Sentiero Bonacossa - Südteil


Publiziert von أجنبي , 13. Oktober 2015 um 17:46.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:19 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Misurina – P. 1757 – P. 1896 – Ciadin dei Toci – Rifugio Fratelli Fonda Savio – Forcella del Diavolo – Ciadin de la Neve – Forcella de Misurina – Grave de Misurina – Col de Varda – Rifugio Col de Varda
Zufahrt zum Ausgangspunkt:-
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Sessellift ab Rifugio Col de Varda
Unterkunftmöglichkeiten:Albergo Miralago
Kartennummer:LK 1:25.000: Cortina d'Ampezzo e Dolomiti di Ampezzane

Madames Knie hatte sich etwas erholt und endlich setzte auch das erhoffte, richtig gute Wetter ein. Wir nahmen uns daher eine abwechslungs- und aussichtsreiche, doch nicht allzu lange Tour vor, die wir direkt von unserer Unterkunft in Misurina aus beginnen konnten: Den südlichen Teil der Bonacossa-Route durch die Cadini di Misurina.

 

Nach dem Start um 9 Uhr folgten wir der Drei-Zinnen-Strasse bis zum Parkplatz auf 1820m. Dort bogen wir auf den Wanderweg 115 ab, der zunächst einem Strässchen entsprach, das zu einem weiteren Parkplatz bei der Talstation der Materialseilbahn des Rifugio Fratelli Fonda Savio führte. Von dort an bewegten wir uns dann definitiv auf einem Wanderweg. In rund eineinhalb Stunden erreichten wir auf diesem das Rifugio, derweil am Torre Wundt bereits fleissig geklettert wurde.

 

Unser nächstes Ziel war die Forcella del Diavolo, doch statteten wir der Hütte einen kurzen Besuch ab, um hinter ihr einen Blick zu den Drei Zinnen zu erhaschen. Danach ging's zurück zur Abzweigung unterhalb der Hütte. Über recht viel Schutt querten und stiegen wir einfach zur Forcella del Diavolo auf, die wir kurz nach 11 Uhr erreichten. „Sicher ist sicher“, dachte ich mir und montierte für den Abstieg das Gschtältli. Der Abstieg gestaltete sich zunächst steil und schuttig. Ein Helm ist dort eine gute Sache. Danach folgten drei kurze Leitern, wo wir auf jegliche Sicherung verzichteten. Den Klettergurt anzuziehen wäre definitiv nicht nötig gewesen.

 

Im Abstieg von der Forcella del Diavolo kamen uns immer mehr Leute entgegen. Offensichtlich wird die Route – wie etwa im Rother-Wanderführer „Dolomiten 5 / Sexten-Toblach-Prags“ beschrieben – meist vom Rifugio Col de Varda her gestartet. Nachdem wir doch einige Dutzend Leute gekreuzt hatten, waren wir im Austieg zur Forcella de Misurina wieder komplett alleine. Auch dort war es eine gute Idee, den Helm zu tragen und auch dort empfanden wir es als unnötig, uns zu sichern. Die vorhandenen Drahtseile nahmen wir kaum zur Hilfe und kraxelten meist freestyle. Das Gelände ist steil, doch gutmütig. Im Abstieg könnten die Seile aber sicherlich nützlich sein. Bei Schnee raten wir von einer Begehung ab.

 

Um 12.15 Uhr erreichten wir die Forcella de Misurina und rasteten eine Weile. Der Abstieg ist zunächst schuttig, steil und schmal. Gerne hielten wir uns am Drahtseil fest, um nicht auszurutschen. Danach folgte eine einfache, lange Traverse durch die Grave de Misurina, eine riesige Geröllhalde mit grossen Felsblöcken. So um 13 Uhr herum hielten wir oberhalb des Rifugio Col de Varda unsere ausgiebige Mittagspause ab und beschlossen, nochmals etwas in die Höhe zu gehen (obschon mein Bauchgefühl meinte, es sei nun eigentlich soweit gut für heute).

 

Auf einem unmarkierten Weg erreichten wir die Felstürmchen des Col de Varda. Dort entschieden wir uns, noch weiter aufzusteigen und mal in Richtung Punta Col de Varda zu kraxeln. Zunächst ging es auf steilem Schutt zu einem Felsturm hoch, den wir mehr oder weniger überkraxelten, bevor es erneut durch steilen, weglosen Schutt in die Höhe ging. Das Gelände wurde immer steiler und auch instabiler und erreichte den oberen T5-Bereich. Auf etwa 2400m wurde es uns zu bunt (auch wenn wir einen weiteren Routenverlauf erahnen konnten) und so kehrten wir um. Letztlich brachte ich es im Abstieg schon wieder fertig, mein linkes Fussgelenk derart zu überdehnen, dass ich mich nicht nur fürchterlich aufregte (hätte ich doch auf mein Bauchgefühl gehört!), sondern die Wochen danach in den Dolomiten und Slowenien im Abstieg Mühe bekundete und noch heute nicht rund laufen kann. Vom Col de Varda wählten wir daher für 5 Euro die Variante Sessellift, um zurück nach Misurina zu gelangen.


Tourengänger: أجنبي


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