Überschreitung Westliche Mitterspitze (2160m) zum Mitterhorn (2206m) inklusive Leogang Süd
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Heute vielleicht die letzte Möglichkeit nochmal ein mögliches (es sollte eines werden) Schmankerl bei perfekten Bedingungen zu absolvieren und das musste genutzt werden. Südseitig, selten besucht und etwas Abenteuer (Tipp habe ich von einem Einheimischen; laut AV-Führer wäre es mir zu extrem gewesen) war gefragt und so ging es mal wieder auf einen „unbedeutenden“ Leoganger Gipfel, das Mitterhorn. Bei den bisher ausschließlichen 5*-Touren in den Leogangern meine bisher vielleicht schönste!?
Über einen schönen Steig geht es kurzweilig und zügig in Richtung Passauer Hütte bis auf etwa 1900m nach rechts der Steig zum Klettersteigeinstieg des Leogang Süd führt. Eigentlich bin ich kein großer Freund von Klettersteigen, aber dieser ist doch schön an das Gelände angepasst. Hat wenige Steighilfen und verläuft viel durch II-IIIer Gelände, wo es sich auch gut ohne Drahtseil klettern lässt. Überwiegend B-C, aber mit Stelle D und E (D wenn man 2 Exen verwendet) geht es auf die Westliche Mitterspitze, wo das eigentliche Abenteuer beginnen sollte, die Gratüberschreitung zum Mitterhorn. AV-Führer schreibt von 30m Wand III und Schlussgrat II-III, was aus meiner Sicht doch ziemlich übertrieben ist. Stellen II treffen es doch eher.
Über Leogang Nord (oder Süd) auf das erste Band wieder absteigen und nun den zahlreichen Steinmännern folgen. Nordseitig um den ersten Zacken geht es unter der Östlichen Mitterspitze auf die Südseite und über zwei Stufen (II höchstens II+, aber nie und nimmer eine III) und Gehgelände auf die Östliche Mitterspitze. Danach einen luftigen, aber nicht schweren (I) Schrofengrat in die Scharte vor dem Mitterhorn. Hier wird gleich die erste Steilstufe, wie auch eine kurz darauf folgende, auf der Nordseite umgangen. Nur ein kurzer Aufschwung (auch höchstens II+) muss direkt am Grat gemeistert werden. Bevor es über Gehgelände auf das Mitterhorn geht. Wegfindung dank zahlreicher Steinmänner problemlos.
Abstieg dann über den Normalweg, dem Ostgrat. Steiles Schrofengelände (T5-) mit Steigspuren und ebenfalls zahlreichen Steilmännern geht es meist knapp unter dem Grat, in der Nordflanke nach unten. Ier Gelände mit einer kurzen Unterbrechung (laut AV III-) die mit Drahtseil entschärft ist. Die letzten Meter dann durch Wiese in die Hainfeldscharte. Von dieser gen Süden über offiziellen Steig zum Plattenkopf. Nun über Lettlkaserhütte zurück ins Ullachtal oder wie ich gerade nach Süden weiter und 300Hm weglos (nicht wirklich lohnend) nach unten, bis man wieder auf den Normalweg ins Ullachtal trifft.
Absolut geniale Herbstrunde die wirklich auf so gut wie jedem Meter traumhaft ist. Schöne Steige und ein viel zu kurzer Gipfelgrat lassen einen nicht mehr aus dem Grinsen kommen. Selbst der Klettersteig (für mich als Skeptiker) macht Spaß und bietet geniale Aussicht.

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