfiger Waldpfad verleiht dem letzten Wegstück eine skandinavische Ambience.
 
Und ganz plötzlich stehen wir vor dem Hôtel du Marchairuz, endlich Bier für die einen, Kaffee und Tee für die anderen. Wir geniessen ein ganz spezielles Nachtessen, einen Saisonsalat, bestehend aus appetitlich angerichtetem Spinatsalat mit Pilzen und Pouletstreifen, dazu knuspriges Brot. Und als Tüpflein auf dem i verabschiedet sich der Tag mit einem feurigen Sonnenuntergang und wir geniessen als einzige Gäste die Ruhe im Dortoir des Hotels. 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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